GeForce RTX 3050 im Test: Raytracing, DLSS und PCIe 4.0 vs. PCIe 3.0
3/5Benchmarks in 1.920 × 1.080 mit Raytracing
Eines vorweg: Auch wenn Nvidia mit Ampere die aktuell klar besten Grafikkarten für Raytracing stellt, die GeForce RTX 3050 ist nur bedingt für die Strahlen-Technologie geeignet, da ihr die nötige Rohleistung dafür fehlt. In Spielen mit von Haus aus hohen Frameraten oder feinen RT-Einstellmöglichkeiten kann es aber trotzdem möglich sein.
So läuft F1 2021 auf dem kleinen Nvidia-Beschleuniger selbst inklusive Raytracing noch mit gut spielbaren 80 FPS. Für Resident Evil Village gilt das dagegen nicht mehr. Knapp über 50 FPS sind zwar nicht unspielbar, wirklich flüssig fühlt sich das Horror-Game aber nicht mehr an. Entsprechend kann man sich leicht vorstellen, dass die wirklich anspruchsvollen Spiele für die GeForce RTX 3050 schnell zu viel sein werden.
Die hauseigene GeForce RTX 3060 liefert in dieser Disziplin 36 Prozent mehr Durchschnitts-FPS in F1 2021 und 43 Prozent bessere Werte in Resident Evil Village, das auf dem größeren Ampere-Produkt mit mehr als 70 FPS arbeitet.
Während sich die GeForce RTX 3050 in F1 2021 um 12 Prozent der GeForce RTX 2060 geschlagen geben muss, gibt es in Resident Evil Village einen Gleichstand, da die 6 GB der Turing-Karte nicht ausreichend sind, die 8 GB des neuen Ampere-Modells aber schon.
Die Frameraten der Radeon RX 6600 erreicht die GeForce RTX 3050 auch bei aktiviertem Raytracing nicht ganz, weit davon entfernt ist sie aber nicht: In F1 2021 fehlen 14 Prozent auf die Radeon, in Resident Evil Village nur 4 Prozent. In Spielen mit noch intensiverer RT-Nutzung kann die GeForce RTX 3050 dann auch schneller als die Radeon RX 6600 sein, doch sind in dem Fall beide Grafikkarten dann zu langsam.
Benchmarks in 1.920 × 1.080 mit DLSS
DLSS spielt eigentlich primär in hohen Auflösungen eine Rolle. Raytracing in Ultra HD ist ohne Upsampling-Technik selbst auf den schnellsten Grafikkarten kaum zu realisieren und Nvidia bietet auf den GeForce-RTX-Modellen mit DLSS dann die beste Technologie an. Nutzlos ist DLSS aber auch in FHD nicht, wie die RTX 3050 zeigt.
DLSS kann auf der Grafikkarte die einzige Möglichkeit sein, AAA-Spiele mit maximalen Details in der Ziel-Auflösung 1.920 × 1.080 flüssig zu erleben. Dasselbe gilt für Raytracing.
Da das im Test genutzte Resident Evil Village kein Raytracing bietet, nutzt die Redaktion in dem Test den AAA-Titel Guardians of the Galaxy. Und mit DLSS auf „Quality“ legt die GeForce RTX 3050 dann spürbar zu: 21 Prozent mehr FPS bedeuten plötzlich einen Gleichstand mit der Radeon RX 6600 und die 100-FPS-Marke ist auch nicht mehr fern. DLSS auf „Balanced“ und DLSS auf „Performance“ bringen in der niedrigen Grundauflösung dann nur noch einen kleinen Sprung, die 100-FPS-Marke wird mit DLSS auf „Performance“ von der GeForce RTX 3050 aber dennoch geknackt. Und damit liegt die Grafikkarte auch knapp vor der GeForce RTX 3060, wenn sie mit der nativen Auflösung arbeitet.
Full HD sind auch für DLSS wenig Informationen
Nvidias temporales DLSS kommt mit wenigen Pixeln zwar deutlich besser als AMDs Konkurrenztechnologie FSR zurecht, aber selbst mit Deep Learning werden gewisse Grundinformationen nun einmal benötigt. Und das bedeutet: Obwohl die Benchmarkergebnisse von DLSS in Full HD gut aussehen, gilt das für die Grafikqualität nicht mehr. Selbst mit DLSS auf „Quality“ sieht das Spiel in der Regel schlechter aus als mit nativem Full HD. Das muss einem bewusst sein. In Ultra HD, aber auch WQHD ist der Qualitätsverlust deutlich geringer und manchmal sogar kaum bis gar nicht vorhanden.
Auch wenn die Qualität reduziert wird, ist DLSS auf „Quality“ dennoch lohnenswerter, als die Auflösung manuell unter Full HD zu setzen. Das bekommt DLSS selbst bei sehr wenigen Pixeln besser hin.
Benchmark mit PCIe 4.0 vs. PCIe 3.0
Nicht nur AMD reduziert auf langsamen Grafikkarten die Anzahl der PCIe-Lanes, auch Nvidia hat sie bei der GeForce RTX 3050 von 16 auf 8 Lanes der vierten Generation gestutzt, was aber im Vergleich zur Radeon RX 6500 XT immer noch doppelt so vielen Lanes und damit einer doppelten Bandbreite von der Grafikkarte zum PCIe-Bus entspricht. Und da auch der Speicher mit 8 GB doppelt so groß ausfällt, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass das keinen limitierenden Faktor darstellt.
Das lässt sich zwar nicht überprüfen, schon aber, wie der Leistungsunterschied bei nochmals halbierter Bandbreite ausfällt. Und das ist nicht nur ein theoretischer Test, sondern ein in der Praxis oft vorkommendes Szenario bei einer Einsteiger-Grafikkarte. Denn längst nicht jeder Rechner unterstützt PCIe 4.0 und mit acht PCIe-3.0-Links ist die Bandbreite gegenüber der aktuellen Version noch einmal halbiert.
Doch macht auch das auf der GeForce RTX 3050 keinen großen Unterschied aus. Die Durchschnitts-Framerate steigt im Schnitt der Spiele durch PCIe 4.0 nur um 1 Prozent an, die Perzentil-FPS um ebenso geringe 2 Prozent. Generelle Einschränkungen gibt es also selbst mit PCIe 3.0 nicht. Und auch im Einzelfall sind sie relativ gering. F1 2021 reagiert durch die Beschränkung noch am heftigsten, mit PCIe 3.0 gibt es 3 Prozent weniger Durchschnitts-FPS und 10 Prozent schlechtere Perzentil-FPS. Ersteres kann eigentlich ignoriert werden und letzteres ist zwar ärgerlich, aber noch kein wirkliches Problem.
Auch mit Raytracing gibt es keine Probleme
Raytracing erhöht bekannterweise den VRAM-Verbrauch und dann wird es auch enger, wenn erforderliche Daten nicht im VRAM, sondern nur noch im RAM liegen. Allerdings scheint der Mangel bei einer 8-GB-GPU und den im Test reduzierten Grafikdetails in F1 2021 selbst mit Raytracing kein großes Problem zu werden, denn der Leistungsverlust durch PCIe 3.0 fällt dann sogar geringer aus. Die AVG-FPS sind um 2 Prozent schlechter, die Perzentil-FPS um 6 Prozent.
Die Benchmarks zeigen, dass die GeForce RTX 3050 durch die halbierte PCIe-Bandbreite auch mit PCI 3.0 und damit nochmal der halbierten Bandbreite bei für eine Low-End-Grafikkarte angepasster Detailstufe nicht in irgendwelche Schwierigkeiten gerät. Auch mit Raytracing oder in AAA-Spielen sollte es keine generellen Einschränkungen geben. Die Leistung kann zwar mal etwas schlechter als mit PCI 4.0 ausfallen, mit großen und wirklich spürbaren Unterschieden ist jedoch nicht zu rechnen.