GeForce RTX 3050 im Test: Preis und Fazit
5/5UVP und Marktpreis
Nvidia schickt die GeForce RTX 3050 für einen UVP von 279 Euro ins Rennen. Ab dem Nachmittag des 27. Januars soll es diverse Custom-Designs der üblichen Nvidia-Partner im Handel zu kaufen geben. Dabei sollte aber weder mit einer guten Verfügbarkeit noch mit einem tatsächlichen Marktpreis auch nur nahe dem UVP gerechnet werden. Möglicherweise wird es einige wenige Exemplare für die anvisierten 279 Euro geben, doch werden sie mit Sicherheit schnell vergriffen sein.
Der Markt gibt auch 500 Euro her
Effektiv wird der Einstiegspreis schnell jenseits von 400 Euro, Tendenz eher 500 Euro wandern. Der Marktpreis alternativer Angebote lässt keinen anderen Schluss zu. So kostet die Radeon RX 3060 derzeit mindestens 700 Euro und die enttäuschende Radeon RX 6500 XT gibt es nicht für unter 300 Euro.
Modell | UVP zum Marktstart | Marktstart |
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GeForce RTX 3090 FE | 1.549 Euro | 24. September 2020 |
GeForce RTX 2080 Ti | 1.259 Euro | 19. September 2018 |
GeForce RTX 3080 Ti FE | 1.199 Euro | 3. Juni 2021 |
Radeon RX 6900 XT | 999 Euro | 8. Dezember 2020 |
GeForce RTX 2080 FE | 849 Euro | 19. September 2018 |
GeForce RTX 2080 Super FE | 739 Euro | 23. Juli 2019 |
Radeon VII | 729 Euro | 07. Februar 2019 |
GeForce RTX 3080 FE | 719 Euro | 17. September 2020 |
Radeon RX 6800 XT | 649 Euro | 18. November 2020 |
GeForce RTX 2070 FE | 629 Euro | 16. Oktober 2018 |
GeForce RTX 3070 Ti FE | 619 Euro | 10. Juni 2021 |
Radeon RX 6800 | 579 Euro | 18. November 2020 |
GeForce RTX 2070 Super FE | 529 Euro | 2. Juli 2019 |
GeForce RTX 3070 FE | 519 Euro | 27. Oktober 2020 |
Radeon RX Vega 64 | 499 Euro | 14. August 2017 |
Radeon RX 6700 XT | 479 Euro | 18. März 2021 |
Radeon RX 5700 XT | 419 Euro | 7. Juli 2019 |
GeForce RTX 3060 Ti FE | 419 Euro | 2. Dezember 2020 |
GeForce RTX 2060 Super | 419 Euro | 2. Juli 2019 |
Radeon RX 6600 XT | 380 Euro | 11. August 2021 |
GeForce RTX 2060 | 369 Euro | 7. Januar 2019 |
Radeon RX 5700 | 369 Euro | 7. Juli 2019 |
Radeon RX 6600 | 339 Euro | 13. Oktober 2021 |
GeForce RTX 3060 | 329 Euro | 25. Februar 2021 |
GeForce RTX 3050 | 279 Euro | 27. Januar 2022 |
Radeon RX 6500 XT | 209 Euro | 19. Januar 2022 |
Eine Founders Edition, die Nvidia zum UVP in nicht bekannter Stückzahl selber verkauft, gibt es nicht. Potenzielle erste Händler für die GeForce RTX 3050 sind:
Fazit
Mit der zu Recht kritisierten neuen RDNA-2-Einstiegs-Grafikkarte Radeon RX 6500 XT hat AMD dem Angebot des Konkurrenten vor einer Woche quasi den Hof bereitet: Ohne echte Schwächen oder nennenswerte Einschränkungen und mit den bekannten Ampere-Features sowie – fast schon überraschend viel – Speicher (8 GB) liefert die GeForce RTX 3050 als neue Ampere-Einstiegs-Grafikkarte technisch eine saubere, wenngleich unspektakuläre Vorstellung ab. Offziell kostet sie mit einem UVP von 279 Euro zwar auch 70 Euro mehr, aber die sind in jedem Fall gut angelegt. Was der Handel respektive der Markt daraus macht, bleibt abzuwarten.
Die GeForce RTX 3050 bietet eine um 34 Prozent höhere Leistung als der Vorgänger GeForce RTX 1650 Super und auch die GeForce GTX 1660 Super wird knapp geschlagen. Die GeForce RTX 2060 wird dagegen nicht erreicht und der Abstand zur GeForce RTX 3060 und Radeon RX 6600 bleibt spürbar. Trotzdem ist mit der Grafikkarte ein flüssiges Spielen in 1.920 × 1.080 in jedem Game gewährleistet. In AAA-Titeln ist es zwar immer mal wieder nötig, die Grafikdetails etwas zu reduzieren, flüssige Frameraten wird es dann aber immer geben. Für volle Details reicht es in AAA-Spielen dagegen manchmal nicht, in E-Sport- oder Casual-Games ist das aber kein Problem.
Mit der GeForce RTX 3050 bringt Nvidia erstmals auch RT- und Tensor-Kerne und damit Raytracing und DLSS in den Einsteigerbereich. Raytracing kommt allerdings mit Einschränkungen.
Liefert ein Spiel im Rasterizer-Betrieb eine sehr hohe Framerate, ist Raytracing kein Problem. Aber viele RT-Titel stellen durchaus hohe Anforderungen an die GPU und dann geht der RTX 3050 schnell die Puste aus.
Nvidia führt DLSS als Hilfsmittel der Wahl ins Feld und die FPS lassen sich damit zweifelsohne anheben. In Full HD schafft es allerdings selbst DLSS auf „Quality“ nicht, die Qualität von nativem FHD zu rekonstruieren. Dann macht Raytracing die Grafik schöner, DLSS dagegen weniger schön. Wer Raytracing wirklich nutzen möchte, sollte daher unbedingt mindestens eine Leistungsklasse darüber einsteigen.
Die RTX 3050 ist eine vollwertige Ampere-Grafikkarte
Absolut positiv anzumerken ist bei der GeForce RTX 3050, dass Nvidia wirklich nur einen kleinen Rotstift bei der Entwicklung genutzt hat. Das PCIe-4.0-Interface wurde von 16 auf 8 Lanes gekürzt, um schon auf den Wechsel von GA106 zu GA107 vorbereitet zu sein, doch hat dies in der Spiele-Praxis kaum negative Auswirkungen. Davon abgesehen kann der Ampere-Einstieg alles andere, was auch die GeForce RTX 3090 kann.
Nvidias Ökosystem ist vollständig vorhanden, die Videoeinheit kann sämtliche Codecs en- und decodieren, es können ausreichend viele Monitore gleichzeitig angesteuert werden und zu guter Letzt ist der Speicherausbau mit 8 GB auf einem Niveau, das im Jahr 2022 für eine Einsteiger-Grafikkarte angemessen ist. Echte Schwächen gibt es nicht.
In Sachen Energieeffizienz ist die GeForce RTX 3050 dann wie alle anderen Ampere-Modelle weder besonders gut noch besonders schlecht aufgestellt. Gegenüber der Vorgängergeneration gibt es nur leichte Verbesserungen, AMDs RDNA-2-Riege ist überlegen.
Die RTX 3050 ist teurer als die RX 6500 XT, aber auch klar besser
279 Euro empfiehlt Nvidia als Verkaufspreis für die GeForce RTX 3050, ohne sie über eine Founders Edition selbst garantieren zu können. AMDs „konkurrierende“ Radeon RX 6500 XT ist mit 209 Euro deutlich günstiger. Den Aufpreis in der Preisliste ist die GeForce RTX 3050 allerdings in jedem Fall wert. Zugleich ist der Listen-Aufpreis der GeForce RTX 3060 mit zusätzlichen 50 Euro recht gering und die Grafikkarte dann noch einmal deutlich schneller und mit 12 GB Speicher unterwegs. Wer also wirklich Interesse an AAA-Spielen inklusive hoher Grafikeinstellungen hat, sollte besser zur nächsthöheren Klasse greifen. Casual- und Gelegenheitsspieler sind dagegen mit der GeForce RTX 3050 gut bedient.
Was Partner und Händler aus dem UVP machen, steht wiederum auf einem ganz anderen Blatt.
Schlussendlich muss einem aber ohnehin klar sein, dass Nvidias offizielle Preisangabe im Handel nur eine kleine Rolle spielen wird – vermutlich wird es eine (sehr) kurze Zeit ein paar Modelle zum UVP geben, danach werden eher rund 500 Euro, im Zweifel sogar noch mehr (die GeForce RTX 3060 gibt es derzeit nicht für deutlich unter 700 Euro) fällig sein.
Zwischen Asus und Gigabyte gibt es große Unterschiede
Von den zwei getesteten Custom-Designs sticht die Asus GeForce RTX 3050 Dual OC positiv hervor. Nicht wegen der von Haus aus höheren Taktraten, die nur auf dem Papier etwas mehr Performance bringen. Doch erledigt der Kühler schlicht einen guten Job und hält die Grafikkarte zugleich kühl und leise.
Ganz anders dagegen die Gigabyte GeForce RTX 3050 Eagle: Das Custom-Design schafft das Kunststück, trotz eines größeren Kühlers nicht nur schlechtere Temperaturen zu bieten, sondern zugleich einen deutlich lauteren Betrieb. Es wird sich natürlich zeigen müssen, wie viel teurer die Asus im Handel dann wirklich sein wird. Halten sich die Unterschiede beim Marktpreis aber in Grenzen, ist der Gewinner schnell gefunden: Asus Dual.
ComputerBase hat die GeForce RTX 3050 Dual OC von Asus und die GeForce RTX 3050 Eagle von Nvidia zum Testen erhalten. Die Grafikkarten wurde unter NDA zur Verfügung gestellt. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt. Eine Einflussnahme der Hersteller auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht.
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