PCIe-5.0-SSD: MSI zeigt Prototyp mit Phison E26 im Add-in-Card-Format
Die kommende Generation der PCIe-5.0-SSDs mit neuem Phison-Controller bringt den im PC-Segment fast ausgestorbenen AiC-Formfaktor (Add-in-Card) zurück. MSI zeigt ein erstes Modell der Spatium-Serie mit Phison E26 und PCIe 5.0 im Steckkartenformat.
MSI Spatium SSD mit Phison E26 und PCIe 5.0
Bis auf zwei Fotos der noch nicht konkret benannten Spatium-SSD, die vor respektive auf dem Mini-ITX-Mainboard MEG Z690I Unify posiert, liefert MSI noch keine Details. In Kooperation mit Phison wird auch der PS5026-E26-Controller in Szene gesetzt. Welche Leistung die MSI-SSD mit NVMe-2.0-Support und PCIe 5.0 x4 erreichen soll, steht dort nicht.
Der Phison E26 soll laut Hersteller SSDs ermöglichen, die Daten mit bis zu 12 GB/s sequenziell lesen und mit bis zu 11 GB/s (im SLC-Modus) sequenziell schreiben. Voraussetzung dafür ist aber eine entsprechend schnelle Schnittstelle auf dem Mainboard. Intels neue Alder-Lake-Plattform rund um Mainboards der 600-Serie bietet zwar PCIe 5.0 von Seiten der CPU, doch bisher nicht für die Steckplätze des üblichen M.2-SSD-Formats. Stattdessen werden die PCIe-5.0-Leitungen für die regulären PCIe-Slots eingesetzt. Dort ließe sich eine PCIe-5.0-M.2-SSD aber nur mit Hilfe einer Adapterkarte einsetzen.
PS5016-E16 | PS5018-E18 | PS5026-E26 | |
---|---|---|---|
Schnittstelle | PCIe 4.0 x4 | PCIe 5.0 x4 | |
Protokoll | NVMe 1.3 | NVMe 1.4 | NVMe 2.0 |
Fertigung | 28 nm (TSMC) | 12 nm (TSMC) | |
Package | 529-ball TFBGA, 16 × 16 mm | 529-ball FCCSP, 12 × 12 mm | 576-ball FCCSP, 16 × 16 mm |
CPU-Kerne | 2 × ARM Cortex R5 | 3 × ARM Cortex R5 | 2 × ARM Cortex R5 3 × Proprietary IP CoXProcessor |
NAND-Channel (CE) | 8 (32) | ||
SSD-Kapazität (max.) | 8 TB | 32 TB | |
Durchsatz/Channel | 800 MT/s | 1.600 MT/s | 2.400 MT/s |
DRAM | DDR4 (8/16 Bit, 1.600 MT/s) | DDR4 (32 Bit, 2666 MT/s) | DDR4/LPDDR4 (3.200 MT/s) |
ECC | 4th Gen LDPC | 5th Gen LDPC | |
Sicherheit | Pyrite AES 256 |
Pyrite AES 256 SHA 512 RSA 4096 TCG Opal |
AES 256 SHA 512 RSA 4096 TCG Opal 2.0 |
Seq. Read | bis 5.000 MB/s | 7.400 MB/s | 12.000 MB/s |
Seq. Write* | bis 4.400 MB/s | 7.000 MB/s | 11.000 MB/s |
4K Random Read | bis 720.000 IOPS | 1.000.000 IOPS | 1.500.000 IOPS |
4K Random Write* | bis 750.000 IOPS | 1.000.000 IOPS | 2.000.000 IOPS |
*im SLC-Cache alle Angaben laut Phison |
Dieser Umstand dürfte auch der Hauptgrund dafür sein, dass mit der neuen Generation PCIe-5.0-SSDs das Steckkartenformat (Add-in-Card, AIC) wieder mehr Gewicht erlangt. Dieses hat abseits von Enterprise-Lösungen bei PCIe-4.0-SSDs praktisch gar keine Rolle gespielt, war bei früheren PCIe-2.0- und PCIe-3.0-SSDs wiederum häufiger anzutreffen. Letztlich kann die Entscheidung für diesen Formfaktor aber auch thermische Gründe haben, denn in diesem Format lassen sich weitaus größere Kühler einsetzen als auf kleinen M.2-Modulen.
M.2-SSDs mit Phison E26 erst als nächster Schritt?
Allerdings sind auch M.2-SSDs mit Phison E26 zu erwarten: Der Hersteller hat auf der CES 2022 entsprechende SSD-Referenzdesigns in beiden Formfaktoren gezeigt. Ob sich die maximale Leistung aber auch im M.2-Format umsetzen respektive kühlen lässt, muss sich erst noch zeigen.
ASRock hat schon angedeutet, dass auch bisherige 600er-Mainboards für M.2-SSDs mit PCIe 5.0 gerüstet sein können, wenn diese später mit einem Sockel-kompatiblen Prozessor der Refresh-Generation Raptor Lake bestückt werden, der voraussichtlich natives M.2 mit PCIe 5.0 x4 mit sich bringt.
Spatium M480 Play mit PCIe 4.0
Noch zur Generation PCIe 4.0 gehört die zur CES vorgestellte M.2-SSD MSI Spatium M480 Play. Diese besitzt einen für den Einbau in der PlayStation 5 kompatiblen Aluminium-Kühler und soll mit maximal 7.000 MB/s lesen.
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