Philips OLED807: Ambilight-Fernseher mit noch hellerem LG-OLED-EX-Panel
Eigentlich kein neues Flaggschiff, aber dank OLED-EX-Panel von LG potenziell dennoch leistungsfähiger als die Topmodelle, gehen bei Philips voraussichtlich Ende des zweiten Quartals die neuen Fernseher der Baureihe OLED807 in 48 bis 77 Zoll an den Start. Die neuen OLED-Panels sollen eine 30 Prozent höhere Helligkeit erreichen.
Philips respektive der Mutterkonzern TP Vision ist damit der weltweit erste Hersteller, der öffentlich mit dem Einsatz der neuen OLED-EX-Panels des Zulieferers LG Display wirbt. Die neue OLED-Generation hatte der Panel-Hersteller Ende des letzten Jahres vorgestellt, bislang hat sich aber kein anderer TV-Hersteller zu deren Einsatz bekannt – auch nicht LG selbst. Wie Philips erklärt, nutzt die neue Panel-Generation ein auf effizienterem und stabilerem Deuterium anstelle von Wasserstoff basierendes Bindemittel im organischen Material, das eine um 30 Prozent höhere Maximalhelligkeit verglichen mit herkömmlichen OLED-Panels ermöglicht.
Heller als das eigentliche Flaggschiff
Aufgrund des OLED-EX-Panels schiebt sich die OLED807-Baureihe potenziell am eigentlichen Flaggschiff OLED+ 986/936 vorbei, das Ende August 2021 mit dem Evo-Panel von LG und damit einer etwas älteren OLED-Variante vorgestellt wurde. Während andere TV-Hersteller wie LG, Samsung oder Sony einmal pro Jahr alle Baureihen vorstellen und damit eine geordnete Hierarchie von Einsteiger- über Mittel- und High-End-Klasse innerhalb des Portfolios aufrechterhalten, stellt Philips zweimal pro Jahr neue Geräte vor, sodass kleinere Serien auch mal die größeren in gewissen Punkten übertreffen können. OLED+ 986 und 936 bleiben aber vorerst die Topmodelle, vor allem beim Sound mit der Bowers-&-Wilkins-Partnerschaft bieten die Fernseher ein Alleinstellungsmerkmal.
Neuer Bildprozessor bezieht Umgebungslicht mit ein
Für den OLED807 wirbt Philips zwar nicht mit Helligkeitsangaben, angesichts der punktuell bis zu 1.100 cd/m² beim OLED+ 986/936, die mit Evo-Panel bereits 20 Prozent über herkömmlichen OLED-Panels lagen, lässt sich bei den neuen Modellen aber auf knapp 1.200 cd/m² in der Spitze schließen. Die neuen Fernseher steuert Philips über einen Bildprozessor der 6. Generation „P5 AI“, zu dessen Neuerungen Funktionen zum Einsatz des Lichtsensors in der AI-Bildsteuerung gehören. Die Funktion „Ambient Intelligence“ überwacht fortlaufend die aktuellen Lichtverhältnisse des Wohnraums und passt Helligkeit, Gamma und Farbe in Echtzeit an, so dass für HDR- und SDR-Inhalte eine optimale Wiedergabe erzielt werden soll. Zudem können Anwender Prioritäten für die Wiedergabe festlegen, indem die Optionen Eye Care, Dark Detail Optimization oder Colour Temperature Optimization gewählt werden.
Ambilight an vier Seiten des Fernsehers
Die Wiedergabe untermalt traditionell eine Ambilight-Beleuchtung, die beim OLED807 an vier Seiten geboten wird. Ambilight soll in der jetzt weiterentwickelten Variante mit noch höherer Detailtreue und Genauigkeit bei den Farben punkten. Die besonders schmalen Bildschirmränder mit außenliegendem Metallrahmen sollen für einen fließenden Übergang vom Bild zum Ambilight sorgen.
IMAX Enhanced ergänzt viele HDR-Formate
Philips trumpft abermals mit vielen unterstützten HDR-Formaten auf, zu denen Dolby Vision, HLG, HDR10, HDR10+ und HDR10+ Adaptive gehören. Das über den Lichtsensor geregelte Dolby Vision IQ wird von Philips wie bei den OLED+ 986/936 hingegen nicht aufgezählt. Im Gegenzug bieten die TV-Geräte dieses Jahr Support für IMAX Enhanced. Filme mit IMAX Enhanced setzen auf das „IMAX Digital Media Remastering“-Verfahren (DMR). Verwendet wird dafür ein Algorithmus, der Bildfehler erkennen und beseitigen und den Film so aussehen lassen soll, wie es der Regisseur beabsichtigte. DMR und die 6. Generation „P5 AI“-Engine optimieren die Filminhalte auf ihr IMAX-Seitenverhältnis und auf die laut Hersteller bessere Qualität und höhere Helligkeit eines IMAX Enhanced zertifizierten Displays.
HDMI 2.1 mit zweimal 48 Gbit/s
Die OLED807-Baureihe kommt mit vier Ports für HDMI 2.1, davon zwei mit der vollen Bandbreite von 48 Gbit/s, sodass bei 4K120 mit 12 Bit und HDR keine Farbunterabtastung durchgeführt werden muss. Davon sollen auch Spieler profitieren, denen Philips Features wie einen Auto-Game- und Low-Latency-Modus, VRR, FreeSync Premium (ohne Pro) sowie G-Sync Compatible zur Verfügung stellt. Eine neue On-Screen-Game-Bar erlaubt den schnellen Zugriff auf die Bild- und Sound-Einstellungen, um auch während des Spielens schnell Veränderungen vornehmen zu können.
48 bis 77 Zoll mit Android TV 11
Philips will die neuen Fernseher Ende des zweiten Quartals in 48, 55, 65 und 77 Zoll auf den Markt bringen, das Unternehmen nennt bislang aber noch keine Preise. Die 48-, 55- und 65-Zoll-Varianten stehen auf einem schwenkbaren T-Fuß aus Metall, der in Silber-Chrom gestaltet ist. Einzig das Modell mit 77 Zoll steht auf Füßen aus runden Metallstäben in dunklem Chrom. In die Fernseher wurde zudem ein stärkeres 2.1-Soundsystem mit 70 Watt Leistung integriert, das über Drei-Ring-Basstreiber verfügt, die nach hinten abstrahlen und von vier passiven Radiatoren unterstützt werden. Die TV-Geräte lassen sich in einem Multi-Kanal-System mit DTS Play-Fi als Center-Lautsprecher nutzen. Beim Betriebssystem setzt Philips durchweg auf Android TV 11 von Google.