Project Iris: Google soll eine neue AR-Brille entwickeln
Nachdem Google die AR-Brille namens Project Glass für Privatkunden eingestellt hat, soll das Unternehmen nun an einem neuen AR-Headset arbeiten. Wie The Verge erfahren hat, soll Google den Markt nicht Apple, Meta und Microsoft überlassen, sondern für 2024 eine AR-Brille planen, die derzeit als Project Iris entwickelt wird.
Ski-Brille mit Kameras
Der geplante Veröffentlichungstermin in zwei Jahren sei allerdings nur eine erste Planung und könne sich noch deutlich nach hinten verschieben. Die AR-Brille soll sich zudem deutlich von Project Glass unterscheiden. Anders als das dezente Display bei Google Glass soll es sich um eine vollständige Brille handeln, die auf Kameras an der Außenseite setzt, um die Umgebung über Displays an die Augen des Nutzers weiterzuleiten. Der Ansatz entspricht somit eher aktuellen Mixed-Reality-Headsets. Auf eine externe Stromversorgung und Kabel soll Google bei den ersten Prototypen, die einer Ski-Brille ähneln, jedoch verzichten.
Ohne Kabel mit eigenem SoC
Die notwendige Rechenleistung soll ein von Google selbst entwickeltes SoC bereitstellen. Wie beim Pixel 6 und 6 Pro (Test) soll dieser speziell auf die Anforderungen der Brille ausgelegt sein. Das Pixel-Team soll auch an der Entwicklung von Project Iris beteiligt sein. Als Betriebssystembasis soll die AR-Brille auf Android setzen. Die jüngsten Gerüchte passen zu denen, die bereits im Dezember 2021 bekannt wurden, wonach Google an einer AR-Brille arbeite und auch ein eigenes Betriebssystem auf Basis von Android für diese entwickeln wolle.
Berechnung auch in der Google Cloud
Um die Leistungsaufnahme gering und die Fähigkeiten dennoch hoch zu halten, soll Google planen, einige Inhalte in der eigenen Cloud zu rendern und auf das Headset zu streamen, anstatt die gesamte Berechnung auf dem Headset durchführen zu lassen. Aus diesem Grund soll die AR-Brille aber auch eine ständige Internetverbindung voraussetzen.
Strenge Geheimhaltung bei Google
Laut The Verge soll Project Iris sehr geheim gehalten und in einem eigenen Gebäude mit stark eingeschränkter Zugriffsberechtigung entwickelt werden. Das Kernteam bestehe aus rund 300 Personen, soll im Laufe der Zeit jedoch um mehrere hundert erweitert werden. Die Leitung des Projekts soll Clay Bavor innehaben, der auch die Entwicklung von Google Lens und ARCore geleitet hat.