Im Test vor 15 Jahren: Zwei Radeon X1950 Pro mit Kupfer- oder Dual-Slot-Kühler
Im Test vor 15 Jahren traten mit der GeCube Radeon X1950 Pro und der PowerColor X1950 Pro Extreme (Test) zwei Grafikkarten abseits der Norm an. Auszeichnend war in beiden Fällen das Kühlsystem: Die GeCube- setzte auf einen Single-Slot-Kühler, während PowerColor einen Arctic-Cooling-Kühler verbaute.
Single-Slot gegen Arctic Cooling
Die GeCube Radeon X1950 Pro setzte nicht nur auf einen eigens entwickelten Single-Slot-Kühler, sondern zusätzlich auf ein angepasstes PCB. Das Kühlsystem bestand vollständig aus Kupfer, das der Grafikkarte ein hohes Gewicht verlieh. Für frische Luft sorgte ein 70-mm-Radiallüfter. Das offensichtliche Manko: Die GeCube Radeon X1950 Pro besaß keine Lüftersteuerung, weshalb der verbaute Lüfter durchgehend mit maximaler Drehzahl arbeitete. GeCube beließ es bei den Taktraten der Radeon X1950 Pro bei den Standardvorgaben von ATi. Der Chip arbeitete mit 575 MHz, während die Frequenz des 256 MB großen Speichers 690 MHz betrug. Mit einem Preis von 165 Euro war die GeCube Radeon X1950 Pro etwas günstiger als die PowerColor X1950 Pro Extreme, die auf 172 Euro kam.
Bei der X1950 Pro Extreme setzte PowerColor auf einen Dual-Slot-Kühler von Arctic Cooling. Dieser bestand zum Großteil aus Aluminium, einzig über der GPU befand sich ein Kupferblock. Anders als die GeCube-Grafikkarte blies der verbaute Lüfter die Abwärme nicht aus dem Gehäuse heraus, sondern verteilte sie darin. Den Suffix „Extreme“ verdiente sich die Grafikkarte durch die Übertaktung der GPU um 20 MHz auf 595 MHz.
Ordentliche Leistung für wenig Geld
In den Benchmarks zeigten die beiden Grafikkarten eine gute Leistung für wenig Geld. So konnte beispielsweise eine GeForce 7900 GS im Mittel um bis zu 16 Prozent geschlagen werden, während die GeForce 7900 GT um bis zu 8 Prozent überholt wurde. Leistungsrekorde stellten die beiden Radeon X1950 Pro nirgends auf, für das Spielen in mittelhohen Auflösungen reichte die Performance aber aus.
GeCube war laut wie ein Tornado
Trotz des massiven Kupferkühlers war die GeCube-Grafikkarte mit durchgehend 60 dB(A) mehr als unangenehm laut. Ob die hohen Drehzahlen notwendig waren, ließ sich ebenfalls nicht ermitteln, da der Hersteller den Temperatursensor der GPU deaktiviert hatte. Eine Messung der Temperatur auf der Chiprückseite ergab etwas niedrigere Temperaturen als bei dem PowerColor-Modell. Letzteres war sowohl im Leerlauf als auch unter Last angenehm leise – unter Last beispielsweise etwa ein Drittel so laut wie die GeCube-Grafikkarte – und hielt die verbaute GPU zudem überaus kühl. Unter Last betrug die GPU-Temperatur lediglich 57 °C. Beim Stromverbrauch konnten beide Karten trotz in 80 nm gefertigter GPU nicht glänzen.
Fazit
Die Radeon X1950 Pro war eine gute Grafikkarte für all jene, die auf Spieletauglichkeit Wert legten, aber nicht zu viel Geld ausgeben wollten. Insbesondere das PowerColor-Modell konnte im Test mit guter Leistung, niedrigeren Temperaturen und einem angenehmen Geräuschpegel zu einem angemessenen Preis glänzen. Wem Lautstärke egal war oder wer ohnehin einen Kühler eines Drittanbieters installieren wollte, der konnte für knapp 7 Euro weniger auch zum GeCube-Modell greifen. Allen anderen Nutzern war angeraten, von dieser Grafikkarte aufgrund ihres unglaublich hohen Schalldruckpegels die Finger zu lassen.
In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:
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