Sony-Fernseher 2022: QD-OLED startet mit dem A95K in 4K auf 55 und 65 Zoll
Sony erneuert zur CES 2022 ebenso das gesamte Aufgebot an Fernsehern, angefangen bei den neuen 4K-OLED-Modellen, bei deren höchster Baureihe A95K erstmals QD-OLED zum Einsatz kommt. Im 8K-Segment setzt Sony auf ein Mini-LED-Backlight, das von einem neuen Bildprozessor geregelt wird, den auch die anderen Modelle erhalten.
Nicht die TV-Sparte von Samsung ist der erste Abnehmer von QD-OLED-Panels des Tochterunternehmens Samsung Display, sondern Sony setzt beim A95K als erster Hersteller weltweit auf diese Technologie. Dass die Produktion der QD-OLED-Technik in Kürze in Serie geht, hatte Samsung im November des letzten Jahres angekündigt.
Quantum Dots + OLED = QD-OLED
Samsungs QD-OLED-Technik nutzt blaue organische LEDs als Lichtquelle und Quantum Dots als Farbfilter, um die Grundfarben Rot, Grün und Blau zu erzeugen. OLED-Panels zum Beispiel von LG Display setzen sich hingegen aus roten, grünen und blauen OLEDs sowie zusätzlich einem weißen Subpixel zusammen. QD-OLED soll im besten Fall die Vorteile von QLED- und OLED-Fernsehern, etwa die Helligkeit, das echte Schwarz oder die Farbtreue, in einem Produkt vereinen.
A95K als neues QD-OLED-Flaggschiff
Im A95K, der in 55 und 65 Zoll auf den Markt kommen wird, attestiert Sony der neuen QD-OLED-Technologie eine um bis zu 200 Prozent gesteigerte „Farbhelligkeit im Vergleich zu herkömmlichen Fernsehern“ – was auch immer darunter zu verstehen ist. Vermutlich sind damit nicht Spitzenhelligkeiten für Weiß und auch nicht OLED-TVs, sondern LCD-Fernseher gemeint. Mit „XR OLED Contrast Pro“, das über den neuen Bildprozessor „Cognitive Processor XR“ abgewickelt wird, will Sony hellere Werte für helle Bildereiche und tieferes Schwarz in dunklen Bildbereichen erzielen.
A90K kommt in 42 und 48 Zoll
Diese neue Kontraststeuerung steckt auch im A90K, der ebenfalls zur „Master Series“ von Sony gezählt wird, aber mit 42 und 48 Zoll speziell das kompakte Segment anspricht, in dem Fernseher auch als PC-Monitor-Alternative genutzt werden. Den neuen Bildprozessor gibt es ebenso in dieser Serie. Als Panel kommt aber klassisches OLED statt QD-OLED zum Einsatz. Die Erweiterung des Portfolios um ein 42-Zoll-Modell bestätigt, dass Sony dabei auf das gleiche Panel wie im LG C2 mit 42 Zoll und somit auf ein Evo-Panel setzt, denn LG Display ist derzeit der exklusive Anbieter eines solchen Panels.
A80K für OLED bis 77 Zoll
Die Baureihe für die breite Masse ist die A80K, die in 55, 65 und 77 Zoll auf den Markt kommen wird. Hier gibt es klassische OLED-Technologie in beliebten Größenklassen, gepaart mit dem neuen Bildprozessor. Die Baureihe behält im Bereich Audio die Features „Acoustic Surface Audio+“ und „Acoustic Center Sync“ der größeren OLED-Baureihen bei. Drei Aktuatoren im Bildschirm verwandeln diesen in einen Lautsprecher, zwei Subwoofer decken die Tiefen ab. Die Fernseher lassen sich als Center-Lautsprecher in eine Surround-Konfiguration einbinden.
8K-Auflösung für den Z9K
Alle OLED-Fernseher von Sony bieten maximal 4K-Auflösung, für 8K ist der Wechsel in das Mini-LED-Portfolio notwendig. LG bleibt mit der Z2-Serie der einzige Anbieter von 8K auf OLED. Z9K ist bei Sony der neue Name für 8K-Fernseher, die in 75 und 85 Zoll geplant sind. Über den neuen Bildprozessor kommt hier „XR Backlight Master Drive“ zum Einsatz, das einen von Sony entwickelten Local-Dimming-Algorithmus nutzt, um Tausende von Mini-LEDs mit hoher Dichte individuell und präzise zu steuern. Der Hersteller verspricht „eine außergewöhnliche Helligkeit, einen beeindruckenden Dynamikbereich, tiefe Schwarztöne und bemerkenswert natürliche Mitteltöne“, bleibt aber Angaben zur genauen Anzahl der Mini-LEDs und zu den Dimmingzonen schuldig.
X95K mit 4K und Mini-LED-Backlight
Die neue Steuerung des Backlights kommt auch beim X95K mit 4K-Auflösung auf 65, 75 und 85 Zoll zum Einsatz. Dasselbe gilt für die Technologien „X-Anti Reflection“ und „X-Wide Angle“, die Reflexionen reduzieren und die Blickwinkelstabilität verbessern sollen. Der X95K ist somit das 4K-Flaggschiff-Pendant zum 8K-Topmodell Z9K.
X90K für 4K mit Full Array Local Dimming
In der Serie X90K mit 55, 65, 75 und 85 Zoll entfällt das Mini-LED-Backlight, stattdessen gibt es ein Full Array Local Dimming mit klassischen LEDs als Backlight. Beim X85K in 43, 50, 55, 65, 75 und 85 Zoll fällt dann auch dieses Feature weg und das LCD-Panel beherrscht zudem nur noch bis zu 100 statt 120 Hz. Die kleineren Serien nutzen mit dem X1 außerdem einen älteren Bildprozessor. Das gilt auch für den X80K in 43, 50, 55, 65 und 75 Zoll, der als Einsteigermodell nur noch mit 60 Hz arbeitet.
Bravia Cam reguliert Bild- und Tonqualität an
Als neues Zubehör hat Sony die Bravia Cam vorgestellt, eine Kamera, die Bild- und Tonqualität des Fernsehers verbessern soll, eine Gestensteuerung integriert und die für Videochats genutzt werden kann. Die Steuerung von Bild und Ton nennt sich „Ambient Optimization Pro“, das erkennen soll, wo sich die Nutzer im Raum befinden und wie weit sie vom Fernseher entfernt sitzen, um darauf die Ton- und Bildeinstellungen anzupassen. Beim A95K und Z9K ist die Bravia Cam ab Werk integriert, X95K, A90K, A80K, X90K, X85K und X80K sind kompatibel dazu, die Kamera muss aber separat erworben werden. Bei X85K und X80K ist das System eingeschränkt, denn statt „Ambient Optimization Pro“ heißt es dort nur „Ambient Optimization“.
Fernbedienung aus Aluminium für Premium-TVs
Die neue Premium-Fernbedienung aus Aluminium liegt ebenfalls nicht allen Neuvorstellungen bei. Erneut werden A95K und Z9K bedacht, diesmal zusätzlich aber auch der X95K und der A90K. Die neue Premium-Fernbedienung soll leichter zu reinigen und benutzerfreundlicher sein. Das Tastenlayout wurde vereinfacht und eine Hintergrundbeleuchtung soll im Dunkeln für Übersicht sorgen. Und dank Dark-Finder-Funktion können Nutzer die Fernbedienung über einen Klingelton orten.
Alle Fernseher von Sony laufen mit Google TV samt Play Store als Betriebssystem.