Sony kauft Bungie: Studio hinter Destiny und dem original Halo wird Teil von SIE
Sony reagiert auf Microsofts Übernahme von Activision Blizzard für 68,7 Mrd. USD: Der PlayStation-Konzern übernimmt das Studio Bungie für 3,6 Milliarden US-Dollar. Bungie ist heute für die Destiny-Serie bekannt, erschuf im Jahr 2001 allerdings auch den Vorzeige-Xbox-Titel Halo. Zuvor war Myth auf dem PC ein Erfolg.
Bungie gehörte schon einmal zu Microsoft
Bungie war von 2000 bis 2007 im Besitz von Microsoft. Dann trennten sich beide Unternehmen. Microsoft hielt nur noch einen kleinen Anteil an der nicht an der Börse notierten Bungie LLC, unter anderem um an weiteren Halo-Titeln, deren Rechte Microsoft besaß, zu arbeiten: Mit Halo Reach erschien im Jahr 2010 die letzte gemeinsam entwickelte Ausgabe.
Für neue Titel außerhalb des Halo-Universum suchte sich Bungie daraufhin Activision als Partner. Destiny und Destiny 2 gingen aus dieser Kooperation hervor, die Rechte an der Serie blieben in diesem Fall aber bei Bungie und gingen nicht wie bei Halo an den Partner über. In Zukunft, vorausgesetzt die behördlichen Genehmigungen werden erteilt, ist Bungie eine einhundertprozentige Sony-Tochter.
Bungie bezeichnet die Übernahme als große Chance um zum „globalen Multi-Media-Unternehmen“ aufzusteigen, was in den Jahren der Unabhängigkeit von 2007 bis 2022 offensichtlich nicht gelungen ist, auch wenn Destiny für sich gesehen eine Erfolgsgeschichte ist. Sony Interactive Entertainment (SIE) bezeichnet Bungie als bedingungslosen Unterstützer der eigenen Vision, die jetzt deutlich schneller umgesetzt werden könne. Kurzfristig sei die wahrnehmbarste Veränderung in Folge der Übernahme dann auch die: Mehr Stellenangebote als zuvor.
Destiny 2 bleibt wie es ist
Direkt zur Bekanntgabe ausräumen will Bungie etwaige Sorgen von Destiny-2-Spielern. „Wir bleiben bei Destiny 2 am Steuer“, erklärt das Studio, und wird in einer FAQ bereits konkreter. Andere Plattformen als PlayStation sollen unter der Übernahme nicht leiden und bis zur Veröffentlichung von „The Final Shape“ im Jahr 2024 sollen alle Inhalte auf allen Plattformen erscheinen.
Keine Spiele exklusiv für die PlayStation
Aber Bungie geht noch weiter: Das Studio schließt generell aus, dass es zukünftige Spiele lediglich auf der PlayStation geben wird.
Q. Bungie has future games in development, will they now become PlayStation exclusives?
No. We want the worlds we are creating to extend to anywhere people play games. We will continue to be self-published, creatively independent, and we will continue to drive one, unified Bungie community.
Jim Ryan, CEO bei SIE, bestätigt das und stellt direkt mit dem ersten Satz im eigenen Blog-Beitrag klar: „Gleich zu Anfang möchte ich der Community versichern, dass Bungie ein unabhängiges Multi-Plattform-Studio bleiben wird.“
Die Bungie-Community zu verärgern, kann sich SIE allerdings auch nicht leisten, denn Bungies Community-Expertise rund um die Marke Destiny ist eine, wenn nicht die Hauptmotivation der Übernahme. SIE will zusammen mit Bungie an der Pflege und Erweiterung der Community im Destiny-Universum arbeiten und in Zukunft neue, ebenso erfolgreiche Welten schaffen. SIE lässt sich die Übernahme 3,6 Milliarden US-Dollar kosten.
Rund ein halbes Jahr später ist die Übernahme nun abgeschlossen, wie Sony per Twitter bekanntgibt. Bungie weist im Zuge dessen darauf hin, dass der MMO-Shooter Destiny 2 nicht exklusiv auf PlayStation-Konsolen spielbar werden soll, sondern auch auf Xbox und PC weiterhin angeboten wird. Spieler äußerten zuvor entsprechende Bedenken; diese seien unbegründet, so der Entwickler. Möglich sind derweil zeitlich beschränkte Exklusivinhalte, darunter beispielsweise zunächst nur auf PlayStation verfügbare Waffen, wie es sie in der Vergangenheit schon häufiger gab.