Umweltschäden: Samsung-Fabrik in Texas leitete giftiges Wasser in Fluss
Halbleiterfabriken setzen zur Fertigung modernster Chips Unmengen an Wasser und Chemikalien ein. Bei Samsung kam es jetzt zu einem Unfall: Giftige Flüssigkeiten wurden in einen angrenzende kleinen Fluss geleitet. Lebewesen gab es dort zwischenzeitig keine mehr, die Langzeitauswirkungen sind aber noch unbekannt.
Für 3,5 Monate unbemerkt
Die Ursache soll 106 Tage lang in der Fabrik in Austin, Texas, bestanden haben, bevor sie entdeckt wurde. Erst als die Umweltauswirkungen das jetzt bekanntgewordene Ausmaß erreicht hatten, fiel Behörden das Problem und Samsung daraufhin der Fehler auf.
Demnach sei das kontaminierte Wasser durch einen Defekt an der Ausrüstung unbemerkt aus der Fabrik erst in ein Rückhaltebecken geleitet worden, von dort aus später in den Fluss gelangt. Nach dem Auffinden des Lecks wurde dieses sofort beseitigt, doch insgesamt rund 763.000 Gallonen, umgerechnet knapp 2,9 Millionen Liter, giftige Flüssigkeit mit einem hohen Anteil an Schwefelsäure seien seit Mitte September zum Teil auch in den nahegelegenen Fluss geleitet worden. Wie viel dabei genau in den Fluss gelangt ist, lässt sich aktuell nicht ermessen.
Die Giftstoffe hätte den pH-Wert des Seitenarms des Flusses auf 3 bis 4 abgesenkt. Ein normaler pH-Wert liegt bekanntlich bei 7 bis 8. In dem betroffenen Abschnitt hätte es zwischenzeitig quasi kein Lebewesen mehr gegeben.
Environmental scientists found remains of dead aquatic species; and virtually no
surviving aquatic life within the affected stretch, including vertebrates (fish) and macro
invertebrates. This indicates the discharge had a significant short-term impact on the
aquatic community and the ecology of the tributary. It is too early to know what the longterm impacts might be.
Der Bereich zu dem Seitenarm wurde abgesperrt, auch angrenzende Parkanlagen sind zum Teil betroffen, berichtet der Austin American-Statesman.
Im Hauptarm des Flusses, der rund 2,5 Kilometer weit entfernt ist, soll das Problem nicht mehr bestanden haben: Im Flussverlauf des Harris Branch Creek, der später in den Colorado River mündet, relativierte sich der pH-Wert laut der lokalen Regierung sofort wieder auf den Normalwert, wobei es hier keine Messungen gab, als das Problem noch bestand.
Die Behörden und auch Samsung hoffen, dass keine bleibenden Schäden entstanden sind, denn auch sei seit der Schließung des Lecks bei Samsung der Seitenarm direkt und zügig auf dem Wege der Erholung, der pH-Wert steige rasch wieder an. Samsung kooperiert mit der Regierung, Spezialisten wurden angestellt um die Reinigung vorzunehmen und die Gegend zu renaturieren. Das ganze Ausmaß dürfte erst in einiger Zeit klar werden. Für Samsung dürfte die Angelegenheit trotzdem noch ein Nachspiel haben. Ob auch für Menschen eine Gefahr bestand, wird derzeit geprüft.