AMD Radeon 680M im Test: Benchmarks der Radeon 680M in Spielen
2/3Stets aktuelle und mit dem neuen Testkandidaten vergleichbare Benchmark-Resultate zur Hand zu haben, ist bei Desktop-GPUs und -CPUs in erster Linie eine Fleißarbeit, denn in beiden Kategorien hält das Lager der Redaktion so gut wie alle relevanten Modelle der letzten Jahre bereit. Bei Notebook-Hardware ist das anders, denn Notebooks gehen in der Regel zurück zum Teststeller. Den einen großen und vor allem aktuellen Vergleichsparcours gibt es in diesem Test daher nicht. Unzählige Vergleiche mit mobilen Grafikchips, aber auch Desktop-Varianten lassen nichtsdestoweniger eine fundierte Beurteilung der Radeon 680M zu.
Leistung in FHD mit mittleren Details
Der erste Testparcours umfasst fünf in FHD bei mittleren Details getestete Spiele, denen sich Ende 2021 auch die mobilen Grafikchips GeForce RTX 3050 Laptop GPU, GeForce GTX 1650 Mobile und GeForce GTX 1070 Max-Q stellen mussten. Für diesen Test aufgenommen wurden Intels aktuell stärkste mobile iGPU mit 96 Xe-EUs aus dem Core i7-12700H und AMDs schnellster Vorgänger Vega8. Zur besseren Einordnung wurden darüber hinaus die Desktop-Grafikkarten Radeon RX 570, RX 460 und GeForce GTX 1650 mitgetestet.
Das Performancerating, das die durchschnittliche Leistungsfähigkeit der Testkandidaten über die getesteten Spiele abbildet, zeigt: Die Radeon 680M im Ryzen 9 6900HS legt gegenüber der Vega8 im Ryzen 9 5900HX in der Tat um über 100 Prozent zu. Mit 70 Prozent Vorsprung wird damit auch Intels Iris Xe mit 96 EUs deutlich geschlagen. Ebenfalls übertroffen wird die GeForce GTX 1650 Mobile mit 40 Watt TGP, was am unteren Ende der von Nvidia spezifizierten TGP-Skala liegt. Die Desktop-Variante der GeForce GTX 1650 bleibt wiederum 33 Prozent in Führung.
Der Blick auf die Einzelergebnisse zeigt: 100 Prozent mehr Leistung von Vega8 zu Radeon 680M finden sich mehr oder weniger in allen fünf Spielen wieder. Im Vergleich zu den dedizierten Grafikkarten streuen die Abstände hingegen stark.
In Cyberpunk 2077, der Paradedisziplin im Test, holt die Radeon 680M die Radeon RX 570 fast ein, während das Desktop-Modell in Mafia und Doom Eternal mit 88 respektive 80 Prozent Vorsprung fast doppelt so schnell ist. Auch im Vergleich zur mobilen GeForce GTX 1650 schwanken die Ergebnisse stark.
Die Ursache ist im Speicherinterface der iGPU zu suchen. Immer dann, wenn es vorrangig um die GPU-Rohleistung geht, trumpft die Radeon 680M richtig auf. Und sobald Speicherbandbreite zählt, wird im Vergleich zur Konkurrenz mit GDDR5/6 hingegen auch DDR5 zum Flaschenhals.
Leistung in FHD mit hohen Details
Der zweite Testparcours umfasst neuere Spiele mit höheren Qualitätseinstellungen. Er wurde zuletzt für GeForce RTX 3050 (Test) und Radeon RX 6500 XT (Test) neu aufgesetzt. Für die Radeon 680M sind die Anforderungen in der Regel zu hoch, nichtsdestoweniger liefert der Parcours weitere Erkenntnisse zur Einordnung der iGPU.
Ohne Cyberpunk 2077 tut sich die Radeon 680M etwas schwerer gegenüber den Grafikkarten mit dediziertem Speicher. Die Radeon RX 460 holt auf, Radeon RX 570 und GeForce GTX 1650 setzen sich weiter ab. Nicht enthalten im Rating sind Vega8 (Rainbow Six Siege verweigert den Start) und Intel Iris Xe (das Muster mit 12700H stand nicht mehr zur Verfügung).
Auch in diesem Fall schwanken die Relationen von Spiel zu Spiel stark. Einzige zarte Konstante ist das Verhältnis von Vega8 zu Radeon 680M.
Leistung in FHD mit Raytracing
Die RDNA-2-Architektur befähigt auch die neue iGPU, Raytracing nach DXR in Echtzeit zu beschleunigen. Diese Fähigkeit ist in Anbetracht der zu erwartenden Leistung allerdings nur theoretisch von Relevanz. Neben der deutlich steigenden GPU-Last holt die APU in diesem Fall erneut das Thema Speicherbandbreite ein, denn Raytracing verlangt danach.
Es geht aber noch langsamer: In Resident Evil Village liegt die Radeon RX 6500 XT nochmals weit darunter, weil ihr der Speicher ausgeht und der Weg über das schmale PCIe-Interface zum RAM bremst.
So bleibt es letztlich bei diesem und einem weiteren kleinen Achtungserfolg: Weil auch der GeForce RTX 3050 Laptop GPU 4 GB im Raytracing-Benchmark 3DMark Port Royal der Speicher ausgeht, ruckelt die Radeon 680M am Ende sogar doppelt so schnell durch den Test.
Ein Spiel verweigerte unabhängig von den Grafikeinstellungen im Test komplett den Betrieb: Marvel's Guardians of the Galaxy. War die Radeon RX 6800S im Notebook deaktiviert, meldete das Game, keinen D3D12-Adapter gefunden zu haben, und verweigerte den Start. Es war der einzige Vorfall dieser Art im Test.