AMD Radeon 680M im Test: AV1-Decoding und Fazit

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Update 2 Jan-Frederik Timm
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Leistung beim AV1-Decoding auf YouTube

AV1 wird VP9 als Standard-Video-Codec im Netz mittelfristig ablösen. Intel Xe, Nvidia Ampere und AMD RDNA 2 beherrschen das Decoding von AV1 in Hardware. AMD Ryzen 5000 „Cezanne“ für Notebooks war mit Vega-iGPU hier bisher außen vor.

Mit der RDNA-2-iGPU kann nun auch AMD Ryzen 6000 den Codec, der auf YouTube bereits Verwendung findet, beschleunigen. Bis 8K30 lief im Test problemlos.

Die protokollierte Leistungsaufnahme des Ryzen 9 6900HS liegt bei der Darstellung des Videos „Japan in 8K“ in 4K60 bei knapp über 10 Watt. Die CPU meldet eine Auslastung im niedrigen einstelligen Prozentbereich.

AV1-Decoding (4K60, YouTube)
AV1-Decoding (4K60, YouTube) – APU-Leistungsaufnahme
010203040Watt (W) 151015202530354045505560Sekunden

Fazit

AMD APUs, so bezeichnet der Konzern Prozessoren mit integrierter Grafikeinheit, machen mit Ryzen 6000 bei der Grafikleistung den erwarteten großen Sprung. 50 Prozent mehr und modernere Shader, der höhere Takt und das schnellere Speicherinterface lassen die Radeon 680M im Ryzen 9 6900HS gegenüber der Vega8 in den Ryzen 5000H(S/X) in der Regel um mindestens den Faktor 2 in der Leistung zulegen. Wie Intels mobile Prozessoren seit der 11. Generation Core beherrscht Ryzen 6000 darüber hinaus jetzt das AV1-Decoding. Im Test lief 8K30 problemlos bei niedrigem Verbrauch.

Das Asus ROG Zephyrus G14 mit Ryzen 9 6900HS (Radeon 680M iGPU) und Radeon RX 6800S
Das Asus ROG Zephyrus G14 mit Ryzen 9 6900HS (Radeon 680M iGPU) und Radeon RX 6800S

Im Durchschnitt doppelt so viel Leistung wie zuvor bedeutet, dass auch Intels aktuell stärkste mobile iGPU mit 96-Xe-EUs in die Schranken gewiesen wird. Je nach Spiel liegt die kleine Radeon 35 bis 113 Prozent in Front.

Wie sich AMDs iGPU im Verhältnis zu dedizierten Notebook- oder gar Desktop-Grafikchips positioniert, hängt extrem vom Spiel und dessen Anforderungen ab. Je weniger die Speicherbandbreite eine Rolle spielt, desto stärker präsentiert sich die Radeon 680M. Die beste Darstellung legt die iGPU im integrierten Benchmark in Cyberpunk 2077 (Quick Preset „Niedrig“, Texturen „Niedrig“, kein FSR) hin, wo sie fast mit Radeon RX 570 und GeForce GTX 1060 gleichziehen kann und eine GeForce GTX 1650 sogar übertrumpft. Mit der GeForce GTX 1050 Ti liegt die iGPU meistens gleich auf.

In der überwiegenden Anzahl der getesteten Titel sieht es aber anders aus, so dass sich im Durchschnitt folgende Abstände ergeben:

  • ca. 65 Prozent der Leistung einer Radeon RX 570
  • ca. 75 Prozent der Leistung einer GeForce GTX 1650
  • ca. 100 Prozent der Leistung einer GeForce GTX 1050 Ti
  • ca. 120 bis 130 Prozent der Leistung einer Radeon RX 460

Mit Blick auf die in der Redaktion zum Vergleich verfügbaren mobilen dGPUs wird deutlich, dass die Radeon 680M eine GeForce GTX 1650 Mobile schlagen kann (Best Case: Cyberpunk 2077), aber auch hier hängt es stark vom jeweiligen Titel ab. Die GPU und der größere (V)RAM sprechen für die Radeon, das schnellere Speicherinterface für die GeForce. Im Durchschnitt über die von der Redaktion getesteten Spiele liegt die Radeon vorne.

Kein Wunder also, dass Nvidia Ende 2021 – Monate vor der angestrebten Verfügbarkeit im Frühjahr 2022 – neue kleine mobile GPUs vorgestellt hat, darunter die RTX 2050 Laptop GPU auf Basis des G107.

Ohne Frage, AMDs neue RDNA-2-iGPU ist ein großer Schritt. Bei tendenziell sogar gesunkenem Verbrauch liegt die Leistung wesentlich höher und moderne Funktionen wie das AV1-Decoding sind mit an Bord. Was der APU auch mit DDR5-4800 geblieben ist, ist der Flaschenhals Speicherbandbreite.

In vielen Spielen sollte die Leistung der GPU höher ausfallen können, aber ihre Versorgung mit Daten hakt. Selbst LPDDR5-6400 in der U-Serie wird diesen Makel nicht aushebeln können.

Dass die APU den Arbeitsspeicher als VRAM nutzt, hat allerdings auch Vorteile: Spiele, denen 4 GB wie auf den kleinen mobilen dGPUs zu wenig sind, beschweren sich über einen solchen Engpass bei der APU nicht: 100 Prozent mehr Leistung als die Radeon RX 6500 XT in Resident Evil Village mit Raytracing sprechen eine deutliche Sprache. Mehr als zu solchen Achtungserfolgen reicht es mit RT jedoch nicht.

In Kürze folgend:
  • Ein Test der CPU-Leistung des Ryzen 9 6900HS
  • Ein Test der mobilen Radeon RX 6800S

ComputerBase wurde das Asus ROG Zephyrus G14 leihweise von AMD unter NDA zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Die einzige Vorgabe war der frühestmögliche Veröffentlichungszeitpunkt, der nicht gehalten wurde, weil das Muster erst nach Ablauf der Frist in der Redaktion ankam.

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