Grafikkarten 2022 im Test: Schlussworte
4/5Die Grafikwelt der Spiele befindet sich im Wandel. Die alte Konsolengeneration wird bei neuen Games zwar meist noch mitgenommen, doch bald werden die Blockbuster nur noch für die aktuelle Generation in Form der PlayStation 5 und Xbox Series X/S erscheinen. Und Raytracing spielt eine immer größer werdende Rolle, denn die Technologie hat sich vergangenes Jahr deutlich weiterentwickelt und nimmt daher nicht mehr nur eine Nischenrolle ein – im Laufe des Jahres 2021 hat Raytracing schließlich mehr Raum eingenommen.
Der Parcours ist wieder State-of-the-Art
Und dem zollt der neue Testparcours Tribut und ebenso den zahlreichen neuen Spielen bis hin zu neuen Treiberversionen. Bei den Rasterizer-Benchmarks hat es im Vergleich zum alten Testverfahren nur kleine Unterschiede gegeben, deutlich größer sind sie aber bei den Raytracing-Tests. Denn es gibt nun nicht nur deutlich mehr Raytracing-Spiele als noch vor kurzem, die Integration der Strahlen ist obendrein viel besser, effektiver und konfigurationsfreudiger geworden. Nicht zu vergessen, dass die Technologie nicht mehr alleine auf Nvidias Turing-Grafikkarten entwickelt worden ist, sondern ebenso auf Nvidias Ampere und erstmals auch AMDs RDNA 2.
Mehr Raytracing und höherer VRAM-Bedarf
Und das macht sich bemerkbar. Vor allem, wenn es nicht immer die maximalen und oft unnötigen Raytracing-Details sein müssen, sind die Leistungskosten nicht nur auf einer GeForce meist deutlich erträglicher geworden, sondern auch auf einer Radeon. Und damit schrumpft in den meisten Titeln zugleich der Abstand zwischen AMD- und Nvidia-Grafikkarten deutlich zusammen und gelegentlich ist das AMD-Lager gar ebenbürtig. Die GeForce-RTX-Riege bleibt in Sachen Raytracing schlussendlich aber überlegen. Hier benötigt es schlicht neue Radeon-RX-Modelle mit einer modifizierten Architektur, die im Laufe dieses Jahres erscheinen sollen.
Auffällig ist zudem, dass der Speicherverbrauch in Spielen in letzter Zeit wieder zugenommen hat. Er ist vor einiger Zeit etwas eingeschlafen, mit den aktuellen Konsolen wächst er aber wieder langsam an. Und es zeigt sich, dass 8 GB vor allem mit Raytracing mittlerweile am absoluten Limit sind oder sogar immer mal wieder darüber hinausgehen. Und als natürliche Entwicklung wird 10 GB in absehbarer Zeit wohl ein ähnliches Schicksal blühen. Das ist primär ein Problem Nvidias, zugleich hat AMD aber das Problem, dass Nvidia das bessere Speichermanagement hat. Das hat zur Folge, dass zum Beispiel Nvidias 8 GB „mehr wert sind“ als AMDs 8 GB. Das ist etwas, das mit der nächsten GPU-Generation hoffentlich angegangen wird.
Möge das GPU-Jahr 2022 beginnen!
Mit den umfangreichen Änderungen am neuen Grafikkarten-Testparcours und den zahlreichen neuen Messwerten sieht sich die Redaktion gut für ein wahnsinniges Grafikkarten-Jahr 2022 gerüstet. Auch wenn die eigentlichen Kracher mit AMD RDNA 3 und Nvidia Lovelace erst im zweiten Halbjahr anstehen, wird das erste Halbjahr in Form von Intels Arc, der GeForce RTX 3090 Ti und dem Radeon-RX-6000-Refresh ebenfalls einige Highlights parat haben. Genau für die letzte Gruppe wird der neue Testparcours sich beweisen müssen. Und wer weiß, vielleicht wird bis dahin ja auch die nach wie vor katastrophale Preissituation ein wenig besser werden? Mögen die Benchmarks beginnen!
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