Radeon RX 6500 XT im Test: Raytracing, FSR und PCIe 4.0 vs. PCIe 3.0
3/5Benchmarks in 1.920 × 1.080 mit Raytracing
Raytracing benötigt mehr Grafikkarten-Speicher als klassische Rasterizer-Grafik, entsprechend kann man sich schon denken, wo die Reise hingehen wird. Kurz gesagt: Die Radeon RX 6500 XT kommt weder in F1 2021 noch in Resident Evil Village bei aktiviertem Raytracing auf spielbare Frameraten. Bei weitem nicht.
Das gute Ergebnis gibt es dabei noch in F1 2021. Mehr als 25 FPS sind aber auch da nicht drin, was einem Leistungsverlust von 67 Prozent und einem Rückstand von 73 Prozent zur Radeon RX 6600 entspricht. Die GeForce RTX 3050 ist in diesem Szenario mehr als drei Mal so schnell und kommt im Gegensatz zur Radeon RX 6500 XT auf spielbare Ergebnisse.
Richtig schlimm wird es dann in Resident Evil Village. Aus den knapp 61 FPS ohne Raytracing werden mit den Strahlen nur noch 9 FPS. GeForce RTX 3050 und Radeon RX 6600 sind mehr als sechs Mal so schnell und kommen wieder auf spielbare Werte.
Damit lässt sich festhalten, dass die Radeon RX 6500 XT schlicht nicht für Raytracing geeignet ist. Auch nicht zum Ausprobieren. Mit massiv reduzierten Grafik- bzw. Texturdetails mag man zwar auf spielbare Werte kommen, doch ist das dann nicht der Sinn von Raytracing.
Benchmarks in 1.920 × 1.080 mit FSR
Nvidia bietet die Upsampling-Technik DLSS für mehr Performance, bei AMD ist es die Upscaling-Variante FidelityFX Super Resolution, kurz FSR. In Resident Evil Village zeigen sich teils massive Leistungssprünge mit FSR. Noch nicht mit FSR auf Ultra Quality, denn die Stufe lässt die Framerate „nur“ um 21 Prozent steigen, sodass zumindest die Leistung einer Radeon RX 580 oder GeForce GTX 1650 Super erreicht wird, wenn auch bei einer schlechteren Bildqualität. Die Radeon RX 5500 XT ist dagegen nach wie vor schneller.
Mit FSR auf Quality gibt es einen riesigen Sprung
Ein riesiger Sprung kommt dann mit dem Schritt FSR auf Quality. Diese Stufe lässt die Radeon RX 6500 XT regelrecht explodieren, die FPS steigen um satte 57 Prozent an. Der Grund dafür ist einfach, denn ab dieser Renderauflösung ist der 4 GB große VRAM der Grafikkarte ausreichend groß, sodass die GPU nicht mehr davon ausgebremst wird. Damit springt die Leistung dann auch ein gutes Stück über das Niveau der GeForce RTX 3050, bei der aber natürlich ebenso FSR aktiviert werden könnte.
Deutlich kleinere Sprünge bringen dann wieder FSR auf Balanced und auf Performance, die noch einmal 7 und 9 Prozent auf die Quality-Stufe drauflegen. Dann ist die Bildqualität aber bereits sehr schlecht, mit auch nur annähernd vergleichbarer Bildqualität zu Full HD hat dies nichts mehr zu tun. Dafür wird jedoch zumindest leistungstechnisch auch die GeForce RTX 3050 geschlagen und die Radeon RX 6600 fast erreicht.
Benchmark mit PCIe 4.0 vs. PCIe 3.0
Die bisherigen Benchmarks sind alle noch unter Optimalbedingungen für die Radeon RX 6500 XT entstanden, sprich einer Platine mit PCIe 4.0 inklusive passender CPU. Doch was passiert, wenn das System nur PCIe 3.0 unterstützt, was bei vielen Einsteiger-PCs immer noch der Fall ist? Wenig überraschend sinkt die Leistung dann noch einmal massiv ab.
Passt das Spiel in den 4 GB großen VRAM, gibt es mit vier PCIe-3.0-Lanes kein Problem. Fortnite und The Witcher 3 zeigen dieselbe Performance wie mit PCIe 4.0. Doch reicht der Speicher nicht und müssen die Daten im Arbeitsspeicher abgelegt werden, muss der Umweg über den nur noch halb so schnellen PCIe-Bus gegangen werden – und das kostet richtig Leistung.
Je mehr Speicher ausgelagert werden muss, desto größer wird der Nachteil mit PCIe 3.0. So läuft Guardians of the Galaxy mit PCIe 3.0 zum Beispiel nur um 17 Prozent langsamer als mit PCIe 4.0, Rainbow Six Siege dann aber schon um 25 Prozent und kommt damit nur noch knapp über die 60-FPS-Marke. Resident Evil Village ist gleich um 45 Prozent langsamer und wechselt mit PCIe 3.0 damit von spielbar zu unspielbar. Das Gleiche, nur noch einmal extremer, gilt in F1 2021. Der Leistungsverlust in dem Rennspiel liegt bei genau 50 Prozent.
Mit Raytracing schaut es nicht besser aus und da die Frameraten dann ohnehin auf der Grafikkarte im Keller sind, wandert der FPS-Wert nur noch weiter nach unten. Das muss an dieser Stelle auch gar nicht weiter kommentiert werden, die Ergebnisse sprechen für sich.