Radeon RX 6500 XT im Test: Lautstärke, Temperatur, Leistungsaufnahme und OC
4/5Lautstärke & Kühlung
Mit nur 1.080 Umdrehungen pro Minute ist die Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC beim Spielen zwar nicht unhörbar, aus einem geschlossenen Gehäuse fällt die Grafikkarte mit einer Lautstärke von nur 30,5 dB dann aber nicht weiter auf. Für eine Einsteiger-Lösung ist so eine geringe Lautstärke ungewöhnlich, jedoch handelt es sich bei der TUF quasi um ein Premium-Modell.
Erwähnenswert ist dabei noch die niedrige Anlaufgeschwindigkeit der Lüfter, wenn sie aus dem Stillstand anspringen müssen. Mit nur 750 Umdrehungen ist dieser Umstand nicht zu hören, während andere Grafikkarten dann gerne hörbar aufdrehen und danach die Lautstärke wieder reduzieren. Die TUF macht das nicht so.
Darüber hinaus gibt es beim Spielen keine wahrnehmbaren elektronischen Störgeräusche. Natürlich gibt es sie wie bei jeder anderen Grafikkarte auch, doch fallen sie bei der Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC aus einem geschlossenen Gehäuse nicht weiter auf.
Temperaturen unter Last
Beim Spielen bleibt die Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC wenig verwunderlich sehr kühl. Die GPU-Temperatur überschreitet die 60-°C-Marke nicht, die maximale Hotspot-Temperatur der Navi-24-GPU liegt bei 80 °C und auf der Kartenrückseite lassen sich trotz Quiet-BIOS gerade mal bis zu 46 °C messen. So warm kann der Sommer gar nicht werden, als dass man mit der Grafikkarte auch nur in die Nähe eines Problembereiches kommen würde. Und auch ein manuell erhöhtes Power-Limit bringt die Hardware nicht ins Schwitzen.
Leistungsaufnahme: Spiele, YouTube, Desktop
AMDs RDNA 2 benötigt auf dem Windows-Desktop eigentlich nur sehr wenig Strom, dem Testexemplar der Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC will das aber irgendwie nicht gelingen. Mit 13 Watt genehmigt sich die Grafikkarte aus unerklärlichen Gründen 8 Watt mehr als die Radeon RX 6600. Zu einem geringeren Verbrauch ließ sich das Produkt auf dem Windows-Desktop schlicht nicht überreden. Nur wenn der Bildschirm kurz schwarz wurde, lag der Bedarf nur noch bei 5 Watt, was zwar realistisch für die Grafikkarte ist, doch eben bei angezeigtem Bild direkt wieder zu 13 Watt wurde.
Im Dual-Monitor-Betrieb schaut dann plötzlich interessanterweise wieder alles normal aus. Mit 17 Watt steigt die Leistungsaufnahme zwar um 4 Watt an, doch benötigt die Radeon RX 6600 dafür gleich 23 Watt, sodass Navi 24 dort 5 Watt sparsamer ist und das beste Ergebnis für eine AMD-Grafikkarte abliefert. Die GeForce RTX 3050 zieht mit 12 bis 13 Watt jedoch nochmal weniger Energie.
Das gilt dann nicht mehr für das Abspielen eines Ultra-HD-Videos auf YouTube. Dort platziert sich die Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC fast ganz vorne im Testfeld. 13 Watt sind 7 Watt weniger als bei der Radeon RX 6600 und 2 Watt weniger als bei der GeForce RTX 3050. Mit HDR setzt sich die Grafikkarte dann mit 23 Watt knapp an die Spitze. Das gelingt dem Modell noch etwas mehr beim Fensterbewegungstest. Nur 15 Watt benötigt die Radeon RX 6500 XT in der „Praxis-Simulation“, die Radeon RX 6600 braucht dafür 3 Watt mehr und die GeForce RTX 3050 zusätzliche 6 Watt.
Leistungsaufnahme in Spielen
Beim Spielen zieht die Radeon RX 6500 XT nicht viel Energie, mehr als durchschnittlich 108 Watt lassen sich nicht messen. Dabei gilt die Aussage nur für Titel, in denen der VRAM nicht limitiert. Ist das doch der Fall, reduziert sich der Verbrauch auf einen zweistelligen Wert, da die GPU nicht gänzlich ausgelastet wird.
Mit 108 Watt ist die Radeon RX 6500 XT ein gutes Stück sparsamer als die GeForce RTX 3050, die auf rund 130 Watt kommt, dafür aber auch mehr FPS liefert. Die Radeon RX 5500 XT benötigt mit 115 Watt etwas mehr Energie und ist ohne VRAM-Limitierung rund 10 Prozent langsamer.
Bei den detaillierten PCAT-Messungen lassen sich bei der Radeon RX 6500 XT keine Besonderheiten feststellen, was bei Grafikkarten mit einer geringen Leistungsaufnahme aber ohnehin nur selten der Fall ist. Zudem wird die Hardware kaum durch die maximale GPU-Power eingebremst, was ebenso eine potenzielle Quelle für Sonderbarkeiten ist.
Energieeffizienz in FPS pro Watt
Als ComputerBase den Testparcours für Low-End-Grafikkarten erstellt hat, ist die Entscheidung gefallen, das Performance-pro-Watt-Rating auf Basis des Spiels Rainbow Six Siege zu erstellen. Das klappt für die Radeon RX 6500 XT aber nur bedingt, da sie durch die 4 GB Speicher eingebremst wird, dadurch deutlich langsamer läuft und so das Effizienz-Rating negativ beeinflusst. Es ist wenig verwunderlich, dass die Grafikkarte in so einem Szenario ein schlechtes Performance-pro-Watt-Verhältnis liefert.
Bremst der VRAM nicht, zeigt die Radeon RX 6500 XT eine durchschnittliche, aber keine gute Effizienz. AMD hat die GPU durch die hohen Taktraten ziemlich ans Limit geprügelt, sodass andere RDNA-2-Ableger deutlich effizienter arbeiten. So liefert die Radeon RX 6600 mal eben 27 Prozent mehr FPS pro Watt als die Radeon RX 6500 XT. Trotzdem arbeitet sie damit immer noch gleich effizient wie die GeForce RTX 3050, mehr als Durchschnitt sind beide Grafikkarten nicht.
OC: Die 3.000-MHz-Marke im Visier, der Regler lässt es aber nicht zu
Die Radeon RX 6500 XT ist geradezu prädestiniert dazu, als erste Grafikkarte überhaupt die 3.000-MHz-Marke zu knacken. Die Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC arbeitet immerhin schon ab Werk mit satten 2.900 MHz, da fehlt also nicht mehr viel. Schlussendlich ist die Redaktion an diesem Ziel aber gescheitert.
Nicht, weil die Navi-23-GPU dies nicht könnte, sondern weil der Treiber bei der Grafikkarte lediglich einen um 140 MHz erhöhten GPU-Takt zulässt, der in der Praxis aber nur zu weiteren rund 60 MHz verhilft. In Verbindung mit dem manuell maximierten Power-Limit arbeitet die Grafikkarte in The Witcher 3 dann mit 2.958 statt 2.801 MHz.
Der 4 GB große GDDR6-Speicher lässt sich um die maximal einstellbaren 9.600 MHz und damit um zusätzliche 600 MHz problemlos übertakten. In The Witcher 3 legt die Asus Radeon RX 6500 XT TUF OC durch die Maßnahmen um 4 Prozent zu.