Angeblich geschönte Zahlen: Ausbeute bei Samsungs Fertigungsprozessen im Fokus

Volker Rißka
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Angeblich geschönte Zahlen: Ausbeute bei Samsungs Fertigungsprozessen im Fokus
Bild: Samsung

Samsung und Probleme bei der Chip-Ausbeute (Yield) sind immer wieder Thema. Jetzt sollen die Zahlen sogar noch geschönt worden sein. Die in der Gerüchteküche kolportiere Geschichte dazu klingt allerdings kurios. Dennoch plant anscheinend Qualcomm den Absprung zu TSMCs N3-Fertigung – die ebenfalls ihre Probleme hat.

Gelieferte Chip-Menge passt nicht zu bestellten Wafern?

Das koreanische Finanzportal Infostock Daily hat eine interessante Meldung veröffentlicht. Demnach nimmt der koreanische Konzern die Fertigungsprozesse rund um 5 nm, 4 nm und auch 3 nm zurzeit selbst intern unter die Lupe um herauszufinden, wie hoch die Ausbeute an funktionsfähigen Chips, auch Yield genannt, wirklich ist. Intern soll aufgefallen sein, dass die Ausbeute an Chips nicht zur bestellten und produzierten Menge an Wafern passt – die Zahlen könnten also geschönt worden sein.

Ob das wirklich so einfach ist, bleibt aber fraglich. Solch ein Umstand hätte schnell auffallen müssen, denn wenn im einfachsten Fall pro Wafer 2.000 Chips gefertigt werden, von denen 1.000 funktionieren, liegt die Yield für den Prozess bei 50 Prozent. Eine grobe Abweichung lässt sich nicht verbergen, denn stets beispielsweise nur 800 funktionsfähige Chips pro Wafer zu erhalten, würde am Ende schnell eine riesige Diskrepanz ausmachen, sodass mehr Wafer für die gleiche Menge an benötigten funktionsfähigen Chips gefertigt werden müssten. Das klingt deshalb schwer vorstellbar, außer es waren viele Leute involviert und es sollte so verkauft werden.

Am Ende geht es der Führungsetage dabei auch um die mögliche Veruntreuung von Geldern, die eben für den Zweck bereitgestellt wurden, die Ausbeute an funktionsfähigen Chips zu erhöhen. Laut Samsung handele es sich letztlich um Routine-Maßnahmen, die nicht mit der Außenwelt geteilt werden.

Qualcomm soll von Samsung zu TSMC wechseln

Dass es durchaus immer wieder und auch aktuell Probleme mit Samsungs Ausbeute gibt, dafür spricht eine weitere Meldung aus Korea. TheElec schreibt, dass Qualcomm für einen kommenden AP-Prozessor, wahrscheinlich ein Snapdragon-SoC, TSMCs N3-Fertigung statt Samsungs Lösung nehmen wird. Der Chip soll im kommenden Jahr an den Start gehen.

Qualcomm habe demnach kein Vertrauen in Samsungs Ausbeute bis dahin, aktuell soll sie beim Snapdragon 8 Gen 1 nur bei rund 35 Prozent liegen, der neue Exynos 2200 soll im 4-nm-Prozess sogar noch darunter liegen.

Sollte Qualcomm komplett abwandern, wäre das ein großer Schlag für Samsungs Foundry. Nvidia soll als weiterer Großkunde in Zukunft auch nahezu wieder alles von TSMC statt Samsung fertigen lassen.

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