Bowflex Max Trainer M9 im Test: Fazit
3/3Fazit
Der Bowflex Max Trainer M9 weist im Vergleich zum Max Trainer M8 (Test) eine interessante Entwicklung auf, die aber noch nicht am Ende ist – sowohl was Software als auch Hardware anbelangt.
Automatische Widerstandsanpassung mit viel Potenzial
Die Auslagerung auf ein externes Smartphone oder Tablet entfällt, das Fitnessgerät selbst bringt die Technik mit. Die im Test des M8 geforderte Synchronisation in beide Richtungen nimmt mit dem M9 nun zudem erstmals konkrete Formen an, wenn auch noch nicht vollständig. Denn die integrierte JRNY-Plattform der Konsole ist in der Lage, den Widerstand des Geräts anzupassen, ohne dass der Nutzer eingreifen muss. Bislang wird hiervon aber noch zu wenig Gebrauch gemacht, denn Bowflex setzt das „Auto Adjust“ zurzeit nur in der Trainingskategorie „Explore the World“ ein, nicht jedoch bei den Video-Workouts mit den Trainern. Auch hier wäre ein automatischer Abgleich wünschenswert, so dass eine Veränderung des Widerstands beim Trainer sich auch auf das Gerät des Nutzers auswirkt. Anders als Apple bei Fitness+ kann Bowflex hier die Kombination aus Soft- und Hardware nutzen, um einen echten Mehrwert zu bieten. Die Investition, alle vorhandenen Workouts dahingehend anzupassen, sollte der Hersteller unbedingt tätigen.
Die Plattform selbst weist noch die ein oder andere Software-Schwäche auf. Nicht nur die Ladezeiten sind mitunter etwas lang, auch Android blitzt mitunter durch und lässt die ganze Plattform abstürzen. Dass Bowflex an der Plattform arbeitet und Updates bereitstellt, hat bereits der Testzeitraum gezeigt, in dem mehrere Änderungen und Verbesserungen vorgenommen wurden. Bowflex investiert dabei weiterhin in die gesamte JRNY-Plattform auch abseits der Max-Trainer-Reihe, um sie als umfassende Fitnessplattform zu etablieren. Für 2022 hat das Unternehmen weitere Funktionen für JRNY in Aussicht gestellt, etwa auch im Bereich Krafttraining, verrät aber noch keine Details.
Bessere Körperhaltung und Drehrad statt klappernder Tasten
Der Max Trainer M9 ist dem M8 aber auch aus anderen Gründen überlegen, denn die Körperhaltung auf dem Gerät ist durch das fest integrierte Display sehr viel besser als beim M8 mit einem aufgestellten Tablet. Allerdings lässt sich das Display des M9 ebenfalls nicht neigen, um es der Körpergröße anzupassen. Zudem ist der Drehregler zur Einstellung des magnetischen Widerstandes optisch und haptisch den Tasten des M8 deutlich vorzuziehen. Im Alltag sind zudem die integrierten Lautsprecher und die Zwei-Wege-Bluetooth-Verbindung des M9 ein echter Gewinn, denn beim M8 stellt man meist ein Tablet auf, um es mit dem Gerät zu koppeln, und nutzt dann sein Smartphone mit einem Bluetooth-Lautsprecher für Musik. Beim M9 entfallen sowohl das Tablet als auch der zusätzliche Bluetooth-Lautsprecher. Optimal wäre es aber, wenn Bowflex die Plattform so anpassen würde, dass Streamingdienste wie Spotify ebenfalls direkt in die Oberfläche integriert werden könnten, um Musik direkt auf dem Gerät auszuwählen und parallel zum Training zu hören – abseits der beiden Radiosender des Geräts.
Entwicklung: Größeres Display mit schmaleren Rändern
Die Entwicklung der Max-Trainer-Geräte scheint dabei schon jetzt vorgezeichnet, einige Verbesserungen liegen auf der Hand. Einerseits sind die breiten Ränder des Displays nicht mehr zeitgemäß, wenn auch beim Training nicht störend. Andererseits dürfen aber – zumindest für IT-Interessierte – auch Auflösung und Leistungsfähigkeit steigen. Das Display dreh- und neigbar oder gar abnehmbar zu machen, liegt ebenfalls auf der Hand. Erst recht wenn man bedenkt, dass die JRNY-Oberfläche immer mehr Workouts abseits des Max Trainer bietet, die sich dann einfacher ohne zusätzliches Tablet nutzen lassen.
Beim Laufband BXT56 hat Bowflex dies in Teilen umgesetzt, denn es setzt bereits auf ein 22 Zoll großes Display mit deutlich schmaleren Rändern. Mit dem neuen Modell Max Total Trainer, das vor wenigen Tagen vorgestellt wurde, wächst zudem die Bildschirmdiagonale bei schmaleren Rändern auf 16 Zoll.
Bowflex könnte Plattform öffnen
Zudem könnte Bowflex darüber nachdenken, die strikte Kopplung der JRNY-Plattform an die Geräte zu lockern, indem man Abonnenten alle Videos aller Geräte zugänglich macht. Derzeit hat man als Abonnent nur Zugriff auf die Workouts ohne Gerät und die Workouts eines erworbenen Geräts. Besitzt man einen Max Trainer, sieht man also nicht die Videos für Laufbänder in der JRNY-App. Für Abonnenten, die ein altes Laufband besitzen, wäre es allerdings wünschenswert, auch auf diese Video-Workouts zugreifen zu können – und für Bowflex böte sich die Chance, dass sie später ein neues Laufband des Herstellers erwerben.
Als Fitnessgerät erneut überzeugend
Das Training auf dem Max Trainer M9 überzeugt dabei wie beim Vorgänger. Das Fitnessgerät selbst bietet nach wie vor eine sehr stabile und überzeugende Verarbeitung. Probleme mit den beweglichen Teilen und der Konstruktion traten im Test erneut nicht auf. Der Aufbau und die Montageanleitung sind einfach und durchdacht. Mit einer unverbindlichen Preisempfehlung von 2.799 Euro ist der Bowflex Max Trainer M9 kein Schnäppchen, auch wenn er bei Sport-Tiedje derzeit für 2.549 Euro erhältlich ist und der Kunde neben einem zwölfmonatigen Abo für die JRNY-App eine Kettlebell mitgeliefert bekommt.
ComputerBase hat den Max Trainer M9 leihweise von Bowflex zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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