Call of Duty: Serie macht nächstes Jahr eine Pause
Gerüchte über eine Pausierung von Call of Duty im kommenden Jahr verdichten sich. Damit würde eine 18 Jahre lange Fortsetzungsserie erstmals unterbrochen. Grund dafür sollen unzureichende Erlöse mit einem aktuelleren Ableger sein. Activision selbst äußert sich ausweichend.
Die jüngsten Gerüchte stammen aus der Feder des normalerweise korrekt informierten Jason Schreier bei Bloomberg. Unter Berufung auf Quellen aus dem Unternehmen berichtet Schreier, dass einer der letzten Serienteile den finanziellen Erwartungen nicht genügt habe. Als Grund habe eine Anzahl von Managern das zu schnelle Einführen neuer Ableger ausgemacht. Shooter der Serie werden üblicherweise nach einem Jahr abgelöst, was mit einer Umverlagerung von Entwicklungsressourcen einhergeht, der Kauf eines alten Spiels wird damit weniger attraktiv.
Aber auch in anderer Richtung vermutet Activision Effekte. Call of Duty: Vanguard (Test) steht im Verdacht, von seinem Vorgänger Black Ops: Cold War kannibalisiert worden zu sein. Darüber hinaus hat Activision Spieler in den erfolgreichen, aber kostenlos zugänglichen Battle-Royale-Modus Warzone gezogen. Für aktuellen Multiplayer muss seitdem nicht mehr zwingend jährlich ein neues Spiel erworben werden.
Der für 2023 geplante Shooter wird deshalb nach hinten geschoben, das dieses Mal in führender Rolle zuständige Studio Treyarch wird stattdessen Ressourcen in Richtung eines Free-to-Play-Spiels verlagern, heißt es in dem Bericht von Bloomberg. Außerdem erhalte ein für den Herbst geplantes Call of Duty eine große Menge zusätzlicher Inhalte. Dabei dürfte es sich um die bereits angekündigte Fortsetzung des Modern-Warfare-Reboots handeln. Im Grunde folgt Activision so stärker dem Dienstleistungsmodell, bei dem Spiele eine längere Lebensdauer aufweisen. Weitere Ressourcen sollen in die Optimierung von Warzone fließen, bei dem es zuletzt nicht mehr richtig rund lief.
Activision weicht aus
Activision erwähnte in einer Stellungnahme gegenüber der Seite lediglich, dass „eine aufregende Anzahl von Premium- und Free-to-Play-Erlebnissen für dieses Jahr, das nächste Jahr und darüber hinaus“ geplant seien. „Anderslautende Berichte sind falsch“. Ein Dementi ist das nicht: Spielerlebnisse können auch schlicht Erweiterungen sein, zudem bezieht sich das Unternehmen nur auf einen Zeitraum, nicht auf ein festes Jahr.
Keine Rolle bei der Entscheidung habe hingegen die geplante Übernahme des Unternehmens durch Microsoft gespielt. Sie ist nicht abgeschlossen, Microsoft hat dadurch noch keinerlei Einfluss auf Managemententscheidungen.