Sowohl das MP1000 wie auch das MP2000 setzen auf ein Kondensatormikrofon, bei dessen Funktionsweise die durch Abstandsänderungen zwischen einer Membran und der Gegenelektrode hervorgerufenen Kapazitätsänderungen genutzt werden, um einen Schalldruck beziehungsweise die Schallschnelle in ein elektrisches Signal umzuwandeln. Dockin greift dabei auf eine Nierencharakteristik zurück, bei der hauptsächlich direkt vor dem Mikrofon eingesprochen werden sollte, aber (zumindest mit gewissen kleinen Abstrichen) auch Signale von den Seiten genutzt werden können. Töne, die von hinten kommen, werden weitestgehend abgeschirmt, können allerdings über den Raumhall ebenso ihren Weg in die Aufnahme finden.
Frequenzgang in Theorie und Praxis
Den Frequenzgang gibt Dockin bei beiden Mikrofonen mit 30 Hz bis 18 kHz an, bei den Testaufnahmen wurden sogar Frequenzen weit über 20 kHz übertragen. Die Umwandlung erfolgt bei einer festen Auflösung von 16 Bit und einer ebenso festgelegten Abtastrate von 48 kHz. Das mag für das erste Ausprobieren sicherlich ausreichend sein. Sollte die Produktion im Laufe der Zeit jedoch professioneller werden, ist der Wechsel zu einem Mikrofon mit höheren Werten aufgrund der besseren Nachbearbeitung angeraten.
Testaufnahmen inklusive Konkurrenzvergleich
Dockin MP1000
Dockin MP2000
SPC Gear SM950
SPC Gear SM950T
beyerdynamic M 90 Pro X
beyerdynamic M 70 Pro X
Roccat Torch
Epos B20
Elgato Wave:3
Aver Media MIC 330
HyperX Solocast
Aufnahmequalität und Klang im Verhältnis zum Abstand
Dockin macht zwar keine genauen Angaben bezüglich des optimalen Abstandes zwischen Sprecher und Mikrofon, die Testaufnahmen zeigen jedoch, dass in den meisten Fällen ein Abstand von 10 bis 20 cm zum besten Ergebnis führen sollte. Dennoch sind beide Mikrofone nicht optimal auf die menschliche Stimme abgestimmt. So geben sie die tiefen Frequenzen zwar gut wieder und sorgen für eine recht warme Stimme, die höheren Frequenzen bleiben dabei jedoch nicht selten auf der Strecke, was die ganze Aufnahme am Ende etwas dumpf klingen lässt. Interessant ist dabei der Umstand, dass das MP1000 hier etwas voller und damit „runder“ klingt als der größere Bruder, der eher „drahtig“ wirkt. In beiden Fällen hat das bereits erwähnte Gear SM950 aufgrund der besseren Abbildung der höheren Informationen die Nase leicht vorne.
Bei einem größeren Abstand nimmt dann, wie gewohnt, die jeweilige Raumakustik immer mehr Einfluss auf die Qualität der Aufnahme, womit die Stimme zunehmend dünner wird. Zu nahe sollte jedoch ebenso wenig an die Mikrofone herangegangen werden, da in diesem Fall schnell Plosivlaute Störungen verursachen können, die auch mit dem beigelegten Aufsatz nicht gänzlich verhindert werden können. Generelle Störgeräusche treten aufgrund der Charakteristik nicht so stark in Erscheinung, wobei höherfrequente Signale wie Tastaturen eher wahrzunehmen sind als Windgeräusche.
Laute Stummschalter
Ein großes Problem sind jedoch die bei beiden Mikrofonen, wenn auch in verschiedener Form, angebrachten Stummschaltungen. Beide Testkandidaten setzen hierbei auf eine mechanische und nicht sensorische Lösung – die immer mit Nebengeräuschen verbunden ist. Das Problem beim MP1000 besteht darin, dass die Taste für die Mute-Funktion oben angebracht und daher immer eine zweite Hand vonnöten ist, mit der das Mikrofon festgehalten wird. Beim MP2000 geht es mit etwas Übung auch mit einer Hand, die Schaltung löst aber so ein deutlich hörbares „Zip“-Geräusch aus, sodass während einer Aufnahme lieber darauf verzichtet werden sollte. Wird die Monitorfunktion am Klangaufnehmer selbst verwendet, kann das entstehende Geräusch je nach gewählter Lautstärke durchaus in den Ohren schmerzen. Daher sollte statt dieser Lösung, wenn möglich, lieber zu einer Stummschaltung in der jeweils genutzten Software gegriffen werden – auch wenn in dem Fall die Tastatur oder Maus etwas zu hören wäre.