Gnome 42 Beta: Der neue Desktop für Linux kann ausprobiert werden
Der neue Linux-Desktop Gnome 42, der am 23. März auf Gnome 41 folgen wird und bereits mit zahlreichen Anwendungen auf Basis des freies GUI-Toolkits GTK in der Version 4 daherkommt, kann jetzt erstmals in der öffentlichen Beta ausprobiert werden. Optisch und technisch gibt es zahlreiche Neuerungen zu entdecken.
GTK 4 und systemweite Themen
Neben der Portierung der GTK-4-Apps haben sich die Entwickler insbesondere auch dem Erscheinungsbild des offenen Desktops für Linux, BSD, Unix und Unix-ähnliche Systeme fokussiert. Erstmals überhaupt bietet Gnome ein systemweites helles und dunkles Erscheinungsbild sowie zahlreiche neue Funktionen.
Beide Themen lassen sich dabei sowohl dauerhaft anwenden, als auch mittels einer konfigurierbaren Tag-/Nachtplanung nutzen. Außerdem ist auf Wunsch auch eine automatische Synchronisation des Hintergrundbildes vorgesehen. Die neuen Akzentfarben sollen wichtige Schaltflächen besser hervorheben.
Neue GTK-4-Apps für Gnome 42
Die Implementierung von GTK 4 erfolgt über die Bibliothek Libadwaita 1.0 und umfasst in der jetzt erschienenen Gnome 42 Beta bereits die folgenden Apps:
- Gnome Calls
- Gnome Bluetooth
- Gnome Calculator
- Gnome Disk Utility
- Gnome Clocks
- Nautilus
Erstmals mit Gnome 42 Beta hält die neue Screenshot- und Screencast-Funktion Einzug in den freien Desktop und löst das alte Gnome Screenshot-Tool ab. Außerdem informiert ein vollständig überarbeitetes OSD („On-Screen-Display“) über die Lautstärke und Displayhelligkeit.
Integration von Flatpak und Support für Wayland
Auch die Integration des Linux-Paketmanagements Flatpak und der Support von modernen Nvidia-GPUs für das Display-Server-Protokoll Wayland wurde mit der Gnome 42 Beta weiter vorangetrieben und ausgebaut.
Updates für Mutter, Wayland und Built-in-Apps
Außerdem wurden elementare Bestandteile wie Gnome Desktop, die Gnome Maps und Gnome Videos alias Totem überarbeitet und auch in den freien Fenstermanager Mutter, der sehr tief in die Shell integriert ist und vergleichbar mit KWin als Compositor für das Display-Server-Protokoll Wayland fungiert, flossen Verbesserungen und Fehlerkorrekturen ein.
Release Candidate erscheint am 5. März
Nachdem sich die erste Beta leicht verspätet hat, wollen die Entwickler pünktlich am 5. März den erste Release Candidate des freien Desktops freigeben, bevor am 23. März die finale Version von Gnome 42 erscheinen soll.
| Status | Datum |
|---|---|
| Gnome 42 Alpha | |
| Gnome 42 Beta | |
| Gnome 42 Release Candidate | 5. März 2022 |
| Gnome 42 Final Release | 23. März 2022 |
Fedora 36 und Ubuntu 22.04 LTS starten mit Gnome 42
Als erste Linux-Distributionen mit Gnome 42 sind Fedora 36 Workstation, das als Nachfolger von Fedora 35 Workstation mit Gnome 41 im Frühling dieses Jahres erscheinen soll, und Ubuntu 22.04 LTS („Jammy Jellyfish“) vorgesehen.
- You can use the 42beta branch of the flatpak runtimes, which is now available on Flathub beta.
- This release adds libadwaita, which contains building blocks for modern GNOME applications. It also adds gtksourceview version 5 and libsoup version 3.
- Clutter libraries, which were deprecated in GNOME 41, have been removed. gtksourceview version 4 (for use with gtk 3) and libsoup version 2.4 are still in the runtimes but they are deprecated and will be removed in a future release.
Gnome 42 Beta – Release Notes
Anwender, die Gnome 42 Beta bereits heute ausprobieren wollen, können dies über das Systemabbild von Gnome 42 Beta (ISO) tun, das für die Verwendung auf einer virtuellen Maschine vorgesehen ist.
Zudem stellt das Gnome-Projekt auch den Quellcode von Gnome 42 Beta (TAR.XZ) als aktuellen Snapshot bereit.
Weitere Informationen liefern die offiziellen Release Notes und die Projektseite auf der Entwicklerplattform GitHub.
Fabian und 
Jan-Frederik