Core i5-12400 und i5-12500 im Test: Leistungsaufnahme, Temperatur und Overclocking
3/4Wie eingangs bereits betrachtet, ist die Leistungsaufnahme der neuen Intel Core i5 kein Grund zur Sorge und bedarf auch keiner speziellen Anstrengungen. Sie liegt komplett innerhalb der Erwartungen im Hinblick auf TDP und Turbo-Modus.
Anwendungen fordern diese TDP mitunter auch komplett ein, in Spielen bleibt die Leistungsaufnahme wie bei allen Alder Lake gering. Im besten Fall sind es nur 30 Watt, im schlimmsten aber auch bis zu 60 Watt, die allein die CPU aufnimmt. Im Durchschnitt bleibt der Wert bei beiden CPUs knapp unter der 50-Watt-Marke. Sie folgen damit dem Core i3-12100F, der knapp über den 40 Watt reiner CPU-Leistungsaufnahme in Spielen rangierte.
Mit geringer Leistungsaufnahme geht auch eine völlig problemlose Temperatur einher, weshalb Intel die Modelle ebenfalls mit dem neuen kleinen Boxed-Kühler bündelt. Dieser ist nicht besonders gut, jedoch auch nicht völlig unbrauchbar. Wer Intel-Boxed-Lüfter der vergangenen Jahrzehnte kennt, fühlt sich hier trotz eines neueren Auftretens aufgehoben wie immer. Mit einem alternativen großen Kühler gehen die Temperaturen aber problemlos noch um 15 °C zurück, sodass im Testsystem schnell deutlich unter 60 °C stehen, sofern die CPUs in ihren vorgegebenen Limits arbeiten.
Overclocking: Über den BCLK auf DDR5-Boards möglich
Kurz nach dem Start der neuen Prozessoren von Intel Anfang Januar 2022 kamen erste Tests auf, die mit den kleinen CPUs, die von Intel eigentlich nicht für das Übertakten vorgesehen oder ausgelegt sind, Erfolge beim Overclocking zeigen konnten. Doch einfach ist das nicht, denn hier gilt es mehrere Hürden zu meistern.
Aktuell funktioniert ein Übertakten der kleineren Non-K-Prozessoren nur auf Mainboards, die einen externen Taktgeber bieten, über den sich der BCLK separat einstellen lässt. Dieser arbeitet unabhängig vom internen Taktgeber. An den BCLK von 100 MHz sind in der Regel nämlich diverse andere Taktraten mit bestimmten Teilern oder Multiplikatoren gekoppelt, sodass spätestens bei einer Erhöhung von rund fünf Prozent irgendein Gerät aussteigt.
Zusätzliche Taktgeber sind deshalb auf eher teureren Gaming-Mainboards anzutreffen, dabei aber unabhängig vom Chipsatz. Deshalb funktionieren neben dem Z690- auch erste B660-Boards. Die bisher günstigste getestete Platine ist ein Asus ROG Strix B660. Z690-Boards von ASUS funktionieren, Gleiches gilt aber auch für einige Gigabyte-Lösungen.
ComputerBase konnte das mit einem Asus-Board problemlos nachstellen, den Intel Core i5-12500 auf 5 GHz takten und dabei den RAM mit DDR5-6070 arbeiten lassen. Eine durchaus schlagkräftige Kombination, die dennoch am Markt keine Bedeutung haben wird.
Denn ein Problem haben alle bisher getesteten Boards, auf denen das Overclocking funktioniert: sie nutzen DDR5. Angesichts der Preise allein für den Speicher fällt solch eine Kombination aus passendem Board mit zwar günstiger CPU, aber dem sehr teuren Speicher letztlich schnell flach. Kleines Rechenspiel:
Selbst mit Anpassungen auf der einen Seite wird ein normaler Core i5 für das Übertakten unter den aktuellen Gegebenheiten kaum als Sieger hervorgehen. Eine Halbierung des Arbeitsspeichers kann helfen, die Lücke zu schließen, aber 8-GByte-Riegel von DDR5 sind kaum verfügbar (und pro GByte noch teurer). Der Trend im Jahr 2022 und bei DDR5 allgemein sind 16-GByte-Module und mehr.
Auf der anderen Seite gibt es mit einem Core i5-12600KF zudem sogar noch vier E-Cores zusätzlich. Nebst höherem Takt und besserem Binning ist die CPU immer schneller und darf sogar unter Garantie übertaktet werden. Zudem ist Z690 als Chipsatz dem B660 etwas voraus und zu guter Letzt ist DDR4-3200 in den meisten Fällen auch noch flotter als DDR5-4800 nahe der JEDEC-Spezifikation.
Insofern bleibt das Overclocking mit den kleinen CPUs eine interessante Fallstudie, die jedoch über einige Rekordjagden hinaus in diesem Mainstream-Markt so keine echte Bedeutung hat. Nur sehr günstige DDR4-Lösungen an Boards, auf denen das weiterhin problemlos klappt, könnten den Status ändern. Aber selbst dann schwimmt ganz am Ende noch immer die Gefahr mit, dass Intel über ein Microcode-Update diese Overclocking-Geschichte bei regulären CPUs einfach unterbindet.