Intel-Core-Roadmap: Vier neue „Lakes“ in drei bis vier Jahren

Volker Rißka
52 Kommentare
Intel-Core-Roadmap: Vier neue „Lakes“ in drei bis vier Jahren
Bild: Intel

Auf je ein Hauptprodukt folgt ein Refresh – das ist der Intel-Core-Plan bis zum Jahr 2025 mit vielen „Lakes“. Denn auf die aktuelle Serie Alder Lake soll im zweiten Halbjahr Raptor Lake folgen, Meteor Lake im Jahr 2023 wird 2024 von Arrow Lake refreshed, bevor 2025 Lunar Lake übernimmt.

Jeder neue „Lake“ ab 2023 mit neuer Fertigung

Die große Neuerung ist die offizielle Bestätigung von Lunar Lake. Diese neue Architektur mit dem Fokus auf Notebooks setzt auf die kommende Fertigungsstufe Intel 18A, die ab Ende 2024 bereit zur Serienfertigung sein soll. Sie ist eine verbesserte Version von Intel 20A, die mit Arrow Lake im Jahr 2024 auf den Markt kommen wird. Offensiv sagt Intel, dass beide Fertigungsschritte im gleichen Jahr kommen würden, ob das am Ende so umgesetzt wird, bleibt abzuwarten.

Intel 20A und Intel 18A
Intel 20A und Intel 18A (Bild: Intel)

Die reinen Zugewinne von 20A auf 18A sind eher gering, bei der zweiten Generation Gate-all-around, für das RibbonFET nur Intels Marketing-Begriff ist, dürfte es vermutlich primär um die Lösung der Kinderkrankheiten gehen. Im letzten Sommer wurde noch angedeutet, die Einführung von ASMLs High-NA-EUV wäre bei Intel 18A geplant. Das wurde mit der neuen Roadmap auf das, was nach Intel 18A kommt, geschoben. Der High-NA-EUV-Zeitplan ist vermutlich zu knapp gefasst, um damit Ende 2024/Anfang 2025 direkt Millionen Chips zu fertigen.

EUV mit High-NA erst nach Intel 18A
EUV mit High-NA erst nach Intel 18A (Bild: Intel)

TSMCs N3-Fertigung kommt bei Intel zum Zug

Eine Gemeinsamkeit haben die kommenden Chips Lunar Lake, Arrow Lake und Meteor Lake: Sie nutzen neben Intel-Prozess auch stets externe Bausteine. Für die kommenden CPUs hat Intel nun TSMCs N3-Fertigung bestätigt, was seit Monaten schon Gerücht war. Dabei dürfte es sich um den GPU-Teil handeln, denn dieser wird im Zuge der Weiterentwicklung von Intel Xe gemäß den bisherigen Plänen ohnehin schon von TSMC gefertigt. Die CPU-Kachel kommt von Intel selbst, der SoC- und I/O-Teil vermutlich auch – hier aber wiederum kann ein älterer Prozess genutzt werden und nicht das State-of-the-Art-Produkt.

Die Tiled-Architektur wird der zukünftige Baustein für alle Produkte – und das beginnt mit Meteor Lake. Die einzelnen Bausteine sind zum Teil bereits gefertigt und funktionieren in Labor-Tests, nun geht es an das finalisieren des kompletten Pakets und an die Vorbereitung zum Marktstart im kommenden Jahr. Denn hier dürfte Intel schon noch einige Arbeit investieren müssen, denn nun wird mit Intel 4, ehemals 7 nm genannt, erstmals auch EUV genutzt.

Raptor Lake mit 32 Threads

Doch als erstes kommt Raptor Lake, der Refresh von Alder Lake im zweiten Halbjahr dieses Jahres. Sockelkompatibel wird er die Anzahl E-Cores verdoppeln, von aktuell acht auf 16. Gepaart mit weiterhin 8 P-Cores werden dann 32 Threads zur Verfügung stehen.

Raptor Lake mit 8 P-Cores und 16 Threads sowie 16 E-Cores
Raptor Lake mit 8 P-Cores und 16 Threads sowie 16 E-Cores (Bild: Intel)

Auf der Bühne demonstrierte Intel ein Sample des Prozessors und versprach Zugewinne vor allem in Multi-Threaded-Szenarien – logisch beim Wechsel von 24 auf 32 Threads. Was bei der Leistung in Single-Core-Gebieten am Ende übrig bleibt, da werden die Aussagen schwammig. Zweistellige Prozente könnte das Produkt schneller werden, eventuell hier aber auch durch etwas mehr Takt, erklärt Intel in den Footnotes.

Raptor Lake - up to double digit performance boost
Based on performance projections from Intel on 02/17/2022 on SPECint_rate_2017 n Copy ICC 19u4comparing Raptor Lake 125W (8P+ 16 E )versus Core i9 12900K.Results may vary.

Intel Raptor Lake
Intel Raptor Lake (Bild: Intel)
🎅 Nicht vergessen: Noch bis 18.12. läuft das große Nikolaus-Rätsel 2024. Zu gewinnen gibt es zwei High-End-PCs mit Ryzen 7 9800X3D oder Core Ultra 9 285K.