Lioncast LX25 & LX40 im Test: Bei diesen Gaming-Headsets ist der Preis Trumpf
Lioncast LX25 und LX40 sind zwei neue günstige Gaming-Headsets unterhalb des beliebten LX55 (Test). Mit 35 respektive 45 Euro kosten sie nochmals weniger, was nur mit Abstrichen möglich ist. Das Lioncast LX25 sorgt im Test beim Mikrofon für eine Überraschung.
Design und Verarbeitung
Die geringen Preisvorstellungen des Herstellers sind dem analogen LX25 mit 35 Euro und dem digitalen LX40 mit 45 Euro sofort anzusehen. Wie so oft bei günstigen Vertretern des Metiers ist auch bei den neuen Headsets von Lioncast Kunststoff das vorherrschende Material. Die beiden Testaspiranten dabei in ihrem Äußeren als schlicht zu beschreiben, wäre schon fast untertrieben. Es wird schnell deutlich, dass der Hersteller an vielen Stellen den Rotstift angesetzt hat. Farblich sind beide in Schwarz gehalten, wobei das LX40 durch seine LED-Beleuchtung und das darüber angebrachte Drahtgitter zumindest ein paar Akzente erhält.
Die Verarbeitung ist dem Preis entsprechend zufriedenstellend, viel darf dabei sowieso nicht erwartet werden. Während der Kopfbügel beim LX25 komplett aus Kunststoff gefertigt ist, verfügt das LX40 hier zumindest über eine Kunststoff-Metall-Kombination. Die dadurch unterschiedliche Spannkraft wird schnell beim ersten Aufsetzen deutlich: Während das USB-Headset sicher sitzt und selbst bei schnelleren Bewegungen nicht verrutscht, sollten Nutzer des günstigeren Vertreters nicht zu sehr mit dem Kopf wackeln.
Lange Kabel trotz geringem Preis
Die Polsterung fällt beim LX25 sowohl beim Kopfbügel wie auch bei den Ohrpolstern sehr dünn aus, aber auch die USB-Version könnte hier etwas Stärkeres vertragen. Dennoch hinterlässt sie das deutlich bequemere Gefühl. Die Ohrmuscheln sind bei beiden Testkandidaten ebenfalls aus Kunststoff gefertigt, wobei beim LX25 die Anpassung an das Ohr lediglich über die Ohrpolster erfolgt – beim LX40 lassen sich die Ohrmuscheln zumindest geringfügig vertikal bewegen. Darüber hinaus fällt die bei beiden Modellen wechselbare Polsterung beim LX40 mit einer Breite von 9 cm etwas größer aus als beim LX25 mit 8,5 cm. Die Höhe beträgt bei beiden Kandidaten 10,5 cm. Bei den Headsets setzt der Hersteller jeweils auf einen Bezug aus Kunstleder, der bei empfindlichen Nutzern bereits nach kurzer Zeit für schwitzende Ohren sorgen kann.
Bei den Probanden sind die Kabel fest angebracht. Auch wenn sie mit Stoff ummantelt sind und mit einer Dicke von rund 4 mm sehr stabil erscheinen, ist bei einem Bruch entweder ein neues Headset oder eine Reparatur vonnöten – ein einfaches Austauschen ist nicht möglich. Bei der Kabellänge hat sich Lioncast dagegen nicht lumpen lassen: So weist das USB-Kabel des LX40 eine Länge von 2,10 m auf, während das Klinkenkabel des LX25 zwar zunächst „nur“ über 1,40 m verfügt, der Hersteller hier aber ein Adapterkabel von einem vierpoligen Anschluss auf zwei getrennte Stecker für Kopfhörer und Mikrofon in einer Länge von ebenfalls 2,10 m beilegt. Davon können sich selbst Anbieter von höherpreisigen Vertretern eine Scheibe abschneiden.
Beide Headsets führen zudem eine Kabelfernbedienung, über die beim LX40 die Lautstärke geregelt, die Beleuchtung eingeschaltet, das Mikrofon stummgeschaltet und der 7.1-Raumklang aktiviert werden kann. Beim kleineren LX25 kann lediglich Einfluss auf das Mikrofon und die Lautstärke genommen werden.
Im Gegensatz zu den Kabeln sind beide Mikrofone abnehmbar, womit die Headsets auch als reine Kopfhörer verwendet werden können.
Klangliche Durchschnittskost
Lioncast stattet beide Headsets mit einem 50 mm großen Neodym-Treiber aus. Der soll beim kleineren Modell für einen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz reichen, beim LX40 liegt er mit 20 Hz bis 22 kHz leicht höher. Während das LX25 in Sachen Klangqualität jedoch stark von den Möglichkeiten der jeweils verwendeten Soundkarte abhängig ist, bringt die teurere Variante diese direkt mit. Der Vorteil des LX25 ist dagegen, dass es auch an mobilen Geräten oder normalen HiFi-Verstärkern genutzt werden kann.
Auch wenn beide Kandidaten fast identische Spezifikationen aufweisen, unterscheiden sie sich klanglich deutlich. Das LX25 klingt im direkten Vergleich ein wenig flach und lustlos. Die Höhen werden nicht gut genug abgebildet, was sich vor allem auf die Räumlichkeit auswirkt und das Einsteigermodell wie einen Strich in der Landschaft wirken lässt. Bei den tiefen Tönen bietet das Headset zwar eine solide Grundlage, schnell wird aber deutlich, dass es hier bereits am Limit operiert. Wird über einen Equalizer der Bereich verstärkt, setzt sehr schnell das bekannte „Pumpen“ ein, bei dem bei jeder Tieftonausgabe der Rest des Inhaltes in den Hintergrund gedrückt wird.
Anders beim LX40: Es wirkt deutlich druckvoller und voluminöser, was jedoch nicht nur der höheren Lautstärke zuzuschreiben ist. So erfolgt die Höhenwiedergabe deutlich präziser, wenn auch nicht optimal. Dennoch ist eine höhere Räumlichkeit sofort erkennbar. Auch die Wiedergabe der tieferen Töne erfolgt „knackiger“ und mit größeren Reserven.
Klang folgt dem Preis
Dennoch können beide Vertreter ihre Herkunft aus dem unteren Preissegment nicht verleugnen. Bei jeder Art von Inhalten haben die Kandidaten selbst gegenüber dem etwas teureren LX55 aus selbem Haus das Nachsehen. Ein Vergleich zu hochpreisigeren Headsets sollte erst gar nicht gezogen werden, hier können beide nur verlieren. Dennoch darf bei der Beurteilung nicht das Preisgefilde vergessen werden, in dem die Headsets beheimatet sind.
Für Spiele können beide Probanden verwendet werden, wobei das LX40 hier nicht nur aufgrund der druckvolleren Wiedergabe vorzuziehen wäre. Durch die bessere Hochtonwiedergabe eignet es sich obendrein mehr für Shooter und Schleichspiele. Das gleiche Bild zeichnet sich bei der Musik- und Filmwiedergabe ab, denn auch hier agiert das LX25 eher lustlos, wobei die Grundlage durch die etwas fehlenden tiefen Töne noch dünner klingt. Der große Bruder klingt hier zwar deutlich besser, kommt aber über eine grundlegende Leistung ebenso wenig hinaus.