Logitech Pop Keys im Test: Hipper Lifestyle für das dröge Home-Office

Max Doll
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Logitech Pop Keys im Test: Hipper Lifestyle für das dröge Home-Office
Bild: Logitech

Logitech baut eine schicke, kompakte, kabellose mechanische Tastatur, die hippes Lifestyle-Produkt und vernünftiges Arbeitsgerät zugleich sein möchte. Mit der Pop Keys zeigt sich, wie wichtig eine klare Setzung von Prioritäten bei einem kniffligen Spagat ist. Bedenkenlos kann sie nicht empfohlen werden (💔).

Drei Farbkombinationen zwischen schrill und fröhlich bunt, der ergonomisch-kompakte Formfaktor und die Verbindung von mechanischen Tastern mit kabellosem (Bluetooth-)Betrieb machen die Pop Keys zu einer Tastatur mit bestechender Papierform. Eine gesunde Mischung aus schick und praktischen Eigenschaften besetzt zudem eine Marktlücke: Solche Merkmale finden 2022 einzeln erst langsam Eingang in den Mainstream.

Logitech Pop Keys „Heartbreaker“
Logitech Pop Keys „Heartbreaker“ (Bild: Logitech)
Logitech Pop Keys „Blast“
Logitech Pop Keys „Blast“ (Bild: Logitech)
Logitech Pop Keys „Mint“
Logitech Pop Keys „Mint“ (Bild: Logitech)

Im Layout werden Funktionstasten und Nummernblock gestrichen. Pfeil- und F-Tasten bleiben allerdings, rechts der Eingabetaste befindet sich zudem eine Reihe mit sechs Emoji-Tasten. Das drastische Sparen an der Breite hat einen Sinn: Indem die Maus dichter an die Tastatur rückt, wird die Haltung der Arme ergonomischer.

Fehlende Funktionen können über Logitechs Options-Software eingeschränkt nachprogrammiert werden, allerdings nur auf F- und Emoji-Tasten und nur unter Windows sowie macOS. Auf der FN-Ebene kommen zudem übliche Medienfunktionen und Office-Verknüpfungen hinzu. Außerdem ein paar Programme, die den Arbeitsalltag entlasten sollen, darunter eine Verknüpfung zu Microsofts Speech-to-Text-Funktion und ein Screenshot-Werkzeug.

Gekoppelt werden kann die Tastatur mit Windows per Funkempfänger (Logitech Bolt) und mit macOS, Chrome OS sowie Mobile-Betriebssystemen per Bluetooth. Dem Multiplattformkonzept tragen auch die Tastenbeschriftungen Rechnung. Energie spenden zwei AAA-Batterien, die laut Logitech „bis zu drei Jahre“ Laufzeit erlauben. Angaben zum Nutzungsszenario macht der Hersteller dabei nicht, der Zeitraum ist deshalb eher als Standby-plus-Angabe mit geringfügiger Nutzung zu betrachten. Im Grunde sollte die Tastatur aber mehrere Monate ohne Batteriewechsel auskommen, darauf deutet auch das Fehlen einer energieintensiven Tastenbeleuchtung hin.

Logitech Pop Keys
Größe (L × B × H): 32,0 × 14,0 × 3,7 cm
Layout: 68 Keys
Gewicht: 798 g
Gehäuse-Material: ?
Kabel: Bluetooth ?
Hub-Funktion:
Key-Rollover: 6-KRO
Schalter: TTC Brown
Switch Plate: ?
Tasten: Form: spherisch konkav
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: pad printed
flache Tasten
Zusatztasten: 5 × Extra
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Programmverknüpfungen, Office-Funktionen
Beleuchtung:
Makros & Programmierung: 1 Profile
teilweise programmierbar
Preis: 100 €

Taster im Detail (🔧)

Teil des Designs sind flache Tastenkappen im Retro-Look, deren runde Form sich im Gehäuse widerspiegelt. Die umlaufende Reihe ist nach außen gewölbt, die übrigen Tasten sinken in der Mitte sanft nach innen. Weniger „hui“ sind die Beschriftungen, die aus Klebepads bestehen und deshalb grundsätzlich von Abrieb bedroht sind.

Ähnlich geht es bei den Tastern weiter. Der „Brown Switch“ wird laut Gehäuse von TTC gefertigt, weitere zielführende Angaben macht Logitech auch auf Nachfrage nicht. Das ist ein schlechtes Zeichen. Höherwertige Taster tragen zudem in der Regel den Namen des Unternehmens – so bei der Romer-G- oder der GX-Serie. Verbaut wird also Standardqualität, die durch die generische Bezeichnung anonymisiert und dadurch einem Vergleich entzogen wird. Das Design bleibt allerdings im Fokus: Die Gehäuse der Taster sind, ein Novum, der jeweiligen Farbe des Chassis angepasst und tragen hier ein rosa Kleid.

Die Anonymisierung der Taster lässt ihre Eigenschaften im Nebel. Wie andere braune Modelle sind auch die Exemplare in der Pop Keys taktil. Ihr Druckpunkt ist im Gegensatz zu Cherrys MX Brown deutlicher wahrzunehmen und erfordert einen etwas höheren Kraftaufwand. Er bleibt aber weit weniger prägnant und deutlich als bei blauen Tastern. Diese Eigenheit unterscheidet sie auch von normalen TTC Brown, deren Druckpunkt im Netz als kaum existent beschrieben wird. Der Druckpunkt der „Brown Switches“ muss zudem unmittelbar überwunden werden, während MX Brown noch minimal eingedrückt werden können, bevor der Widerstand des Druckpunktes spürbar wird.