Nach Übernahme-Fehlschlag: GlobalWafers investiert 3,6 Mrd. USD in mehr Kapazität
Nach der fehlgeschlagenen Übernahme des deutschen Herstellers Siltronic investiert GlobalWafers 3,6 Milliarden US-Dollar in mehr Kapazität. Dazu zählen neben einem kompletten Fabrik-Neubau die Erweiterungen nahezu aller bestehenden Liegenschaften. Letztere sollen am schnellsten verfügbar werden.
Da sich die Übernahme-Thematik mit Siltronic über ein Jahr in die Länge zog, hatte GlobalWafers bereits alternative Pläne gemacht und eine sogenannte duale Strategie gefahren. Deshalb konnte der drittgrößte Hersteller von Wafern bereits in der Woche des Übernahme-Scheiterns die neuen Pläne verkünden. Und diese sind umfangreich, sie betreffen das Geschäft mit allen Wafer-Arten und an nahezu allen Standorten in Asien, Europa und den USA.
Fab-Neubau und Ausbau diverser Standorte
Die Investitionen sind in zwei Arten aufgeteilt. Hinter Greenfield Investments stehen bei GlobalWafers neue Fabrik-Anlagen. Geplant ist eine neue Fabrik für rund 2 Milliarden US-Dollar, die eine ganz andere Größe als bisherige Vorhaben des Unternehmens haben werde, erklärte die Chefin des Konzerns laut Taipei Times. Gleichzeitig zerstreute sie Befürchtungen von Anlegern und Investoren, dass es ab dem Jahr 2024 zu einer Überversorgung kommen könnte. Vielmehr verwies sie auf die letzten Zahlen, die sich nicht geändert hätten. Wafer aller Art bleiben demnach noch auf Jahre knappes Gut, Sumco als zweitgrößter Hersteller hatte kürzlich dargelegt, dass es bis zum Jahr 2026 so bleiben könnte.
Deshalb wird GlobalWafers 1,6 Milliarden US-Dollar in bestehende Anlagen stecken, die sogenannten Brownfield Investments. Diese Umsetzungen sollen möglichst zügig erfolgen, sodass sie bereits im kommenden Jahr zur Verfügung stehen sollen. Der neue Campus wird hingegen erst 2024 eröffnen können, sofern die Behörden grünes Licht für die Pläne geben. Unterm Strich zieht der Hersteller Erweiterungen für jede Art von Wafer in Erwägung.
GlobalWafers now considers a number of brown- and greenfield capacity expansion plans, including 300mm wafer and Epitaxial wafer (EPI), 200mm and 300mm Silicon on Insulator wafers (SOI), 200mm Float-Zone wafers (FZ), Silicon carbide (SiC) wafers (including SiC Epi), Gallium Nitride on Silicon wafers (GaN on Si) and other large-size next-generation products.
Auch das Thema Übernahmen ist für den Hersteller trotz des Fehlschlags nicht vom Tisch. Man werde sich weiter umsehen, erklärte GlobalWafers zum Abschluss. Auf die Nachfrage von Journalisten, ob es noch einmal Gespräche mit der deutschen Regierung geben würde, lies die Chefin eine Antwort aus, berichtet FocusTaiwan. Erst einmal muss GlobalWafers nun nämlich 50 Millionen Euro Gebühr für die fehlgeschlagene Übernahme zahlen.