Onyx Boox Note Air 2 im Test: Wenn ich groß bin, möchte ich ein Android-Tablet sein

Das Boox Note Air 2 von Onyx stellt eher einen E-Book-Reader mit offenem Android als ein Tablet mit E-Ink-Display dar. Dafür sprechen vor allem die gute Textdarstellung und zahlreiche Funktionen samt Stiftunterstützung. Die sinnvolle Nutzung von Fremd-Apps scheitert dagegen oftmals an der Display-Technologie.

Design, Verarbeitung und Preis

Äußerlich erinnert das Note Air 2 des Herstellers, der auf eine langjährige Erfahrung im Reader-Segment zurückblicken kann und gleichzeitig auch als OEM-Fertiger für andere Unternehmen in Erscheinung tritt, in seiner Gestaltung ein wenig an den Kindle Oasis. Wie Amazons Premium-Reader besitzt auch der Reader-Tablet-Hybrid auf der linken Seite einen Bereich, in dem der Großteil der Technik untergebracht ist. Im Gegensatz zum Oasis verläuft die Rückseite des Note Air 2 jedoch vollkommen eben und besitzt demnach keine kleine Erhebung.

Der Aluminium-Magnesium-Body lässt das Lesegerät auf der einen Seite sehr stabil und edel wirken, kann aber auch für kühlere Finger sorgen – was nicht unbedingt jedermanns Sache sein dürfte.

Die Verarbeitung des 195,4 mm breiten und 229,4 mm langen Readers kann nur als tadellos bezeichnet werden. Etwas anderes darf zu einem UVP von rund 500 Euro ohnehin nicht erwartet werden.

Die verschiedenen Komponenten fügen sich fast nahtlos ineinander, womit auch die Spaltmaße sehr gering ausfallen. Alles in allem wirkt das Gerät wie aus einem Guss gefertigt. Die Dicke von 5,8 mm ist noch hoch genug, um das Note Air 2 gut und bequem in der Hand zu halten. Dabei könnte die Rückseite jedoch etwas rauer beschaffen sein, durch die glatte Oberfläche kann der Reader schnell aus den Händen gleiten. Das Gewicht von 420 g macht das Modell zumindest in seinem Segment zudem nicht gerade zu einem Leichtgewicht.

Tablet oder E-Book-Reader?

Auch wenn die Aufdrucke auf der Geräterückseite als Standardnutzung die Hochkant-Ausrichtung vermuten lassen, sind die nötigen Bedienelemente an der Seite angebracht. Neben dem Einschaltknopf befindet sich dort der USB-C-Anschluss, mit dem der 3.000 mAh große Akku geladen und der Reader zum Befüllen an einen Rechner angeschlossen werden kann. Im Gegensatz zu anderen Readern besitzt das Note Air 2 einen Lautsprecher und ein Mikrofon, anders als Tablets aber keine Kamera.

Das lässt die berechtigte Frage aufkommen, ob es sich bei dem Neuling um einen E-Book-Reader mit Tablet-Funktionen oder um ein Tablet mit einem E-Ink-Display handelt. Der Fokus des Herstellers liegt auf die Darstellung von Texten und Notizen und die Vermarktung stellt den Aspekt Lesegerät in den Vordergrund.

Der Lieferumfang umfasst neben dem obligatorischen Ladekabel einen Stylus und eine Schnellstartanleitung.

Technische Eckdaten

Da das Note Air 2 auch Tablet-Funktionen bereitstellen soll, spielt die technische Ausstattung eine deutlich gewichtigere Rolle als bei herkömmlichen E-Book-Readern, die primär Texte vernünftig darstellen müssen und dafür nur sehr wenig Leistung benötigen.

Das Herz bildet beim vorliegenden Testkandidaten ein Snapdragon 662 aus dem Hause Qualcomm, dessen 8 Kerne mit bis zu 2 GHz takten. Dem SoC zur Seite stehen sowohl 4 GB RAM als auch 64 GB Speicher für eigene Inhalte. Einen Kartenslot für eine einfache Erweiterung des Speichers bietet das Note Air 2 nicht, über den USB-C-Anschluss können jedoch Speichermedien angeschlossen und eingebunden werden.

Die kabellosen Schnittstellen WLAN 802.11ac und Bluetooth 5.0 sorgen für eine vielfältige Nutzung. Der Reader verfügt wie beschrieben lediglich über einen Lautsprecher, aber über keinen Kopfhöreranschluss. Dieser muss somit per USB-C-Adapter realisiert werden, der dem Paket jedoch nicht beiliegt.