Qualcomm-Quartalszahlen: Rekordquartal dank >60 % mehr Snapdragon für Android
Qualcomm hat heute ein Umsatzplus für das letzte Quartal von 30 Prozent vermeldet. Der Blick in die Details offenbart Interessantes, denn vor allem im Kerngeschäft mit Snapdragon-SoCs für Android-Smartphones konnte der Hersteller massiv mehr Umsatz erzielen. 6 Milliarden US-Dollar Umsatz macht Qualcomm pro Quartal allein damit.
Damit wird einmal mehr klar, warum Snapdragon und Qualcomm letztlich für das gleiche stehen, andere Bereiche dagegen bisher deutlich kleiner sind. Das führte vor allem im Smartphone-Bereich zuletzt zu einer eher komplizierten Nomenklatur, da der Hersteller viele Jahre unbedingt Qualcomm und Snapdragon plus Klassifizierung und am besten noch Generation in einem vereinen wollte. Vor wenigen Wochen auf dem Snapdragon Tech Summit 2021 hieß es deshalb, die Serie allein wird in den Fokus gerückt, Snapdragon sei nun auch ohne den Zusatz „Qualcomm“ so weit als Marke etabliert, dass die Zeit dafür reif sei.
Die Zahlen beim Umsatz untermauern den Erfolg der Snapdragon-Serie, wenngleich viele Kunden von Smartphones nicht zwangsweise wissen, was für ein SoC im Gerät steckt. Der Trend gehe vor allem auch in Asien zu höherwertigen Snapdragon-Chips, was Cristiano Amon als CEO natürlich freut, wie er im Conference Call bestätigte. Die Top-SoCs sind letztlich auch für den deutlich gestiegenen Umsatz von über 60 Prozent bei Android-Smartphones mit Snapdragon, denn die Handset-Sparte allgemein legte über alle Bereiche „nur“ um 42 Prozent zu.
Alle Abteilungen legten bei Qualcomm letztlich zu, dennoch haben Analysten mit der RF-Sparte ein Problemkind ausgemacht. Diese sollte eigentlich ebenso deutlich wachsen (wie die grafische Darstellung fälschlicherweise auch suggeriert), heute steht aber nur ein Wachstum von sieben Prozent in dem Bereich binnen eines Jahres. Auch Auto und IoT bleiben unter den hochgesteckten Erwartungen, viele Nachfragen im Analystengespräch gingen deshalb in diese Richtung. Die Aktie dreht nachbörslich erst deutlich ins Minus, fing sich dann nach den Aussagen der Chefetage aber wieder etwas.
Qualcomm läuft wie viele Hersteller der Nachfrage weiterhin hinterher und hat im vergangenen Quartal die Handset-Sparte klar priorisiert, erklärte der CFO. Das wird sich in den kommenden Monaten aber wieder etwas verschieben, Smartphones gehen traditionell etwas zurück in den ersten Monaten eines Jahres, IoT und Auto sollen dann deutlicher zulegen. Bei kritischen Bauteilen wie Power-Management-Chips und Transceivern arbeite man mit vier bis fünf Foundrys zusammen, erklärte Qualcomm weiter. Denn eigentlich könnte Qualcomm noch mehr verkaufen, wenn man denn mehr bekommen würde, weshalb 1,4 Milliarden US-Dollar in weitere Langzeitverträge (LTA) mit Halbleiterherstellern gesteckt wurden. Im Herbst erklärte Qualcomm, im Fiskaljahr 2022 knapp 13 Milliarden US-Dollar an Foundry-Partner ausschütten zu wollen bzw. zu müssen.
Gutes Quartal, rosiger Ausblick
Am Ende steht Qualcomm für das vergangene Quartal mit über den Erwartungen liegenden 10,7 Milliarden US-Dollar Umsatz und 3,4 Milliarden US-Dollar Nettogewinn da. Für das erste Quartal erwartet man ganz ähnliche Umsätze, 10,2 bis 11 Milliarden US-Dollar werden angepeilt, die Gewinne sollen ähnlich hoch ausfallen.