Sony NB10 im Test: Klang, Mikrofon und Laufzeiten
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Sonys NB10 besitzt zwei 12 × 18 mm große Breitbandlautsprecher, die sich kurz vor dem Nackenbügel und somit bei aufgesetztem Lautsprecher direkt unter den Ohren befinden. Der Frequenzgang soll laut Sony bei 20 Hz bis 20 kHz liegen, ein erstes Anspielen zeigt jedoch schnell, dass die kleinen Klanggeber nicht wirklich für Musik gemacht sind – hier fehlt doch hörbar einiges an Volumen und vor allem Tiefgang. Ein weiteres Problem besteht zudem darin, dass sich das Verhältnis zwischen linkem und rechtem Kanal bereits bei kleinsten Kopfbewegungen hörbar ändert und somit nicht wirklich ein „Musikgenuss“ aufkommen kann.
Office als primäre Aufgabe
An eine solche Nutzung dürften die Entwickler bei der Konzeption sicherlich ohnehin nicht primär gedacht haben, denn die Vorteile sind eindeutig in der Stimmabbildung für Video- oder Audio-Konferenzen und Telefonate zu finden. Auch über den Einsatz als Ausgabegerät für Diktieraufgaben könnte nachgedacht werden.
Die genannten Einsatzszenarien löst die Kombination sehr gut, Stimmen sind zu jeder Zeit gut zu verstehen. Somit könnte der Lautsprecher auch für die Wiedergabe von Hörbüchern genutzt werden. Der Vorteil bei jeder Nutzung: Während ein Kopfhörer den Nutzer meist von der Außenwelt abschirmt, bekommt er beim NB10 weiterhin mit, was um ihn herum geschieht. Der Nachteil liegt wiederum darin, dass sich Anwesende in einem offenen Büro mit mehreren Mitarbeitern durch die Ausgabe gestört fühlen können.
Verständliches Mikrofon
Laut Sony besitzt das Mikrofon des NB10 einen Frequenzgang von 100 Hz bis 8 kHz, womit es ungefähr den gleichen Umfang wie viele der gängigen Smartphones aufweist. Das kommt nicht von ungefähr, denn auch hier kommt ein MEMS-Mikrofon („Micro Electronics Mechanical System“) zum Einsatz. Die Precise-Voice-Pickup-Technologie soll trotz ihres sperrigen Namens für eine bestmögliche Stimmabbildung sorgen, das Beam-Forming-Array darüber hinaus Echos sowie Rückkopplungen und Umgebungsgeräusche minimieren.
Die ausreichende Übertragungsqualität bestätigten auch die im Testzeitraum geführten Gespräche, bei denen die übertragene Stimme von der Gegenseite jederzeit als gut verständlich eingestuft wurde. Höchstleistungen sind von dem Mikrofon jedoch nicht zu erwarten. Wer also mit dem Gedanken spielt, die Kombination auch für Audio-Aufnahmen oder gar Videovertonungen zu verwenden, wird sich enttäuscht sehen.
Lange Laufzeiten
Vor der ersten Nutzung soll der Akku laut Sony mindestens 4 Stunden und damit einen kompletten Ladegang aufgeladen werden. Dann soll der Stromspeicher aber den Lautsprecher bei normaler Lautstärke bis zu 20 Stunden lang mit Energie versorgen können. Bei maximalem Pegel sinkt die Laufzeit laut Hersteller allerdings auf rund 7 Stunden. Im Test kam der NB10 zumindest über mehrere Tage verteilt leicht über diesen Wert, wobei er in der Zeit hauptsächlich als Lautsprecher genutzt und nur für kürzere Telefonate herangezogen wurde. Somit könnte sich die Laufzeit bei anderen Nutzungsszenarien von den hier ermittelten Werten deutlich unterscheiden. Negativ ist anzumerken, dass der NB10 über keinerlei Stromsparfunktion verfügt und sich daher nicht nach einiger Zeit deaktiviert. Wer also vergisst, ihn abends abzuschalten, wird am nächsten Tag eventuell nicht weit kommen.
Sollte der Akku einmal leer sein, soll die Schnellladefunktion bereits nach 10 Minuten wieder für 60 Minuten Nutzung sorgen. Das Laden des NB10 mittels des beigelegten, rund 30 cm langen Kabels gestaltet sich jedoch nicht selten als eine kleine Frickelei. Wenn sich die Stromquelle unter dem Schreibtisch befindet, ist das Kabel praktisch unbenutzbar.
Generell hätte dem NB10 das Laden per Induktion in einer entsprechenden Schale gut zu Gesicht gestanden, in der der Lautsprecher selbst bei kurzer Nutzungspause schnell hätte hineingelegt werden können, um aufgeladen zu werden – für 10 Minuten der Nichtnutzung würde kaum ein Nutzer ständig das Kabel anschließen. So könnte aber einem leeren Energiespeicher einfacher entgegengewirkt werden – für den ausgerufenen Verkaufspreis hätte ein solches Zubehör zum Lieferumfang gehören müssen.