Star Citizen: Roadmap wird wegen zu großer Ablenkung verkürzt
Die Roadmap von Star Citizen schaut nur noch ein Quartal in die Zukunft. Die bisherige Darstellung habe zu viel Ablenkung erzeugt, schreibt Cloud Imperium Games. Nun werde deutlicher, dass Inhalte in größerer zeitlicher Entfernung unverbindlich seien.
Ziel der 2020 überarbeiteten Roadmap sei es gewesen, die Entwicklung des Spiels vollständig transparent zu machen, indem die Arbeit des gesamten Unternehmens für den Zeitraum des aktuellen sowie der drei folgenden Quartale gezeigt werde. Neben der Transparenz ging es darum zu zeigen, wie „ungewiss“ Spieleentwicklung sei, schreibt CIG. Deshalb wurde abgebildet, dass sich Features und Inhalte nach vorne und hinten verschieben können – ein üblicher Vorgang bei der Entwicklung eines Spiels. Nicht jedes neue Feature lässt sich so einfach wie gedacht umsetzen, passt zum Konzept oder macht Spaß.
Der Progress Tracker habe dabei verdeutlichen sollen, dass an den Features weiter gearbeitet werde, auch wenn deren Einführung im angedachten Patch nicht mehr gesichert sei. Der Tracker zeige keine „Schätzungen, Ziele oder Wünsche“ sondern „das, was ist“. Statt um Auslieferung von Features sei die Idee gewesen, sich auf Fortschritte zu konzentrieren. Darauf habe sich konzentriert werden sollen anstatt auf „unbeabsichtigte Versprechen“ der Release View. Sie zeige, auf welche Features sich Spieler in der nächsten Zeit freuen können.
Dies ist laut den Entwicklern nach hinten losgegangen. Denn diese Ansicht habe zu viel Aufmerksamkeit auf Features mit hoher Wahrscheinlichkeit für Verschiebungen gelegt. Trotz Markierung als „vorläufig geplant“ hätte ein „sehr lautstarker Anteil“ von Beobachtern die Vorhersagen als Versprechen betrachtet und jede Verschiebung lautstark kommentiert. Dieser „Lärm“ sei eine „Ablenkung“ sowohl für die Entwickler, die Community und potentielle Star-Citizen-Fans gewesen. Deshalb werde nun die Vorausschau der Release View auf ein Quartal begrenzt. Die Sichtweite des Progress Tracker bleibt hingegen unverändert, weil er Fortschritte verdeutliche.
Eigentlich klingen Begründung und Umsetzung sinnvoll. Star Citizen ist nach mehr als 400 Millionen US-Dollar und zehn Jahre nach Ende der Kickstarter-Kampagne und Verschiebungen aber noch immer nicht fertiggestellt. Kritik am Fortschritt und Management als „Lärm“ und „Ablenkung“ zu bezeichnen, der potentielle Kunden vergrault, erscheint als der falsche Ton. Sich auf „Fortschritt“ anstelle von Terminen zu konzentrieren, mag in Anbetracht von Unabwägbarkeiten der Entwicklung sinnvoll klingen, steht aber auch im Kontext zahlreicher nicht gehaltener Ankündigungen und der langen Entwicklungszeit. Lesen lassen sich die Aussagen auch so, als seien die Spieler schuld.