Volkswagen: Es ist noch kein Ende der Halbleiterknappheit in Sicht
Volkswagen sieht sich und die gesamte Automobilindustrie noch bis mindestens Ende 2022 mit der globalen Halbleiterknappheit konfrontiert und rechnet demnach erst ab dem Jahr 2023 mit einer echten Entspannung, unter anderem durch neue Produktionskapazitäten.
Entspannung voraussichtlich erst ab 2023
Wie Murat Aksel, Mitglied des Markenvorstands Volkswagen Pkw im Geschäftsbereich „Beschaffung“ sowie Mitglied des Konzernvorstands für das Ressort „Einkauf“, im Interview gegenüber der Branchenzeitschrift Automobilwoche sagte, werde die aktuelle Situation die Volkswagen AG noch über die gesamte erste Jahreshälfte hinaus beschäftigen.
Die volatile Situation wird uns mindestens über die erste Jahreshälfte hinaus beschäftigen.
Murat Aksel, Vorstandsmitglied, Volkswagen AG
Wie andere Automobilhersteller und -Zulieferer auch, sind auch die Volkswagen AG und seine Marken VW, Audi, Škoda, Seat, Bentley, Lamborghini, Porsche und Bugatti, sowie die Nutzfahrzeugsparte rund um MAN und Scania von der weltweiten Halbleiterknappheit betroffen.
Durch die von der COVID-19-Pandemie unterbrochenen Lieferketten und der weltweit steigenden Nachfrage an Halbleitern von Unternehmen aus dem Bereich der Unterhaltungselektronik, ist die gesamte Automobilindustrie deutlich ins Hintertreffen geraten.
VW kämpft auch mit strukturellen Problemen
Darüber hinaus betonte der Volkswagen-Vorstand aber auch, es seien zudem „eindeutig strukturelle Probleme im Spiel“ und dass die Nachfrage in der Automobilindustrie „noch weiter steigen“ werde.
Anstatt Schadensersatzforderungen an Lieferanten zu stellen, die mit der Lieferung von Chips in Verzug sind, müsse sich Volkswagen jetzt darauf konzentrieren, noch enger mit diesen zusammenzuarbeiten, um eine bessere Verfügbarkeit zu gewährleisten, so Murat Aksel weiter.
Erst ab 2023, „wenn mehr Halbleiterproduktionskapazitäten in Betrieb genommen werden“, könne VW verlässliche Vorhersagen treffen.
Aufgrund der anhaltenden Halbleiterknappheit werden voraussichtlich rund 50 Prozent aller Automobilhersteller bis zum Jahr 2025 ihre eigenen Chips designen.