Account-Sharing: Netflix arbeitet an Tarifoptionen für Nutznießer
Das kostenmindernde Teilen eines einzigen Netflix-Accounts unter Freunden oder in eigenständigen Haushalten wohnenden Familienmitgliedern ist gängige Praxis, wenngleich in der praktizierten Art und Weise oftmals nicht vorgesehen. Für Netflix bedeutet das geringere Einnahmen – zumindest bisher.
Account-Sharing ist für einzelne Haushalte bestimmt
Jedem Netflix-Abonnenten steht es offen, bis zu fünf Nutzerprofile zu erstellen, die mit eigenen personalisierten Empfehlungen und Listen einhergehen. Gedacht ist die Funktion laut Anbieter für Personen, die gemeinsam in einem Haushalt leben – nicht aber für getrennt lebende Familienmitglieder, Freunde oder aber Bekannte. Bisher wurden entsprechende Verstöße seitens Netflix jedoch selten geahndet. Netflix beugt entsprechendem Verhalten seit jeher über Einschränkungen bezüglich der maximalen Anzahl gleichzeitiger Streams indirekt vor.
Tarif | Basis | Standard | Premium |
---|---|---|---|
Preis | 7,99 Euro | 12,99 Euro | 17,99 Euro |
Anzahl der Geräte | 1 | 2 | 4 |
Anzahl Smartphones oder Tablets mit Download-Funktion | 1 | 2 | 4 |
HD verfügbar | ✓ | ✓ | |
Ultra-HD verfügbar | ✓ |
Nun spricht Netflix in einer Pressemitteilung diplomatisch von „einiger Verwirrung, wann und wie Netflix gemeinsam genutzt werden kann“. Die dadurch geminderten Einnahmen beeinträchtigten zunehmend die Fähigkeit des Unternehmens, in neue Filme und Serien zu investieren, so Netflix. Um der gängigen Praxis in Zukunft einen legalen Rahmen zu geben, werden entsprechende Tariferweiterungen vorerst in Chile, Costa Rica und Peru getestet.
We’ve always made it easy for people who live together to share their Netflix account, with features like separate profiles and multiple streams in our Standard and Premium plans. While these have been hugely popular, they have also created some confusion about when and how Netflix can be shared. As a result, accounts are being shared between households - impacting our ability to invest in great new TV and films for our members.
So for the last year we’ve been working on ways to enable members who share outside their household to do so easily and securely, while also paying a bit more.
Chengyi Long, Director of Product Innovation bei Netflix
Tarif-Addons für bis zu zwei zusätzliche Nutzer
Konkret gemeint ist damit die Möglichkeit, einem bestehenden Standard- oder Premium-Tarif sogenannte Unteraccounts hinzuzufügen. Diese für bisherige Nießnutzer aus anderen Haushalten bestimmten Accounts verfügen nicht nur über ein eigenes Profil und personalisierte Empfehlungen, sondern gehen mit eigenen Login-Daten einher. Bis zu zwei Unteraccounts sollen pro vollwertigem Account möglich sein; die Kosten betragen umgerechnet je rund 2 bis 3 Euro. Auf eventuelle zukünftige Preise für europäische Kunden kann daraus allerdings nicht unbedingt geschlossen werden – der Premium-Tarif kostet beispielsweise in Peru nur rund 11 Euro; in Deutschland sind es hingegen rund 18 Euro.
Darüber hinaus soll es möglich sein, bisher angesammelte personalisierte Informationen – also beispielsweise auch den Wiedergabeverlauf – auf neue Accounts oder Unteraccounts zu übertragen. Inwiefern mit alldem allerdings Maßnahmen gegen das etablierte Account-Sharing in den drei Ländern einhergehen, bleibt offen. Netflix betont derweil, dass die Auswirkungen der genannten Änderungen zunächst beobachtet und evaluiert werden sollen, bevor sie eventuell auf weitere Länder ausgeweitet werden.