AMD Radeon HD 7870 und 7850: Vor 10 Jahren überzeugte GCN auch in der GPU-Oberklasse
Heute vor exakt zehn Jahren konnte AMDs neue GPU-Architektur Graphics Core Next in Form der Radeon HD 7870 und Radeon HD 7850 (Test) auch in der Oberklasse der an Spieler adressierten Grafikkarten überzeugen und war dabei deutlich besser als Terascale 2, die vorangegangene Architektur der HD-5000- und -6000-Serie.
AMD flutete den Markt mit GCN-Grafikkarten
Während Nvidia die neue Kepler-Architektur seinerzeit noch nicht auf den Markt bringen konnte, fuhr AMD die schweren Geschütze auf und präsentierte innerhalb von weniger als drei Monaten gleich drei neue Grafikkartenserien auf Basis der vollständig überarbeiteten GCN-Architektur. Nach der Radeon-HD-7900-Serie (Test), die bereits im November 2011 im High-End-Bereich für neue Benchmark-Rekorde sorgen und auch die Nvidia GeForce GTX 580 deutlich schlagen konnte, und der in der Mittelklasse weniger überzeugenden Radeon-HD-7700-Serie (Test) sollten die beiden neuen Oberklasse-Grafikkarten HD 7870 und HD 7850 das GCN-Portfolio abrunden.
Ein riesiges GCN-Portfolio
In der Folge entwickelte sich zwischen November 2011 und März 2013 eines der aufgeblähtesten Grafikkarten-Portfolios in AMDs Historie. Neben „GHz Editionen“ und „Boost Editionen“ wurden zahlreiche Modelle für OEM-Partner und konfigurierbare interne GPUs entwickelt.
- AMD Radeon HD 7990
- AMD Radeon HD 7970 GHz Edition
- AMD Radeon HD 7970
- AMD Radeon HD 7950 Boost Edition
- AMD Radeon HD 7950
- AMD Radeon HD 7870 Boost Edition
- AMD Radeon HD 7870
- AMD Radeon HD 7850
- AMD Radeon HD 7790
- AMD Radeon HD 7770
- AMD Radeon HD 7750
- AMD Radeon HD 7730
- AMD Radeon HD 7670 *
- AMD Radeon HD 7660D **
- AMD Radeon HD 7570 *
- AMD Radeon HD 7560D **
- AMD Radeon HD 7540D **
- AMD Radeon HD 7510 *
- AMD Radeon HD 7480D **
- AMD Radeon HD 7470 *
- AMD Radeon HD 7450 *
- AMD Radeon HD 7350 *
*) OEM-Modelle **) konfigurierbare iGPU
Angriff auf das 300-Euro-Segment
Am 5. März 2012 schickte AMD dann die neue Oberklasse mit der wenig verwunderlichen Bezeichnung „Radeon HD 7800“ in die Händlerregale, die den Radeon-HD-6800-Vorgänger hinter sich lassen und für zahlreiche Neukunden im Preisbereich bis 300 Euro sorgen sollte.
Den großen Brüdern, Radeon HD 7970 und HD 7950, hat die Redaktion bereits einen entsprechenden Jubiläumsartikel zum 10. Jahrestag gewidmet.
Die Radeon-HD-7800-Serie basierte auf der so genannten Pitcairn-GPU, die im seinerzeit modernen 28-nm-Prozess bei TSMC gefertigt wurde. Der Rechenkern setzte auf die GCN-Architektur und bestand aus 2,8 Milliarden Transistoren, die auf einem Chip mit einer Größe von 212 mm² untergebracht wurden.
HD 7870 klopfte bei der GeForce GTX 580 an
Wie bei der Radeon-HD-7700-Serie galt auch hier: Bei den Features gab es gegenüber der High-End-Serie keinerlei Abstriche, einzig die Anzahl der Ausführungseinheiten wurde verringert.
Radeon HD 6870 |
Radeon HD 7770 |
Radeon HD 7850 |
Radeon HD 7870 |
Radeon HD 7950 |
|
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Logo | |||||
Chip | Barts | Cape Verde | Pitcairn | Pitcairn | Tahiti |
Transistoren | ca. 1,7 Mrd. | ca. 1,5 Mrd. | ca. 2,8 Mrd. | ca. 2,8 Mrd. | ca. 4,31 Mrd. |
Fertigung | 40 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm | 28 nm |
Chiptakt | 900 MHz | 1.000 MHz | 860 MHz | 1.000 MHz | 800 MHz |
Shadertakt | 900 MHz | 1.000 MHz | 860 MHz | 1.000 MHz | 800 MHz |
Shader-Einheiten (MADD) |
224 (5D) | 640 (1D) | 1.024 (1D) | 1.280 (1D) | 1.792 (1D) |
FLOPs (MAD) | 2.016 GFLOPS | 1.280 GFLOPS | 1.761 GFLOPS | 2.560 GFLOPS | 2.867 GFLOPS |
ROPs | 32 | 16 | 32 | 32 | 32 |
Pixelfüllrate | 28.800 MPix/s | 16.600 MPix/s | 27.520 MPix/s | 32.000 MPix/s | 25.600 MPix/s |
TMUs | 56 | 40 | 64 | 80 | 112 |
TAUs | 56 | 40 | 64 | 80 | 112 |
Texelfüllrate | 50.400 MTex/s | 40.000 MTex/s | 55.040 MTex/s | 80.000 MTex/s | 89.600 MTex/s |
Shader-Model | SM 5 | SM 5.1 | SM 5.1 | SM 5.1 | SM 5.1 |
effektive Windows Stromsparfunktion |
✓ | ✓ (ZCP) | ✓ (ZCP) | ✓ (ZCP) | ✓ (ZCP) |
Speichermenge | 1.024 MB GDDR5 | 1.024 MB GDDR5 | 2.048 MB GDDR5 | 2.048 MB GDDR5 | 3.072 MB GDDR5 |
Speichertakt | 2.100 MHz | 2.250 MHz | 2.400 MHz | 2.400 MHz | 2.500 MHz |
Speicherinterface | 256 Bit | 128 Bit | 256 Bit | 256 Bit | 384 Bit |
Speicherbandbreite | 134.400 MB/s | 72.000 MB/s | 153.600 MB/s | 153.600 MB/s | 240.000 MB/s |
Stromangaben Typisch/Maximal |
?/151 Watt | 80/? Watt | 130/? Watt | 175/? Watt | ?/200 Watt |
Auch bei der Leistung hat es seinerzeit einen ordentlichen Fortschritt gegeben. So renderte die Radeon HD 7850 auf dem Niveau der Radeon HD 6950 und war damit unter Full HD um 31 bis 42 Prozent schneller als der direkte Vorgänger.
Die Radeon HD 7870 arbeitete 27 bis 42 Prozent flotter als die Radeon HD 6870 und war damit sogar schneller als eine Radeon HD 6970 sowie eine GeForce GTX 570 und klopft gar vorsichtig bei der Nvidia GeForce GTX 580 an.
In der Disziplin der Leistungsaufnahme unter Windows erreichte die Radeon-HD-7800-Serie zwar ein akzeptables Niveau, vollends überzeugen konnte sie aber nicht. Unter Last zogen beide Modelle mehr Strom aus der Steckdose als die Vorgängergeneration.
Ja, relativ gesehen ist der Verbrauch gesunken, absolut gesehen aber nicht.
ComputerBase, am 5. März 2012
Im Vergleich zur Radeon-HD-6800-Serie waren die neuen Grafikkarten – außer bei der Leistungsaufnahme – eine große Verbesserung und orientierten sich mehr an der Radeon-HD-7900-Serie als an den langsameren Radeon-HD-7700-Modellen.
Sowohl die Radeon HD 7850 als auch die Radeon HD 7870 haben uns damit am Ende durchweg überzeugt. Vor allem die Radeon HD 7870 ist eine attraktive Wahl für Spieler, die keine 400 Euro in eine Radeon HD 7950 stecken, aber dennoch genug Leistung für eine hohe Bildqualität haben wollen.
ComputerBase, am 5. März 2012
- Schnell genug für 1920x1080
- Meistens AA/AF möglich
- Sehr gutes SSAA unter DX9/10/11 mit korrigiertem LOD
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Windows und unter Last
- ZeroCore-Power-Feature
- Eyefinity (Spieleleistung knapp bemessen)
- DirectX 11.1 und PCIe 3.0
- Kühler?
- Leistungsaufnahme im Blu-ray- und Zwei-Monitor-Betrieb etwas hoch
- Schnell genug für 1920x1080
- Durchweg AA/AF möglich
- Sehr gutes SSAA unter DX9/10/11 mit korrigiertem LOD
- Leise unter Windows
- Akzeptable Leistungsaufnahme unter Windows und unter Last
- ZeroCore-Power-Feature
- Eyefinity
- DirectX 11.1 und PCIe 3.0
- Hörbar unter Last
- Lüfter könnte problemlos leiser sein
- Leistungsaufnahme im Blu-ray- und Zwei-Monitor-Betrieb etwas hoch