Chip-Fertigung: Zwei Foundries vereinen 70 Prozent des Weltmarkts auf sich
Ein Blick auf die Top 10 der umsatzstärksten Auftragsfertiger in der Chip-Industrie macht einmal mehr deutlich, wie ungleich die Verteilung ist. Acht Hersteller kommen in Summe nur auf 27 Prozent, während die beiden Branchenriesen über 70 Prozent des Marktes für sich beanspruchen und mehr als jeder zweite Chip von TSMC kommt.
TSMC bleibt mit großem Abstand Spitzenreiter
Einmal mehr machen die Zahlen deutlich, wie groß TSMC ist. Mehr als 15 Milliarden US-Dollar in einem Quartal hat der Konzern damit umgesetzt, die Chips für andere Unternehmen zu produzieren. Die weltweite Nummer zwei, Samsung, kommt schon nur noch auf rund ein Drittel von dem, was TSMC umsetzt, ist mit 18 Prozent Anteil am Markt aber immer noch so groß wie die drei darauffolgenden Unternehmen zusammen.
Globalfoundries weiter auf dem 4. Platz
„The best of the rest“ wird angeführt von der United Microelectronics Corporation (UMC), einem weiteren Auftragsfertiger mit taiwanischen Wurzeln. Direkt dahinter rangiert Globalfoundries. Ziel des Fertigers, der aktuell unter anderem den I/O-Die für AMD Ryzen bereitstellt, ist es wieder zur Nummer drei in der Welt aufzusteigen. Aber sowohl Globalfoundries als auch UMC haben große Ausbauprogramme hinsichtlich der Kapazität bei gleichzeitigen Preissteigerungen gestartet, wer am Ende stärker davon profitieren können wird, lässt sich derzeit noch nicht abschätzen.
Die Top 5 wird komplettiert von Chinas bester Foundry, der Semiconductor Manufacturing International Corp. (SMIC). Auch SMIC plant mit diversen Neubauten. Der Fokus liegt hier aufgrund von Importproblemen bei hochwertigen Belichtungssystemen infolge der US-Sanktionen aber auf älteren Prozessen, die allerdings ebenfalls stark gefragt sind.
Der 9. Platz gehört jetzt zu Intel
Ebenfalls noch in der Top 10 zu finden ist Tower Semi, jener Auftragsfertiger, den sich Intel kürzlich zu Eigen gemacht hat. Für 5,4 Milliarden US-Dollar war das kein günstiges Unterfangen, Intel erwartet sich dadurch aber Zugang zu einem Markt, den der Konzern bisher gar nicht adressiert hat. Der Zukauf soll auch dabei helfen, in Zukunft das eigene Foundry-Geschäft abzurunden und weiter auszubauen.
Dafür will Intel deutlich mehr in Tower Semi investieren. CEO Pat Gelsinger erklärte vor einer Woche, der Auftragsfertiger arbeite bisher nur im Rahmen einer Unterkapitalisierung und bleibe so unter den Möglichkeiten. Mit frischem Kapital will Intel das ändern.
Intel selbst ist in der Auflistung nicht enthalten, weil sie nur Umsätze von Chip-Auftragsfertigern berücksichtigt. Wenn es rein um die Herstellung von Halbleiter-Fabrikaten geht, also auch für den Eigenbedarf, liegen wiederum Intel und Samsung derzeit an der Spitze.