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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Extreme QX6800 hatte vier 2,93-GHz-Kerne

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Intels Core 2 Extreme QX6800 hatte vier 2,93-GHz-Kerne

Nachdem Intel mit dem Core 2 Extreme QX6700 einen Quad-Core-Prozessor vorstellte, der nur in einigen wenigen Szenarien vom hauseigenen Core 2 Extreme X6800 mit zwei Kernen bei höherer Taktrate geschlagen wurde, folgte mit dem Core 2 Extreme QX6800 (Test) eine 4-Kern-CPU auf Steroiden.

Mehr Takt als Weg zum Erfolg

Der Intel Core 2 Extreme X6800 konnte mit seinen zwei Kernen bei 2,93 GHz dem QX6700 mit vier Kernen bei 2,66 GHz in Anwendungen, die nicht auf Mehrkernprozessoren optimiert waren, das Wasser abgraben. Moderne Techniken wie die Anhebung der Taktrate der Kerne, wenn nur wenige Kerne ausgelastet waren, gab es vor 15 Jahren noch nicht. Damit das hauseigene Topmodell trotzdem durchgehend ungeschlagen war, verfolgte Intel einen simplen Ansatz: mehr Takt. So begrenzten sich die Änderungen vom QX6700 auf den QX6800 vollständig auf eine angehobene Taktrate von 2,93 GHz auf allen vier Kernen. Die unverbindliche Preisempfehlung für den Großhandel betrug satte 1.199 US-Dollar.

Die Prozessoren im Überblick
Merkmale Core 2 Duo,
Core 2
Extreme
(Quad-Core)
Core 2 Quad,
Core 2
Extreme
(Dual-Core)
Core 2 Duo
(Dual-Core)
Athlon 64 X2
Athlon 64 FX-62
Codename Kentsfield
(2x Conroe)
Conroe Allendale Windsor (1 MByte/512 kByte)
Taktrate oder
Modellnummer
(Takt in GHz)
Q6600 (2,40)
QX6700 (2,66)
QX6800 (2,93)
E6300 (1,86)*
E6400 (2,13)*
E6600 (2,4)
E6700 (2,66)
X6800 (2,93)
E4300 (1,80)*
E4400 (2,00)*
E6300 (1,86)
E6400 (2,13)
3800+ (2,0, 2 × 512 kByte)
4000+ (2,0, 2 × 1 MByte)
4200+ (2,2, 2 × 512 kByte)
4400+ (2,2, 2 × 1 MByte)
4600+ (2,4, 2 × 512 kByte)
4800+ (2,4, 2 × 1 MByte)
5000+ (2,6, 2 × 512 kByte)
5200+ (2,6, 2 × 1 MByte)
5400+ (2,8, 2 × 512 kByte)
5600+ (2,8, 2 × 1 MByte)
6000+ (3,0, 2 × 1 MByte)
FX-62 (2,8, 2 × 1 MByte)
Fertigung 65 nm 90 nm
Sockel Sockel 775 Sockel AM2 (940)
Dual-Core
Quad-Core ✓ (MCP)
Multithreading
Front-Side-Bus 1.066 MHz QDR 800 MHz QDR*
1.066 MHz QDR
entfällt
Front-Side-Bus-Last 2 1 entfällt
Peripherieinterface Externe Controller 8 GB/s HyperTransport
Speichercontroller Externe Controller integriert für
DDR2-800
Transistoren 2 × 291 Mio. 291 Mio. 167 Mio. 153,8 Mio. (2 × 512 kByte)
227,4 Mio. (2 × 1 MByte)
Chipgröße 2 × 143 mm² 143 mm² 111 mm² 183 mm² (2 × 512 kB)
230 mm² (2 × 1 MByte)
L1-Execution-Cache 2 × 2 × 32 kByte 2 × 32 kByte 2 × 64 kByte
L1-Daten-Cache 2 × 2 × 32 kByte 2 × 32 kByte 2 × 64 kByte
L2-Cache 2 × 4.096 kByte 1 × 2048 kByte*
1 × 4096 kByte
1 × 2048 kByte 2 × 512 kByte
2 × 1024 kByte
L2-Anbindung 256 Bit 128 Bit
L2-Modus L1 inclusive L1 exclusive
Cache insgesamt 2 × 4.096 kByte 2.048 kByte*
4.096 kByte
2.048 kByte 1.280 kByte
2.304 kByte
Energiesparfunktion C1E, Enhanced
SpeedStep (EIST)
Cool'n'Quiet
Date Execution
Prevention (NX-Bit)
64-Bit-Technologie ✓ (EM64T) ✓ (AMD64)
Virtualisierungs-
Technologie
✓ (Vanderpool) ✓ (Vanderpool)
Nicht E4*00
✓ (Pacifica)
CPU-Architektur 14-stufige
Pipeline (Core)
17-stufige (FPU)
12-stufige (ALU)
Pipeline
Befehlssätze MMX
SSE
SSE2
SSE3
+16 weitere
MMX
3DNow!
3DNow!+
SSE
SSE2
SSE3

Der Weg zum Erfolg

Wenig überraschend resultierte der zusätzliche Takt gegenüber dem QX6700 in einem Leistungsgewinn über alle Benchmarks hinweg. Im Durchschnitt arbeitete der QX6800 rund 6 Prozent schneller als sein Vorgänger und auch der Core 2 Extreme X6800 wurde, abseits der Messungenauigkeit, durchgängig geschlagen. Den größten Leistungsvorteil konnten Rendering-Anwendungen verbuchen, die knapp 10 Prozent schneller liefen. Hier halfen auch die vier Kerne des QX6700 und QX6800 am meisten, der Vorsprung auf den X6800 betrug 44 respektive 57 Prozent.

Performancerating
Performancerating – Gesamt
    • Core 2 Extreme QX6800 DDR2-800 CL4
      106,4
    • 2x Xeon 5160 DDR2-667FB CL5
      105,2
    • Core 2 Extreme QX6700 DDR2-800 CL4
      100,0
    • Core 2 Extreme Q6600 DDR2-800 CL4
      92,6
    • Core 2 Extreme X6800 DDR2-800 CL4
      92,1
    • Core 2 Duo E6700 DDR2-800 CL4
      86,0
    • Core 2 Duo E6600 DDR2-800 CL4
      80,1
    • Core 2 Duo E6400 DDR2-800 CL4
      71,6
    • Athlon 64 X2 5000+ SAM2 DDR2-800 CL4
      66,7
    • Core 2 Duo E6300 DDR2-800 CL4
      64,6
Einheit: Prozent, Arithmetisches Mittel

Für Übertakter lohnte sich der QX6800 nicht mehr als ein QX6700. Mit einer Luftkühlung ausgestattet, war bei beiden Prozessoren im Test das Limit bei 3,5 GHz erreicht. Insbesondere beim QX6700 zahlte sich die resultierende Taktsteigerung aus. Auf die Energieaufnahme hatte der 266 MHz höhere Standardtakt keinen bedeutenden Einfluss.

Stromverbrauch: Quad-Core-Prozessoren
  • Volllast (Prime 4x):
    • Core 2 Quad Q6600
      261
    • Core 2 Extreme QX6700
      266
    • Core 2 Extreme QX6800
      270
  • Ide (Windows Desktop):
    • Core 2 Quad Q6600
      163
    • Core 2 Extreme QX6800
      164
    • Core 2 Extreme QX6700
      164
Einheit: Watt (W)

Fazit

Der Core 2 Extreme QX6800 verfolgte Intels typisches Erfolgsrezept vor 15 Jahren: mehr Takt für mehr Leistung. In den Benchmarks konnte der QX6800 sich durchgängig als schnellster Prozessor hervortun. Für normale Anwender hatte das wenig Relevanz, handelte es sich bei der Core-2-Extreme-Serie doch primär um ein Prestigeprojekt für Intel. Wer dennoch den schnellsten Prozessor – unabhängig davon, ob eine Anwendung auf vier Kerne optimiert war oder nicht – wollte, für den war der Core 2 Extreme QX6800 die einzig richtige Wahl. Dank des astronomisch hohen Preises von 1.199 US-Dollar war der QX6800 zugleich eine der CPUs mit dem schlechtesten Preis-Leistungs-Verhältnis.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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