Kioxia PM7: Neue Generation der Server-SSDs mit SAS 24G und 30 TB
Es gibt sie noch, die Schnittstelle Serial Attached SCSI (SAS) für Massenspeicher im Server. Kioxia hat jetzt die zweite Generation seiner SSDs mit 24G SAS alias SAS-4 vorgestellt. Die 2,5-Zoll-Datenträger mit 3D-TLC-NAND sollen bis zu 720.000 IOPS erreichen und werden mit maximal 30,72 TB Speicherplatz angeboten.
Neuer BiCS5-NAND für mehr Leistung
Mit dem Wechsel auf die fünfte Generation 3D-NAND (BiCS5 mit 112 Layer) steigt die Leistung. Kioxia verspricht bis zu 720.000 IOPS beim wahlfreien Lesen, was gegenüber den 595.000 IOPS der Vorgänger (PM6) eine Steigerung von 21 Prozent bedeutet. Beim wahlfreien Schreiben soll die PM7 bis zu 355.000 IOPS erreichen. Der sequenzielle Durchsatz bleibt mit maximal 4.200 MB/s nahezu unverändert. Für die volle Leistung werden zwei SAS-Anschlüsse im Dual-Port-Modus betrieben.
Dass die Speicherkapazitäten „noch einmal erhöht worden“ sind, wie Kioxia in der Ankündigung schreibt, stimmt zumindest beim Maximum nicht. Denn 30,72 TB gibt es auch schon in der PM6-Serie (Datenblatt als PDF). Auch Samsung hat Enterprise-SSDs mit SAS 24G und bis zu 30,72 TB in Form der PM1653-Serie im Programm, die mit bis zu 800.000 IOPS ähnliche Leistungswerte aufweisen.
Varianten mit 1 DWPD und 3 DWPD
Kioxia bietet die PM7 in mehreren Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke an. Die für Anwendungen mit geringem Schreibaufkommen bestimmten Modelle sind für eine Laufwerksbefüllung pro Tag im Garantiezeitraum (1 DWPD) ausgelegt und bieten Kapazitäten von 1,92 TB bis 30,72 TB. Die Varianten mit mehr Reservespeicher für 3 DWPD und gemischte Workloads bieten weniger nutzbaren Speicherplatz von 1,6 TB bis 12,8 TB. Ein ausführliches Datenblatt liegt der Redaktion noch nicht vor.
Wie Kioxia mitteilt, ist die PM7 nach FIPS 140-2 zertifiziert und befinde sich in der Prüfphase zur Zertifizierung nach FIPS 140-3. Hinter den Abkürzungen verbergen sich die Federal Information Processing Standards, die Sicherheitsanforderungen für kryptografische Module regeln und von der US-Behörde National Institute of Standards and Technology (NIST) festgelegt werden.
SAS ist noch weit verbreitet aber PCIe gehört die Zukunft
Während immer mehr SSDs im Client- wie Server-Bereich auf PCI Express setzen, sehen Kioxia wie auch Marktforscher weiterhin Bedarf an Datenträgern mit SAS-Schnittstelle, die in Servern noch weit verbreitet ist.
„Laufwerke mit dieser Schnittstelle werden auch dieses Jahr hohe Absatzzahlen verzeichnen und KIOXIAs marktführenden 24G-SAS-SSDs helfen, ihren Marktanteil bei Unternehmensservern und -speichern zu behaupten“, wird Don Jeanette, Vice President of SSD Research bei Trend Focus, zitiert. Paul Rowan, Vice President SSD Marketing and Engineering bei der KIOXIA Europe GmbH ergänzt: „Die PM7-Serie ergänzt unser SSD-Portfolio für Rechenzentren. Mit ihr unterstreichen wir erneut unser Engagement, Innovationen und die Entwicklung der weit verbreiteten und bewährten SAS-Schnittstelle voranzutreiben.“
Mit SAS-5 (SAS 45G) befindet sich die nächste Generation der Schnittstelle in der Entwicklung. Es bleibt aber abzuwarten, ob sich bis dahin nicht SSD-Formate mit PCIe durchgesetzt haben. Bei den neuen Formfaktoren für Enterprise-SSDs spielt SAS keine Rolle mehr. Selbst für Festplatten (HDD) wird bereits der Einsatz von PCI Express erwogen.