GeForce RTX 3080 12 GB im Test: Marktpreis und Fazit

Marktpreise und UVPs

Nvidia gibt für die GeForce RTX 3080 12 GB keinen UVP mehr an, während für die 10-GB-Variante eine offizielle Empfehlung von 759 Euro ausgesprochen wird. Partner wie Asus und EVGA haben mit eigenen UVPs für ihre Custom-Designs allerdings bestätigt, dass die RTX 3080 mit 12 GB auch deshalb erschienen ist, weil Nvidia und die OEMs die Preise gegenüber dem OEM respektive dem Händler im Vergleich zur GeForce RTX 3080 mit 10 GB anheben können.

Im Handel kostet so eine Grafikkarte dann mindestens 1.200 Euro, während für die 12-GB-Variante mindestens 1.389 Euro verlangt werden. Die getestete MSI GeForce RTX 3080 12 GB Suprim X wechselt ab 1.499 Euro den Besitzer. Preislich liegt die Suprim X damit im Mittelfeld der Custom-Designs.

Die Lieferbarkeit der GeForce RTX 3080 12 GB ist derzeit zwar nicht berauschend. Wer eine haben möchte, bekommt aber problemlos eine. Und das gilt für jedes Modell, einzig die Shop-Auswahl ist ziemlich eingeschränkt. Das gilt aber auch für die klassische GeForce RTX 3080 mit 10 GB und stellt derzeit die „normale“ Situation dar.

Modell	UVP zum Marktstart	Marktstart
GeForce RTX 3080 12 GB	siehe Text	11. Januar 2022
GeForce RTX 3090 FE	1.649 Euro	24. September 2020
GeForce RTX 3080 Ti FE	1.269 Euro	3. Juni 2021
GeForce RTX 2080 Ti	1.259 Euro	19. September 2018
Radeon RX 6900 XT	999 Euro	8. Dezember 2020
GeForce RTX 2080 FE	849 Euro	19. September 2018
GeForce RTX 3080 FE	759 Euro	17. September 2020
GeForce RTX 2080 Super FE	739 Euro	23. Juli 2019
Radeon VII	729 Euro	07. Februar 2019
Radeon RX 6800 XT	649 Euro	18. November 2020
GeForce RTX 3070 Ti FE	649 Euro	10. Juni 2021
GeForce RTX 2070 FE	629 Euro	16. Oktober 2018
Radeon RX 6800	579 Euro	18. November 2020
GeForce RTX 3070 FE	549 Euro	27. Oktober 2020
GeForce RTX 2070 Super FE	529 Euro	2. Juli 2019
Radeon RX Vega 64	499 Euro	14. August 2017
Radeon RX 6700 XT	479 Euro	18. März 2021
GeForce RTX 3060 Ti FE	439 Euro	2. Dezember 2020
Radeon RX 5700 XT	419 Euro	7. Juli 2019
GeForce RTX 2060 Super	419 Euro	2. Juli 2019
Radeon RX 6600 XT	380 Euro	11. August 2021
GeForce RTX 2060	369 Euro	7. Januar 2019
Radeon RX 5700	369 Euro	7. Juli 2019
Radeon RX 6600	339 Euro	13. Oktober 2021
GeForce RTX 3060	329 Euro	25. Februar 2021
GeForce RTX 3050	279 Euro	27. Januar 2022
Radeon RX 6500 XT	209 Euro	19. Januar 2022

Fazit

Rein auf die Hardware bezogen ist die GeForce RTX 3080 12 GB ein sinnvolles Update. Nicht wegen der durchschnittlich 4 Prozent mehr FPS. Die sind zwar schön zu haben, spürbar ist das aber ohnehin nicht. Doch der 2 GB größere VRAM ist ein nicht zu verachtender Vorteil. Derzeit noch nicht so sehr, auch wenn er in Far Cry 6 bei sehr hohen Qualitätseinstellungen den Unterschied zwischen unspielbar und fast 60 FPS ausmacht. Doch zeigt der Fall nur, wohin die Entwicklung in Zukunft vermutlich gehen wird: Grafikkarten mit 10 GB Speicher werden es immer schwerer haben. Selbst 12 GB sind nicht die Welt, die konkurrierenden Radeons von AMD haben zum Beispiel 16 GB. Allerdings ist der Spielraum damit einfach etwas größer.

Der größere VRAM entspricht letztlich auch eher der guten Leistung der GeForce RTX 3080 12 GB. 3.840 × 2.160 mit maximaler Detailstufe ist meistens problemlos spielbar. Und selbst Raytracing kann in Ultra HD gut genutzt werden und genau hier kann der größere Speicher ein Vorteil sein. Und falls die Rechenleistung einmal nicht ausreicht oder es ohnehin optische Vorteile gibt, kann Nvidias KI-Upsampling DLSS eine große FPS-Hilfe sein.

In Sachen Leistungsaufnahme sieht es dagegen weniger gut aus, denn das Ampere-Modell benötigt beim Spielen viel Energie und die Effizienz ist entsprechend am unteren Ende aller aktuellen Grafikkarten einzuordnen. Das ist dann auch der größte Nachteil der Hardware, wirkliche Schwächen hat die GeForce RTX 3080 12 GB ansonsten nicht. Es gibt ohnehin keine weiteren nennenswerten Unterschiede zu den restlichen RTX-3080-Kandidaten.

Wirklich zu kritisieren ist am Ende nur die Motivation, die Nvidia am Ende zur Veröffentlichung einer GeForce RTX 3080 mit 12 GB bewogen haben dürfte: Den eigenen Verkaufspreis für GPU und Speicher gegenüber den Boardpartnern anzuheben. Den Marktpreis beeinflusst das im aktuellen Umfeld zwar nicht, aber dem Spieler wäre mit mehr zum UVP verkauften GeForce RTX 3080 mit 10 GB mehr geholfen als mit einer weiteren SKU, die dieselbe GA102-GPU nutzt.

Nvidias Portfolio im High-End-Segment ist ziemlich vollgestopft. GeForce RTX 3080 mit 10 GB, GeForce RTX 3080 mit 12 GB und GeForce RTX 3080 Ti sind sich schlussendlich ziemlich ähnlich. Die neue 12-GB-Version rutscht damit in eine ohnehin recht kleine Lücke und platziert sich auch ziemlich genau mittig zwischen den zwei älteren Modellen. 1.200 Euro sind für die GeForce RTX 3080 mit 10 GB zu bezahlen, 1.389 Euro für die 12-GB-Karte und 1.639 Euro für die GeForce RTX 3080 Ti.

In der aktuellen Marktlage ist der Aufpreis zur 10-GB-Variante eine Überlegung wert, vor allem, wenn die Grafikkarte länger im Rechner bleiben soll. Die GeForce RTX 3080 Ti fällt preislich dann ziemlich ab, die Mehrleistung ist mit 7 Prozent zudem gering. Das Consumer-Flaggschiff ist damit aktuell wenig attraktiv, die RTX 3080 12 GB kannibalisiert es in der aktuellen Preislage schlicht und ergreifend.

Die MSI RTX 3080 12 GB Suprim X sollte es nicht werden

Ist die Kaufentscheidung für eine GeForce RTX 3080 12 GB gefallen, ist der Griff zur MSI GeForce RTX 3080 12 GB Suprim X wenig ratsam. Die Grafikkarte sieht optisch zwar sehr gut aus und der Kühler wirkt mächtig, schlussendlich ist die Kühlleistung aber allerhöchstens Durchschnitt und die Lautstärke recht hoch. Für die verlangten 1.499 Euro ist das nicht gut genug. Es ist ratsamer, stattdessen zur MSI GeForce RTX 3080 12 GB Gaming Z Trio zu greifen, die mit 1.449 Euro weniger kostet und kühltechnisch erfahrungsgemäß vergleichbar gut sein sollte.

ComputerBase hat die MSI GeForce RTX 3080 12 GB Suprim X von MSI zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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