Porsche Design PDT60 im Test: Klang, Frequenzanalyse, ANC, Telefonie, Latenz und Fazit

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Frank Hüber
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Der Klang der Porsche Design PDT60

Der Klang der Porsche Design PDT60 sticht weder besonders positiv noch besonders negativ hervor. Um sich nebenbei bei mittlerer Lautstärke etwas mit Musik berieseln zu lassen, ohne dass darauf der Fokus liegt, sind sie gut geeignet. Mehr Ambitionen sollte man aber nicht haben.

Dem Bass der Porsche Design PDT60 fehlt es an Volumen, er kann sich in keinem Titel ausreichend entfalten und für kräftigen Druck sorgen. In St Jude von Florence + The Machine wird der Bass bei leiser Wiedergabe auch nicht mehr hörbar ausgespielt.

Über alle Bereiche fehlt es an Dynamik und Klarheit. Gitarren in Scott Street von Phoebe Bridgers, Dreams on Fire von Katie Melua oder Your Power von Billie Eilish verlieren etwas an Details, während Stimmen gut und verständlich zur Geltung kommen. Das liegt auch daran, dass die Höhen so mitschwimmen, aber keine Akzente setzen. Dafür werden sie selbst bei maximaler Lautstärke nicht hart und beginnen nicht zu zischen.

Porsche Design PDT60

Analyse des Frequenzverlaufs

Auch bei den kabellosen In-Ear-Kopfhörern führt ComputerBase Messungen zum Frequenzverlauf durch. Hierfür wird auf das miniDSP Headphone & Earphone Audio Response System (H.E.A.R.S.) in Verbindung mit der Software REW zurückgegriffen. Hierbei handelt es sich nicht um eine IEEE-standardisierte Messstation. Sie liefert jedoch gute Vergleichswerte, die insbesondere eine Vergleichbarkeit der betrachteten Kopfhörer untereinander ermöglicht. Die Mikrofone im rechten und linken Ohr des miniDSP H.E.A.R.S. sind kalibriert. Da das miniDSP H.E.A.R.S. kein Innenohr modelliert, sondern über einen geraden Gehörgang verfügt, sind die Messungen allein kein ausreichendes Kriterium, den Klang abschließend zu beurteilen, sondern können nur als Ergänzungen zu den Schilderungen gesehen werden. Auch Klarheit und Dynamik lassen sich nicht bewerten.

Der Schalldruck ist bei allen Kopfhörern bei 300 Hz auf circa 84 dB kalibriert – nicht alle In-Ears lassen sich hier auf genau 84 dB einstellen, so dass eine Abweichung von 1 dB nach oben und unten in Kauf genommen werden muss. Alle Messungen werden nach Herstellervorgaben von 20 Hz bis 20 kHz mehrfach und mit unterschiedlichen Ohrhörerpositionen durchgeführt, um diese Einflüsse zu berücksichtigen und einen schlechten Sitz zu erkennen. Bei In-Ears zeigt sich dieser schnell in starken Ausreißern, einem unsauberen Frequenzverlauf oder völlig fehlendem Bass bei schlechter Abdichtung. Die Ergebnisse sind aus fünf Messungen je Seite bei bestem festgestellten Sitz gemittelt und geglättet. Eine gerade Linie bei 84 dB entspräche messtechnisch einer neutralen Präsentation der Frequenzen, die in der Realität aber nie erreicht wird.

Die Frequenzanalyse zeigt eine Verstärkung über nahezu den gesamten Frequenzbereich, vor allem aber beim Bass. Der auf 85 dB kalibrierte Punkt bei 300 Hz fällt dabei in den fast einzigen neutralen Bereich zwischen 200 und 500 Hz. Da alle Bereiche angehoben sind, fällt die enorme Verstärkung beim Bass nicht so stark auf, erklärt aber auch, warum die Höhen sich nicht durchsetzen können.

ANC filtert unter Durchschnitt

Die aktive Geräuschunterdrückung des Porsche Design PDT60 dämpft die Umgebung etwas, beschränkt sich dabei aber auf tiefes Brummen und Rauschen, wobei dieser Bereich nicht vollständig eliminiert, sondern nur leiser wird. Mittlere und hohe Frequenzen werden nicht gefiltert und die Leistung ist beispielsweise denen der Apple AirPods Pro (Test) bei Weitem unterlegen.

Das ANC selbst erzeugt nur ein sehr leises Grundrauschen, das bei der Musikwiedergabe nicht störend ins Gewicht fällt.

Porsche Design PDT60
Porsche Design PDT60

Leiser Transparenzmodus rauscht

Der Transparenzmodus bietet zwar einen natürlichen Klang der Umgebung, verstärkt sie aber so gut wie gar nicht und erzeugt zudem ein hörbares Grundrauschen, das bei niedriger Lautstärke, ruhigen Szenen oder Podcasts störend ist, zumal es nicht ganz gleichmäßig ist und elektrische Störsignale enthält. Bei aktiver Musikwiedergabe lässt sich die Umgebung auch bei aktiviertem Transparenzmodus nur bedingt wahrnehmen – nur laute Ereignisse werden wahrgenommen.

Blecherne Telefonie

Bei der Telefonie klingt der Träger der PDT60 etwas blechern und ein wenig so, als stünde er gerade im Badezimmer. Dabei wird die Umgebung nicht vollständig gefiltert. Die besten In-Ears für Telefonate sind die Porsche Design PDT60 also auch nicht und liefern erneut eine nur durchschnittliche Leistung.

Porsche Design PDT60 – Mikrofonqualität
EarFun Air Pro SV – Mikrofonqualität
Amazon Echo Buds – Mikrofonqualität
Sony LinkBuds – Mikrofonqualität
Shure Aonic Free – Mikrofonqualität
Jabra Elite 4 Active – Mikrofonqualität
Jabra Elite 3 – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty 3 Pro – Mikrofonqualität
EarFun Free Pro 2 – Mikrofonqualität
Jabra Elite 7 Pro – Mikrofonqualität
Jabra Elite 7 Active – Mikrofonqualität
Apple AirPods (3. Gen.) – Mikrofonqualität
Apple AirPods Pro – Mikrofonqualität
grell TWS/1 – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless ANC – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds 2 – Mikrofonqualität
Samsung Galaxy Buds Pro – Mikrofonqualität
EarFun Air Pro 2 – Mikrofonqualität
Razer Hammerhead True Wireless (2021) – Mikrofonqualität
OnePlus Buds Pro – Mikrofonqualität
Nothing ear (1) – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 4 – Mikrofonqualität
Huawei FreeBuds 3 – Mikrofonqualität
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Firmware 1.1.5
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität mit Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM4 – Mikrofonqualität ohne Hintergrundgeräusche
Sony WF-1000XM3 – Mikrofonqualität
Bose QuietComfort Earbuds – Mikrofonqualität
Sennheiser Momentum True Wireless 2 – Mikrofonqualität
EarFun Free 2 – Mikrofonqualität
Google Pixel Buds A-Series – Mikrofonqualität
Yamaha TW-E3A – Mikrofonqualität
Skullcandy Indy ANC – Mikrofonqualität
Skullcandy Dime – Mikrofonqualität
Marshall Mode II – Mikrofonqualität
Master & Dynamic MW07 Plus – Mikrofonqualität
Epos GTW 270 Hybrid – Mikrofonqualität
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition – Mikrofonqualität
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro – Mikrofonqualität
JBL Live Free NC+ – Mikrofonqualität

Latenz der Porsche Design PDT60

Bei der Latenz zeigen die Porsche Design PDT60 keine Auffälligkeiten und liegen im üblichen Bereich von 160 bis 180 ms der jeweiligen Audio-Codecs unter Android und iOS. Da sie keinen Low-Latency-Codec oder einen eigenen, proprietären Low-Latency-Modus bieten, lässt sich die Verzögerung nicht weiter reduzieren, so dass bei nicht synchronisierter Videowiedergabe oder in Spielen ein leichter Versatz zwischen Bild und Ton zu erkennen ist.

Latenz zwischen Bild und Ton im Vergleich
In-Ear-Kopfhörer Latenz
Porsche Design PDT60 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
EarFun Air Pro SV 85 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 170–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Amazon Echo Buds 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony LinkBuds 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Shure Aonic Free 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Jabra Elite 4 Active 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Jabra Elite 3 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Soundcore Liberty 3 Pro 180 ms (Android, LDAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free Pro 2 90 ms (Game-Mode) / 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Jabra Elite 7 Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Jabra Elite 7 Active 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods (3. Generation) 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
grell TWS/1 160–180 ms (Android, aptX Adaptive/iOS, AAC)
Klipsch T5 II True Wireless ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 2 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless (2021) 60 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
OnePlus Buds Pro 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Nothing ear (1) 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Sony WF-1000XM4 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC) / 160–180 ms (Android, LDAC)
EarFun Free 2 70 ms (Low-Latency-Modus) / 180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Google Pixel Buds A-Series 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Yamaha TW-E3A 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Skullcandy Indy ANC 160–180 ms (Android, SBC/iOS, AAC)
Skullcandy Dime 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Marshall Mode II 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Master & Dynamic MW07 Plus Lamborghini 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Epos GTW 270 Hybrid 60 ms (USB-C-Dongle) / 160–180 ms (Android, aptX/iOS, SBC)
Klipsch T5 II True Wireless Sport McLaren Edition 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Anker Soundcore Liberty Air 2 Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live Free NC+ 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Cambridge Audio Melomania Touch 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Razer Hammerhead True Wireless Pro 60–70 ms (Android/iOS, Gaming-Mode) / 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Scendo Snapods 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Adidas FWD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Jabra Elite 85t 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Bose QuietComfort Earbuds 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Creative Outlier Air V2 160–180 ms (Android, aptX/iOS, AAC)
Beats Powerbeats Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Aukey EP-N5 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Belkin Soundform True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser CX 400BT True Wireless 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
LG Tone Free FN6 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Huawei FreeBuds Pro 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Teufel Airy True Wireless 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds Live 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
EarFun Air 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-SP800N 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
JBL Live 300TWS 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Google Pixel Buds (2. Gen.) 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sony WF-XB700 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Adidas RPD-01 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Skullcandy Sesh Evo 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Skullcandy Indy Fuel 160–180 ms (Android/iOS, SBC)
Mpow M9 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit X2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker Soundcore Spirit Dot 2 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Audio-Technica ATH-CK3TW 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, SBC)
iFrogz Airtime Sport 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Reflect Flow 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
JBL Tune220TWS 160–180 ms (Android, AAC) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Huawei FreeBuds 3i 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Honor Magic Earbuds 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Anker SoundCore Liberty Air 2 160–180 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
Sony WF-1000XM3 160–180 ms (Android/iOS, AAC)
Sennheiser Momentum True Wireless 2 160–180 ms (Android, aptX) / 120 ms (iOS, AAC)
Samsung Galaxy Buds+ 160–180 ms (iOS, AAC/Android) / 80 ms (Spielemodus mit Samsung-Smartphone)
Bose SoundSport Free 160–180 ms (iOS, AAC) / 300 ms (Android)
Jabra Elite Active 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Padmate PaMu Slide 160–180 ms (iOS/Android, aptX)
Jabra Elite 75t 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Apple AirPods Pro 160–180 ms (iOS, AAC/Android, SBC)
Sennheiser Momentum True Wireless 60–80 ms (Android, aptX) / 160–180 ms (iOS, AAC)
EarFun Free (2. Gen.) 160–180 ms
EarFun Free 160–180 ms
Yobybo Card20 160–180 ms
Apple AirPods (2. Gen.) 160–180 ms
Huawei FreeBuds 3 60–80 ms
Razer Hammerhead 180 ms / Gaming-Mode: 60–80 ms
Creative Outlier Gold 160 ms
Anker Soundcore Liberty 2 Pro 60–80 ms
Cambridge Audio Melomania 1 180 ms
Xiaomi Redmi AirDots 160–180 ms
Jaybird Vista 160 ms
Skullcandy Indy 160–180 ms
Skullcandy Sesh 160–180 ms
TaoTronics SoundLiberty 53 200 ms

Fazit

Während Optik und Haptik der Porsche Design PDT60 mit Aluminium und Leder überzeugen, liefern die kabellosen In-Ear-Kopfhörer ansonsten nur eine maximal durchschnittliche Leistung ab. Der Klang kann sich nicht positiv hervortun und weist im Detail mehrere Schwächen auf. Die aktive Geräuschunterdrückung ist nicht effektiv genug und auch der Transparenzmodus liefert trotz Grundrauschen mit Störgeräuschen eine zu schwache Verstärkung. Auch bei der Telefonie können sie nicht vollends überzeugen.

Die Porsche Design PDT60 sind deshalb für 300 Euro nur dann eine Überlegung wert, wenn es um die Marke und das Design geht und die anderen Aspekte nicht im Vordergrund der Kaufentscheidung stehen.

Porsche Design PDT60
30.03.2022
  • Sehr gute Verarbeitung
  • Wireless Charging
  • Schnellladen
  • Einzelnutzung
  • Auto-Pause/Play
  • IPX5
  • Klang, ANC und Transparenzmodus mit Schwächen
  • Großes und schweres Ladecase
  • Keine optionale App für Updates
  • Keine Anpassung der Bedienung möglich
  • Kein sicherer Halt beim Tester

ComputerBase hat die PDT60 leihweise von Porsche Design zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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