Samsung Galaxy Tab S8 Ultra im Test: Mit 14,6 Zoll ist das Tablet auch Notebook und Leinwand
Das Galaxy Tab S8 Ultra stellt das derzeit performanteste und mit dem größten Display ausgestattete Tablet von Samsung dar, das macht es sehr flexibel. Als allumfassender iPad-Pro-Konkurrent kann es nicht angesehen werden, wohl aber als gelungene Alternative, wenn der Fokus auf bestimmte Bereiche gelegt wird.
Design, Verarbeitung und Preis
Mit einer Display-Größe von 14,6 Zoll ist das S8 Ultra nicht nur das größte Tablet im aktuellen Premium-Line-up von Samsung, sondern mit einem UVP von mindestens 1.149 Euro auch das kostspieligste.
In Gestaltungsfragen hält der südkoreanische Hersteller weiterhin an seiner bereits vor Jahren eingeführten Handschrift fest, die in der Zwischenzeit auch bei den niedrigpreisigeren Modellen wie dem S6 Lite (Test), wenn auch in vereinfachter Form, Einzug gehalten hat. Das bedeutet, dass der neue Vertreter der Galaxy-Tab-Reihe ebenfalls einen Aluminium-Body besitzt, der laut Samsung trotz einer geringeren Dicke gegenüber dem Galaxy Tab S7 (Test) 40 Prozent steifer sein soll. Und in der Tat: selbst bei größerer Krafteinwirkung verbiegt sich das neue Tablet nicht. Auch das S8 Ultra ist massiv gefertigt, die Spaltmaße lassen ebenfalls keinen Grund zur Kritik aufkommen und alles wirkt wie eine Einheit.
Die äußere Hülle ist wie vom Vorgänger bekannt sehr kantig ausgeführt, was auch im „Tragekomfort“ deutlich wird – Tablets aus Kunststoff dürften mit ihren abgerundeten Formen dem einen oder anderen Nutzer in ergonomischer Hinsicht angenehmer in der Hand liegen. Gleiches gilt für die durch das Metall hervorgerufene eher kühle Rückseite. Mit Abmessungen von 326,4 × 208,6 mm und einem Gewicht von 726 g ist das neue S8 Ultra wahrlich kein Leichtgewicht, mit einer Hand lässt es sich nur kurze Zeit halten.
Samsung Galaxy Tab S8 Ultra | Samsung Galaxy Tab S8+ | Samsung Galaxy Tab S8 | Apple iPad Pro (2021, 11 Zoll) | Apple iPad Pro (2021, 12,9 Zoll) | |
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Software: (bei Erscheinen) |
Android 12.0 | iPadOS 14.5 | iPadOS 14.5.1 | ||
Display: | 14,60 Zoll, 2.960 × 1.848 239 ppi, 120 Hz Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
12,40 Zoll, 2.800 × 1.752 266 ppi, 120 Hz Super AMOLED, HDR, Gorilla Glass 5 |
11,00 Zoll, 2.560 × 1.600 274 ppi, 120 Hz LTPS, HDR, Gorilla Glass 5 |
11,00 Zoll, 1.668 × 2.388 265 ppi, 120 Hz IPS, HDR |
12,90 Zoll, 2.048 × 2.732 265 ppi, 120 Hz IPS, HDR |
Bedienung: | Stylus, Fingerabdrucksensor, Gesichtsscanner | Touch, Stylus, Gesichtsscanner | |||
SoC: | Qualcomm Snapdragon 8 Gen 1 1 × Cortex-X2, 3,00 GHz 3 × Cortex-A710, 2,50 GHz 4 × Cortex-A510, 1,80 GHz 4 nm, 64-Bit |
Apple M1 4 × Firestorm, 3,20 GHz 4 × Icestorm, 2,06 GHz 5 nm, 64-Bit |
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GPU: | Adreno 730 818 MHz |
Adreno 730 | Apple Octa-Core 1.278 MHz |
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RAM: | 8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 Variante 16.384 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR5 Variante 12.288 MB LPDDR5 |
8.192 MB LPDDR4X Variante 16.384 MB LPDDR4X |
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Speicher: | 128 / 256 / 512 GB (erweiterbar) | 128 / 256 GB (erweiterbar) | 128 / 256 / 512 / 1.024 / 2.048 GB | ||
1. Kamera: | 13,0 MP, 2160p LED, f/2,00, AF |
12,0 MP, 2160p Quad-LED, f/1,80, AF |
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2. Kamera: | 6,0 MP, f/2,20 | 10,0 MP, f/2,40, AF | |||
3. Kamera: | Nein | ||||
4. Kamera: | Nein | ||||
5. Kamera: | Nein | ||||
1. Frontkamera: | 12,0 MP, 2160p Display-Blitz, f/2,40 |
12,0 MP, 1080p Display-Blitz, f/2,40 |
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2. Frontkamera: | 12,0 MP, f/2,2 | Nein | |||
GSM: | Nein Variante GPRS + EDGE |
Nein Variante GPRS + EDGE |
Nein Variante GPRS + EDGE |
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UMTS: | Nein Variante HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein Variante HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
Nein Variante DC-HSPA |
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LTE: | Nein Variante Advanced Pro |
Nein Variante Advanced Pro |
Nein Variante Advanced Pro |
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5G: | Nein Variante NSA/SA |
Nein Variante NSA/SA |
Nein Variante NSA/SA |
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WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi Direct |
802.11 a/b/g/n/ac/ax | |||
Bluetooth: | 5.2 | 5.0 | |||
Ortung: | A-GPS, GLONASS, BeiDou, Galileo | Nein Variante A-GPS, GLONASS, Galileo, QZSS |
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Weitere Standards: | USB-C 3.2, Tastatur-Dock | Thunderbolt 3, Smart Connector, Magnetic Connector | |||
SIM-Karte: | – Variante Nano-SIM |
– Variante Nano-SIM |
– Variante Nano-SIM, Dual-SIM |
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Akku: | 11.200 mAh, 45,0 W fest verbaut |
10.090 mAh, 45,0 W fest verbaut |
8.000 mAh, 45,0 W fest verbaut |
? (28,65 Wh) fest verbaut |
? (40,88 Wh) fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 326,4 × 208,6 × 5,50 mm | 285,0 × 185,0 × 5,70 mm | 253,8 × 165,3 × 6,30 mm | 178,5 × 247,6 × 5,90 mm | 214,9 × 280,6 × 6,40 mm |
Schutzart: | – | ||||
Gewicht: | 726 / 728 g | 567 / 572 g | 503 / 507 g | 466 / 468 g | 682 / 684 g |
Preis: | ab 1.560 € / ab 1.120 € / ab 1.160 € / ab 1.129 € / ab 1.079 € / ab 999 € | 949 € / 999 € / 1.099 € / 1.149 € | 749 € / 799 € / 899 € / 949 € | 879 € / 989 € / 1.209 € / 1.649 € / 2.089 € / 1.049 € / 1.159 € / 1.379 € / 1.819 € / 2.259 € | 1.199 € / 1.309 € / 1.529 € / 1.969 € / 2.409 € / 1.369 € / 1.479 € / 1.699 € / 2.139 € / 2.579 € |
Alles beim Alten
Bei der neuen Modellreihe verzichtet Samsung erneut auf seinen über Jahre hinweg gepflegten Home-Button, womit der Einschalter und der Lautstärkeregler auch dieses Mal die einzigen haptischen Bedienelemente am Gerät selbst bilden. Auch an anderer Stelle setzt das Tab S8 Ultra auf bekannte Zutaten: So besitzt auch das neue Modell vier Lautsprecher, die erneut seitlich angebracht sind und somit auch die hauptsächliche Ausrichtung im Querformat vorgeben. So gehalten, findet sich auf der rechten Seite der USB-C-Anschluss – dieses Mal zwar in Version 3.2 Typ C, jedoch erneut mit der Schwäche seiner Vorgänger: Wegen des dünnen Gehäuses muss zu einem dünnen USB-Stecker gegriffen werden, da dieser ansonsten das Tablet an der Stelle anhebt. Dies kann über einen längeren Nutzungszeitraum unter Umständen zu einem Wackelkontakt im Anschluss führen, vor allem dann, wenn das Tablet dabei auf dem Tisch liegend genutzt wird.
Zuoberst befindet sich der Slot für die Speichererweiterung per SD-Karte, der gleichzeitig bei der Mobilfunk-Variante die SIM-Karte im Nano-Format führt. Am unteren Rand sind die Pogo-Pin-Anschlüsse für Peripherie in Form von Tastaturen, Dockingstations oder Ähnlichem angebracht. Einen Kopfhörer-Anschluss sucht der Nutzer dagegen auch bei der neuesten Generation vergeblich.
Auf der Rückseite sind hingegen keine Veränderungen zu beobachten. So ist die leicht aus dem Gehäuse ragende Kamera in Nutzungsrichtung immer noch links oben angebracht. Im Gegensatz zu anderen Herstellern hat Samsung das Gehäuse erneut so geformt, dass der Versatz der Aufnahmeeinheit bei einem auf dem Tisch liegenden S8 Ultra nicht zu einem wackelnden Tablet führt. Neben der Kamera befindet sich wieder die Andockstelle, über die der beiliegende S-Pen induktiv geladen wird.
Geiz ist nicht geil
Beim Zubehör wird Samsung dagegen immer knausriger, was dem anvisierten Verkaufspreis in keiner Weise entspricht. Während der Vorgänger zumindest noch ein 15-W-Netzteil mit sich führte, legt der Hersteller dem anthrazitfarbenen Tablet nun lediglich ein weißes USB-C-Kabel bei. Auch für einen Adapter von USB-C auf Klinke, um einen konventionellen Kopfhörer anschließen zu können, muss der Käufer selbst sorgen.
Großes und helles Display
Das Portfolio der neuen Modellreihe von Samsung erstreckt sich in Sachen Display-Größen von 11 Zoll beim S8 über 12,4 Zoll beim S8+ bis hin zu den bereits genannten 14,6 Zoll beim vorliegenden S8 Ultra. Letzteres bietet mit 2.960 × 1.848 Bildpunkten gleichzeitig die höchste Auflösung.
Im normalen Zustand fällt die Helligkeit bei 100 Prozent Weißanteil mit 363 cd/m² im Vergleich zu anderen Displays mit Hintergrundbeleuchtung geringer aus. Da bei der von Samsung verwendeten OLED-Technologie die Pixel aber selbst leuchten, wird die Leuchtstärke von vielen Nutzern anders und damit heller wahrgenommen.
Durch die APL-Regulierung („Average Picture Level“) lässt sich die Leuchtkraft bei geringerem Weißanteil bis auf 500 cd/m² steigern. Damit wird das Arbeiten unter freiem Himmel nicht überall problemlos möglich, dafür müsste es noch heller sein. Wird die automatische Helligkeitsregulierung zur Hilfe genommen, steigt die Leuchtkraft dank Boost in entsprechenden Szenarien auf bis zu knapp über 600 cd/m², womit auch eine direkte Sonneneinstrahlung die Nutzung nicht beeinträchtigen sollte.
Farbe satt
Die Super-AMOLED-Technologie sorgt im Zusammenspiel mit HDR10+ für satte, teils aber auch überbetonte Farben. Wem das zu viel ist, der kann die Ausgabe in den Einstellungen seinen Vorstellungen anpassen. Die Farbtemperatur fällt mit 7.100 Kelvin wie von Samsung gewohnt kühl aus. Da die selbstleuchtenden Pixel bei der Darstellung von komplett schwarzen Inhalten anders als bei einer Hintergrundbeleuchtung vollkommen deaktiviert sind, ist der Kontrast durch den absoluten Schwarzpunkt sehr hoch. Die Blickwinkelabhängigkeit fällt ebenfalls sehr gut aus, selbst in einem sehr flachen Winkel sind alle Inhalte noch sehr gut zu erkennen. Der dabei noch beim S7+ auftretende leichte Grünstich konnte beim S8 Ultra nicht mehr beobachtet werden.
Hohe Bildwiederholung
Alle Tablets des neuen Line-ups stellen Inhalte mit bis zu 120 Hz dar, somit auch das S8 Ultra. Der Vorteil zeigt sich vor allem in einer fließenderen Darstellung von Inhalten, die besonders bei schnelleren Bewegungen (etwa beim Scrollen) geringere Schlieren aufweisen und trotz der Bewegung besser erkennbar bleiben. Ebenso sorgt die erhöhte Bildrate für eine Verringerung der Latenzen bei der Stifteingabe und damit für ein natürlicheres Schreibgefühl. Dazu an entsprechender Stelle mehr.
Bei der Wahl zwischen den beiden Modi macht es Samsung dem Nutzer jedoch unnötig schwer: Zwar bietet der Hersteller nach wie vor eine Fülle von Funktionen in den Quick-Settings an, ein schnelles Umschalten zwischen 60 Hz und 120 Hz findet sich dort jedoch weiterhin nicht – dafür müssen somit jedes Mal umständlich die normalen Display-Einstellungen herhalten.
Für das Schonen der Augen gibt Samsung den Nutzer ebenfalls mehrere Werkzeuge an die Hand. So steht in den Einstellungen oder in den Quick-Settings der Dark-Modus zur Verfügung, der Hintergründe weitestgehend dunkel einfärbt – sofern er von den jeweils genutzten Apps unterstützt wird. Darüber hinaus verfügt das System weiter über einen Blaulichtfilter, mit dem entsprechende Anteile im Licht herausgefiltert werden können. Dieser kann entweder automatisch an der jeweiligen Tageszeit oder anhand eines benutzerdefinierten Zeitplans ausgerichtet werden.
In Kombination mit Samsungs eigenen Notebooks ist das S8 Ultra zudem als kabelloses externes Display nutzbar.