Samsung Galaxy Tab S8 Ultra im Test: Android und DeX

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Michael Schäfer
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Android 12 und langer Update-Support

Samsung stattet das vorliegende S8 Ultra mit Android 12 samt der eigens entwickelten Oberfläche One UI in Version 4 aus. Die Sicherheitspatches belaufen sich auf den Stand 01.01.2022. Am äußeren Erscheinungsbild hat sich zunächst nichts geändert – die Neuerungen sind eher unter der Haube zu finden, aber nicht immer sofort erkennbar. So hat Samsung bei seiner Android-Version massiv an der Multitasking-Schraube gedreht. Es lassen sich nun auch außerhalb des später noch genauer betrachteten DeX-Modus mehrere Fenster anzeigen, die sich über Trennlinien auf dem Bildschirm platzieren und ebenso in ihrer Größe anpassen lassen. Das schließt mittlerweile auch zwei verschiedene Browser-Fenster mit ein, was im Test zum Galaxy Tab S7+ (Test) noch nicht möglich war.

Auch in der neuen One-UI-Version hat sich der Homescreen äußerlich nicht verändert
Auch in der neuen One-UI-Version hat sich der Homescreen äußerlich nicht verändert

Darüber hinaus lassen sich ebenso Fenster schwebend über eine geöffnete App legen, das Positionieren erfolgt manchmal aber noch etwas hakelig. Generell kann die neue Umsetzung das Arbeiten mit mehreren Applikationen deutlich entspannter gestalten. Als weitere Neuerung führt Samsung die Aufnahme von Bild und Ton des Tablets bei gleichzeitigem Teilen des Inhalts an. Diese können zudem parallel über die Mikrofone und die Frontkamera kommentiert werden. Die Zielgruppe für die neuen Funktionen wird vom Hersteller mit dem Bildungssektor und Gaming im Livestream sehr breit angegeben.

Die Sicherheitspatches belaufen sich auf Januar 2022
Die Sicherheitspatches belaufen sich auf Januar 2022

Generell besitzt das System einen hohen „Schwuppdizitätsfaktor“, Eingaben werden schnell umgesetzt und Apps starten zügig. Dank der 120-Hz-Technologie erfolgen Bewegungen wie das Scrollen von Inhalten erkennbar weicher. Durch den großen Arbeitsspeicher verfügt das S8 Ultra zudem über ein ausgezeichnetes Multitasking, das selbst von vielen geöffneten Applikationen nicht aus dem Tritt gebracht werden kann.

Samsung Dex: Das Tablet als Desktop-PC

Über den DeX-Modus lässt sich das S8 Ultra schnell in einen Desktop-Rechner verwandeln, wobei sich hier ein Tastatur-Case zur bequemeren Nutzung anbietet. Der Modus lässt sich entweder in den Quick-Settings oder bei einer Samsung-Tastatur per Taste aktivieren. Anschließend wandelt sich das mobile System zu einem Desktop-OS, was eine Taskleiste und ein Startmenü mit einschließt. Für einfachere Aufgaben kann das System dabei tatsächlich zu einem Notebook-Ersatz werden, vor allem wenn es um Office-Tätigkeiten geht. Hier hat Android gepaart mit DeX deutlich die Nase vor Apples iPad OS. Das Arbeiten geht dank Tastatur- und Mausunterstützung einfach von der Hand, das Datei-Handling lässt ein Arbeiten wie mit anderen etablierten Desktop-Betriebssystemen zu. Aber auch hier gilt: Je mehr Arbeitsspeicher, desto agiler arbeitet das Tablet selbst bei einer größeren Anzahl von geöffneten Apps und Fenstern.

Der DeX-Modus verwandelt das Galaxy Tab S8 Ultra in einen Desktop-Rechner
Der DeX-Modus verwandelt das Galaxy Tab S8 Ultra in einen Desktop-Rechner

Für entsprechende Office-Apps muss nach wie vor selbst gesorgt werden. Google bietet mit „Docs“ und „Tabellen“ zwar eigene Apps zur Textverarbeitung und Tabellenkalkulation an, die die grundlegenden Bedürfnisse erfüllen dürften. Wer mehr will, muss jedoch zu kostenpflichtigen Lösungen greifen. Samsung hat dafür Office 365 von Microsoft vorinstalliert, das allerdings ohne dazugehöriges Konto nicht genutzt werden kann. Ohne gültiges Abo ist nach einer Testphase von 30 Tagen ebenfalls Schluss. Soll mit der Lösung von Microsoft weitergearbeitet werden, wird eine monatliche Gebühr von 7 Euro fällig. Die reine Darstellung von Dokumenten ist zu jeder Zeit möglich.

Dank Desktop-Modus DeX lässt sich das Galaxy Tab S8 Ultra bedingt auch als Notebook-Ersatz nutzen
Dank Desktop-Modus DeX lässt sich das Galaxy Tab S8 Ultra bedingt auch als Notebook-Ersatz nutzen

Bei komplexeren Vorhaben wird dagegen der Abstand zum Notebook größer, was nicht zuletzt ebenso an der unterstützten Software liegt. Zwar gibt es auch für Mobilgeräte mittlerweile viele Umsetzungen größerer Programme für verschiedene Bereiche wie Bild- oder Videobearbeitung, doch meist sind diese Varianten, was die Anzahl an Funktionen angeht, gegenüber den Desktop-Versionen deutlich eingeschränkter. Das kann sich dank Apples M1-Prozessor und vergleichbaren Konkurrenzprodukten in Zukunft sicherlich ändern. Bis sie aber in der breiten Masse angekommen sind, wird es noch etwas dauern. Bis dahin müssen die Softwarehersteller weiterhin Kompromisse eingehen.

Der DeX-Modus verwandelt das Galaxy Tab S8 Ultra in einen Desktop-Rechner
Der DeX-Modus verwandelt das Galaxy Tab S8 Ultra in einen Desktop-Rechner

Langer Update-Support

Samsung hat mittlerweile begriffen, dass eine lange Versorgung mit neuen Software-Versionen und Sicherheitsaktualisierungen für immer mehr Kunden wichtig ist und dies den Bereich darstellt, in dem Apple viel zu lange die Nase vorne hatte. Zwar werden immer mehr Systemteile in die Play-Dienste ausgelagert, die ihre Updates über den Play Store erhalten. Dennoch sind die Hersteller in vielen Bereichen nach wie vor gefragt. So hat Samsung bereits vor einiger Zeit für eine größere Anzahl seiner Mobilgeräte Update-Garantien ausgesprochen. Mit dem Galaxy Tab S8 schließt der südkoreanische Konzern nun zum US-amerikanischen Konkurrenten auf und verspricht bei seiner neuen Tablet-Generation vier Major-Updates. Die schließen Android 16 und eine Versorgung mit Sicherheitsupdates für fünf Jahre mit ein.