Shadow Warrior 3 im Test: Durchgedreht, hübsch anzusehen und mit DLSS/FSR
Shadow Warrior 3 von Flying Wild Hog ist genauso durchgedreht wie der zweite Teil. Im Technik-Test hinterlässt die PC-Version dabei einen ordentlichen Eindruck, denn die hübsche Optik trifft auf eine gute Performance. Wer mehr FPS sucht, findet in AMD FSR und Nvidia DLSS Hilfsmittel.
Mit Shadow Warrior 3 geht die verrückte Ego-Shooter-Reihe in die nächste Runde. Entwickelt worden ist das Spiel wie der Vorgänger von Flying Wild Hog und dem Konzept ist das Team dabei vollkommen treu geblieben. ComputerBase hat sich die Technik der PC-Version genauer angesehen, die einen guten Eindruck hinterlässt, auch wenn sie noch nicht optimal läuft.
Eine ordentliche Grafik mit der Unreal Engine 4
Bei Shadow Warrior 3 handelt es sich zwar nicht um einen Grafikknaller, optisch macht das Spiel aber durchaus einiges her. Es ist insgesamt sehr bunt geworden, das Gegnerdesign ist stellenweise richtig innovativ, die Texturen machen einen ordentlichen Eindruck und die Beleuchtung kann eine Menge Stimmung erzeugen. Dass weder Detaildichte noch Animationen und auch einige andere Aspekte nicht auf absolutem Spitzenniveau agieren, stört eher weniger.
Eines ist aber auffällig: Shadow Warrior 3 benötigt viel Auflösung. Unter anderem deswegen, da die Kantenglättung einfach nicht sonderlich gelungen ist. Selbst in Ultra HD flimmert noch so einiges, obendrein wird das Bild in niedrigen Auflösungen recht unscharf. Darüber hinaus profitiert die gesamte Optik deutlich von mehr Renderpixeln, in Full HD wirkt alles einfach nur verwaschen.
Realisiert hat Flying Wild Hog das Projekt mit der Unreal Engine 4. Anders als beim Vorgänger setzt das polnische Studio also nicht mehr auf eine eigene Engine. Auf eine Low-Level-API wie DirectX 12 wird aber verzichtet, Shadow Warrior 3 ist ausschließlich mit DirectX 11 umgesetzt worden. Raytracing sucht man entsprechend vergeblich. Mit an Bord sind aber die Upscaling-Technologien AMD FSR und Nvidia DLSS. Auch Reflex zur Reduzierung des Input-Lags wird unterstützt.
Ein Grafikmenü mit etwas Komfort
Shadow Warrior 3 bietet auf dem PC ein ordentliches Grafikmenü an. Es gibt Grafik-Presets mitsamt einzelnen Grafikoptionen. Darüber hinaus ist ein simpler FPS-Limiter vorhanden, der mit 30 und 60 FPS nur zwei feste Limits ermöglicht. Die Renderauflösung kann in 1-Prozent-Schritten zwischen 25 und 100 Prozent eingestellt werden, Downsampling gibt es dagegen nicht. Und dann lassen sich noch AMDs FSR und FidelityFX CAS als auch Nvidias DLSS plus optional Reflex separat an- und abschalten. Was gänzlich fehlt, sind Beispiel-Screenshots der einzelnen Optionen und Beispielbeschreibungen.
Spiele-Presets und AMD FidelityFX CAS
Shadow Warrior 3 bietet mit „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“ drei verschiedene Grafik-Presets an, wobei „Hoch“ den maximal möglichen Details entspricht. Die optischen Unterschiede zwischen „Hoch“ und „Mittel“ sind gering. Bei „Hoch“ zeigen einige Objekte mehr Details an und die Schatten sind detaillierter. Darüber hinaus sind bei Beleuchtung, Vegetationsdichte und Screenspace-Reflexionen kleine Unterschiede erkennbar.
Das Niedrig-Preset sieht dagegen völlig anders aus als „Mittel“, da mit der niedrigsten Einstellung die Beleuchtung komplett anders ist und dies einen massiven Einfluss auf die gesamte Optik hat – und zwar in negativer Hinsicht. Mit „Niedrig“ ist die Optik deutlich schlechter, die Einstellung sollte entsprechend gemieden werden.
Die Presets unterscheiden zwischen AMD und Nvidia
Die Grafik-Presets von Shadow Warrior 3 haben einen unterschiedlichen Einfluss auf die Framerate bei AMD- und Nvidia-Grafikkarten. Wer zum Beispiel von dem Hoch- auf das Mittel-Preset wechselt, erhält auf der GeForce RTX 3080 einen Framerate-Boost von 14 Prozent, auf der Radeon RX 6800 XT sind es dagegen höhere 27 Prozent. Das Niedrig-Preset bringt dann einen gewaltigen Boost von 65 Prozent auf der Radeon, bei der GeForce sind es aber plötzlich höhere 97 Prozent.
Da „Niedrig“ aus optischen Gründen nicht zu empfehlen ist, weist Shadow Warrior 3 ein sehr geringes Tuning-Potenzial auf. Das ist aber gar nicht so tragisch, da die Geschwindigkeit selbst bei maximalen Grafikdetails sehr gut ist.
AMD CAS macht einen großen Unterschied
Shadow Warrior 3 unterstützt AMDs Schärfefilter FidelityFX CAS, der in den Stufen „Niedrig“, „Mittel“ und „Hoch“ aktiviert werden kann. Sein optischer Einfluss ist groß, denn bereits mit CAS auf „Niedrig“ wirkt die Grafik klar schärfer und es zeigen sich mehr Details. Da Nachschärfen aber auch mit Grafikfehlern einhergehen kann, sollte man die Funktion mit Bedacht einsetzen.
Die Redaktion empfiehlt dabei, in Ultra HD auf jeden Fall CAS auf „Niedrig“ zu nutzen, da der optische Gewinn dadurch groß ist. Auch CAS auf „Mittel“ ist möglich, doch ist der Unterschied zu „Niedrig“ zu gering, um die potenziell größeren Grafikfehler zu rechtfertigen. Auch in WQHD empfiehlt die Redaktion, CAS auf „Niedrig“ zu stellen, auch wenn die Grafikfehler in 2.560 × 1.440 ersichtlicher werden.
Obwohl Full HD das Nachschärfen eigentlich sehr gut gebrauchen könnte, bereitet es bei so wenigen Pixeln die größten Probleme. Hier ist die Empfehlung, CAS lieber abgeschaltet zu lassen – doch spricht nichts dagegen, es zumindest auszuprobieren. Stören die Grafikprobleme nicht, sollte auch in 1.920 × 1.080 FidelityFX CAS auf „Niedrig“ verwendet werden.
CAS kostet natürlich auch etwas GPU-Leistung, doch beträgt der Leistungsverlust nur rund 2 oder 3 Prozent, die es auf jeden Fall wert sind.