SPC Gear Viro Infra im Test: Geheimtipp-Headset mit gutem Klang und Mikrofon
SPC Gear hat den Rotstift beim Headset Viro Infra an den richtigen Stellen angesetzt. Das macht es zu einem Geheimtipp im Einsteigersegment. Das Viro Infra überzeugt sowohl beim Kopfhörer wie auch beim Mikrofon, auch wenn es zum Preis von 38 Euro UVP nicht ohne Makel ist.
Design, Verarbeitung und Preis
Für seinen UVP von gerade einmal 38 Euro wartet das Viro Infra auf den ersten Blick mit einigen Überraschungen auf – auch oder sogar vor allem was die Materialwahl anbelangt. Das Design ist erst einmal sehr schlicht gehalten, ohne dabei langweilig zu wirken. Da es sich um ein reines analoges Headset handelt, muss auf Lichtspiele in Form einer LED-Beleuchtung verzichtet werden. Die Verarbeitung ist für den Preis in Ordnung, das Viro Infra vermittelt einen recht stabilen Eindruck und selbst bei stärkeren Bewegungen klappert nichts.
Kommt normalerweise in diesen Preisgefilden Kunststoff zum Einsatz, sieht es bei dem neuen Headset von SPC Gear etwas anders aus. Der mit Kunstleder umgebene Kopfbügel aus Metall sorgt auch bei plötzlichen Kopfbewegungen für einen sicheren und bequemen Halt. Die aus ihm hervorgehenden Aufhängungen der Ohrmuscheln sind ebenfalls aus Metall gefertigt, was in diesem Preissegment nicht unbedingt als selbstverständlich anzusehen ist. Die Anpassung an die jeweilige Kopfform erfolgt dabei hauptsächlich vertikal und über die Ohrmuscheln selbst, seitlich besteht nur ein kleiner Spielraum für eine Angleichung.
SPC Gear Viro Infra | Lioncast LX40 | Lioncast LX25 | Roccat ELO X Stereo | |
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Bauform: | Over Ear, geschlossen | |||
Treiber: | Neodymium, 50 mm | |||
Anschlüsse: | 3,5 mm Klinke | USB | 3,5 mm Klinke | |
Drahtlose Verbindungen: | – | |||
Frequenzbereich Kopfhörer: | Klinke: 20 Hz – 22.000 Hz | USB: 20 Hz – 22.000 Hz | Klinke: 20 Hz – 20.000 Hz | |
Laufzeit bei drahtloser Verbindung: | – | |||
Entfernung bei drahtloser Verbindung: | – | |||
Drahtloses Laden: | Nein | |||
Bedienelemente am Headset: | Nein | Ja | ||
Kabelfernbedienung: | Ja | Ja? | ||
Integrierte Soundkarte: | Nein | Ja | Nein | |
Raumklang: | Nein | Ja | Nein | |
Frequenzbereich Mikrofon: | Klinke: 30 Hz – 16.000 Hz | ? | Klinke: 100 Hz – 16.000 Hz | |
Mikrofon Eigenschaften: | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar, Popschutz | abnehmbar, stummschaltbar, justierbar | ||
RGB-Beleuchtung: | Nein | Ja | Nein | |
Kühlung: | – | |||
Vibrationsfunktion: | Nein | |||
Gewicht: | 256 g | 300 g | 245 g | 314 g |
Preis: | 37,99 € | 44,95 € | 34,95 € | ab 70 € |
Stabil gefertigt
Die Ohrmuscheln selbst sind dagegen größtenteils aus Kunststoff gefertigt, denn irgendwo muss sich der geringere Preis auch bemerkbar machen, doch der polnische Hersteller hat diese zumindest seitlich mit einer Metallplatte abgedeckt. Die Kabel liegen dabei offen, hätten aber dennoch etwas kürzer gehalten werden können. In ihrer jetzigen Form können sie sich schnell irgendwo verhaken, was zu Beschädigungen führen kann. Die abnehmbaren und dadurch wechselbaren Ohrpolster fallen beim Viro Infra nicht besonders dick aus, sind mit einer Größe von 8 × 10 cm recht klein und wirken darüber hinaus etwas labberig. Im Gegensatz zu vielen anderen Headsets in der Preisklasse sind sie jedoch nicht mit Kunstleder, sondern mit Stoff überzogen. Das sorgt selbst bei längerem Tragen zwar für warme, aber nicht für schwitzende Ohren.
Bedienelemente führt das Viro Infra selbst nicht, an diesem ist lediglich das abnehmbare und mit einem Schwanenhals samt Popschutz versehene Mikrofon zu finden. Das relativ dicke und mit einer Stoffummantelung versehene Kabel ist fest mit dem Headset verbunden, wodurch es bei einer Beschädigung Probleme geben kann – ohne aufwendige Reparatur verwandelt sich das Viro Infra dann schnell in Elektromüll. Es liegt auf der Hand, dass SPC zum Erreichen des Preises an vielen Stellen den Rotstift ansetzen musste – hier ist das Vorgehen aber dann doch recht unverständlich.
Das Kabel selbst misst 1,50 m und verfügt über eine rudimentäre Kabelfernbedienung, mit der sich wie üblich die Lautstärke einstellen und das Mikrofon stummschalten lässt. Um den vierpoligen Klinkenanschluss auch an Quellgeräten verwenden zu können, die über einen getrennten Anschluss für Kopfhörer und Mikrofon verfügen, legt der polnische Hersteller ein Adapterkabel gleicher Länge bei.
Klanglich überzeugend
SPC Gear stattet das Viro Infra mit zwei Treibern mit einer Größe von 50 mm aus. Diese sollen den laut Hersteller angegebenen gewöhnlichen Frequenzgang von 20 Hz bis 20 kHz ermöglichen.
Das erste Probehören überrascht: In seinen Grundeinstellungen liefern die Klanggeber ein recht ausgewogenes Klangbild mit einem hörbaren Bassfundament und leicht überspitzten Höhen, auch wenn der etwas zurückgedrängte Mitteltonbereich den Klang an manchen Stellen etwas dumpf erscheinen lässt. Dennoch macht das Viro Infra in allen Disziplinen eine recht gute Figur – eine entsprechend gute Soundkarte natürlich vorausgesetzt. Eine differenzierte Ausgabe wie bei höherpreisigen Modellen sollte zu diesem Preis nicht erwartet werden, dennoch bietet das Headset eine gute Ausgangslage, bei dem sich der Klang sehr schnell an die eigenen Hörgewohnheiten anpassen lässt.
Bei Spielen sorgt das Headset für eine gute Atmosphäre, indem es vor allem epischen Titeln eine entsprechende Bassgrundlage bringt. Bei leisen Shootern müssten für ein besseres Erkennen von Schritten eventuell die höheren Frequenzen manuell etwas angehoben werden. Auf einen integrierten Raumklang müssen Spieler verzichten, wobei dieser ohnehin nicht vermisst werden dürfte.
Durch seine klangliche Ausstattung eignet sich das Viro Infra ebenso für die Musikwiedergabe und für Filme, indem es auch hier ein gutes Fundament liefert. Vor allem Action-Inhalte gefallen mit diesem, klangliche Höhenflüge sollten für den Preis aber auch an dieser Stelle nicht erwartet werden.