Übernahme abgeschlossen: MGM ist jetzt Teil von Amazon Prime Video
Die im vergangenen Jahr angekündigte Übernahme des traditionsreichen Hollywood-Studios MGM durch Amazon ist jetzt erfolgt. Das teilten die Unternehmen erst vor wenigen Stunden mit. Zuvor hatte die EU-Kommission der Akquisition zugestimmt.
Im Mai 2021 war die vollständige Übernahme von MGM durch Amazon zum Preis von 8,45 Milliarden US-Dollar angekündigt worden. Doch mussten die Wettbewerbshüter dem Deal erst noch zustimmen. Erst vorgestern hatte die EU-Kommission grünes Licht zur Übernahme gegeben und heute meldet Amazon Vollzug.
Amazon will Prime Video attraktiver machen
Amazon will durch den Kauf seine eigenen Filmambitionen ausbauen und vor allem das eigene Streaming-Angebot Prime Video stärken. Auch der Konkurrent Netflix soll an einer Übernahme von MGM interessiert gewesen sein.
Die Metro-Goldwyn-Mayer Studios, kurz MGM, wurden im Jahr 1924 durch den amerikanischen Geschäftsmann und Filmepionier Marcus Loew gegründet. Inzwischen umfasst das Portfolio von MGM mehr als 4.000 Filme und 17.000 TV-Episoden. Zu den bekannten Titeln gehören die zahlreichen James-Bond-Filme, Rocky oder das Schweigen der Lämmer. Populäre Serien sind etwa Fargo, Stargate oder Vikings.
Das Team von MGM soll Prime Video sowie die Amazon Studios ergänzen und neue Inhalte schaffen. Der bestehende MGM-Katalog wird zudem für mehr Auswahl bei Prime Video sorgen. Ob dann überhaupt noch MGM-Produktionen an andere Anbieter lizenziert werden oder diese exklusiv für Prime-Video-Abonnenten zur Verfügung stehen, liegt fortan in der Hand von Amazon.
Prime gibt es in Deutschland seit 2014
Amazon bietet in den USA bereits seit dem Jahr 2011 einen eigenen Streaming-Dienst im Rahmen der Prime-Mitgliedschaft an. Vormals aus einer reinen Online-Videothek zum Ausleihen von Filmen gegen Gebühr hervorgegangen und seit 2011 als Amazon Instant Video vermarktet, steht Prime Video heute in Konkurrenz zu Anbietern wie Netflix oder neuerdings Disney+, die Kunden nicht nur mit Inhalten Dritter, sondern insbesondere exklusiven Produktionen („Originals“) für sich versuchen zu gewinnen – Zugriff auf Filme, Serien und Dokus wird gegen eine Monatsgebühr gewährt. Amazons erste eigene Serien waren im Jahr 2013 Alpha House und Betas. In Deutschland gibt es Prime Video seit dem Jahr 2014.
Preise für Prime in den USA angezogen
Der Zukauf ist für Amazon auch ein gutes Argument, um künftig mehr Geld für das Streaming-Angebot verlangen zu können. Im vergangenen Monat hat Amazon die Preise für Neukunden in den USA deutlich angehoben.