Wegen neuer Gesetze: Netflix und TikTok werden in Russland eingeschränkt
Der Angriffskrieg gegen die Ukraine hat für Russland schwerwiegende Folgen. Aus Protest stellen immer mehr Firmen Lieferungen und Dienste in Russland ein. Aufgrund der dort geänderten Gesetze gegen vermeintliche „Fake News“ gilt das jetzt auch für den Streaming-Anbieter Netflix sowie das Video-Social-Network TikTok.
Nicht nur bei Wirtschaftsgütern wie Autos und Elektronik, sondern auch im Unterhaltungsbereich drohen Russland immer mehr Engpässe. Wie Variety berichtet, hat mit Netflix eine der größten Streaming-Plattformen für Filme und Serien sein Angebot im russischen Markt vorerst komplett eingestellt. „Angesichts der Umstände vor Ort haben wir beschlossen, unseren Dienst in Russland auszusetzen“, wird ein Sprecher von Netflix zitiert.
Wie der Spiegel schreibt, sollen bisherige Kunden den Dienst aber noch bis zur nächsten Monatsrate schauen können. Ab Montag würden keine Neuanmeldungen mehr möglich sein.
Netflix hatte sich zuvor bereits geweigert, den neuen Gesetzen in Russland zu entsprechen, die verlangt hätten, dass die Plattform 20 russische Propaganda-Kanäle überträgt. Auch die Arbeiten an vier russischen „Originalen“, darunter eine Krimiserie, seien bei Netflix eingestellt worden. Nach Angaben von Bloomberg hat Netflix etwa eine Million Abonnenten in Russland.
Dies ist längst nicht der einzige Anbieter der Unterhaltungsbranche, der Russland über die Einschränkung des Angebots sanktioniert. Wie npr berichtet, haben unter anderem Disney, Warner Brothers, Paramount Pictures und Sony Pictures die Veröffentlichung neuer Kinofilme in Russland zunächst auf Eis gelegt.
TikTok reagiert auch
Das auf Videobotschaften basierende soziale Netzwerk TikTok hat am Sonntag angekündigt, angesichts der Gesetzesänderungen bezüglich „Fake News“ in Russland sein dortiges Angebot einzuschränken. Anwender in Russland sollen keine neuen Inhalte hochladen und auch nicht mehr live streamen dürfen.
Spieleverkauf ebenfalls eingeschränkt
Auch die Videospielbranche reagiert auf die aktuelle Situation. So haben zum Beispiel Activision und Epic Games den Spielverkauf nach Russland eingeschränkt. Zuvor hatten bereits EA und das polnische Entwicklerstudio CD Projekt (The Witcher, Cyberpunk 2077) Maßnahmen für einen Boykott ergriffen.
Die oben genannten Firmen sind nur ein kleiner Teil der Unternehmen, die Russland aktuell den Rücken kehren.