Bis 2025: Vodafone und Deutsche Bahn schließen Funklöcher
Nachdem die Telekom letzten Sommer vorgelegt hatte und das Vorhaben gestern noch einmal bekräftigt hat, will jetzt auch Vodafone die Funklöcher entlang der Bahnstrecken schließen. Das Projekt sieht lückenloses Telefonieren und Surfen mit 225 Mbit/s bis 2025 vor und soll auch 5G Standalone (5G+) für reduzierte Latenzen umfassen.
Vodafone und Deutsche Bahn haben heute eine Infrastruktur-Partnerschaft bekannt gegeben, die für besonders stark frequentierte Strecken bis 2025 ein lückenloses LTE-Mobilfunknetz mit hohen Bandbreiten vorsieht. Konkret sieht der gemeinsame Ausbauplan vor, dass die 7.800 Kilometer Hauptverkehrsstrecken, auf denen ICE und IC fahren, bis Mitte 2025 durchgängig mit Bandbreiten von 225 Mbit/s im LTE-Netz versorgt werden. Darüber hinaus soll auf weiteren 13.800 Kilometern fahrgaststarker Strecken mit mehr als 2.000 Fahrgästen am Tag ein lückenloses LTE-Netz mit Bandbreiten von 125 Mbit/s bis Sommer 2025 realisiert werden. Auf den Nebenstrecken soll bis 2024 eine nahezu durchgängige Mobilfunkversorgung zur Verfügung stehen.
Projekt praktisch identisch zur Telekom
Wem diese Zahlen bekannt vorkommen, wird sie bereits einer sehr ähnlichen Ankündigung von Deutscher Bahn und Telekom im Sommer letzten Jahres entnommen haben. Die Telekom will bis Ende 2024 ebenfalls 7.800 Kilometer auf den Hauptverkehrsstrecken, auf denen alle ICE- und die wichtigsten IC-Züge fahren, mit einer Datenrate von mehr als 200 Mbit/s versorgen. Im zweiten Schritt sollen bei der Telekom bis Ende 2025 auf weiteren 13.800 Kilometern fahrgaststarker Strecken, auf denen pro Tag mehr als 2.000 Fahrgäste unterwegs sind, Datenraten von ebenfalls mehr als 200 Mbit/s realisiert werden. Alle sonstigen Strecken will die Deutsche Telekom bis Ende 2026 mit einer Datenrate von mehr als 100 Mbit/s versorgen.
160 neue Mobilfunkstationen und mehr Glasfaser
Damit Vodafone das Ziel erreichen kann, sollen 160 zusätzliche Mobilfunkstationen errichtet und rund 1.000 Modernisierungsmaßnahmen durchgeführt werden. Die Deutsche Bahn wiederum werde in noch stärkerem Maße als bisher Flächen und Glasfaser-Infrastruktur entlang der Schienen zur Verfügung stellen und Dienstleistungen rund um Planungs-, Genehmigungs- und Bauprozesse anbieten, heißt es in der heutigen Erklärung. Erneut erwähnt wurden auch technische Innovationen wie mobilfunkdurchlässige Fensterscheiben, um Mobilfunksignale besser in den Innenraum der Züge zu lenken. Auf der Hauptversammlung der Deutschen Telekom hieß es gestern, dass die metallisch bedampften und gelaserten Scheiben ab Ende dieses Jahres Einzug halten sollen.
5G Standalone im ICE
Darüber hinaus will Vodafone auch das Thema 5G+, also den eigenen Markennamen für 5G Standalone (5G SA) ohne das alte LTE-Kernnetz, entlang der Bahnstrecken vorantreiben. Bis 2025 soll 5G SA deutschlandweit aktiviert werden und dann auch für die 7.800 Kilometer der Hauptverkehrsstrecken zur Verfügung stehen. Der Netzbetreiber setzt dabei auf die Frequenzen bei 1.800 MHz, für die die Züge technisch nicht umgerüstet werden müssten. 5G SA soll die Latenzen im Mobilfunknetz auf rund 10 Millisekunden drücken.