Alienware x14 im Test: Lautstärke, Akkulaufzeiten und Fazit
4/4Lautstärke unter Windows und in Spielen
Das Alienware X14 ist kein Leisetreter, wenn es in den hohen Leistungsprofilen betrieben wird. Mit 50 Dezibel im Abstand von 40 Zentimeter vor dem Display erreicht es in Spielen und unter Multi-Core-Lasten in Anwendungen ein sehr hohes Geräuschniveau, obwohl CPU und GPU am unteren TDP-Limit operieren. Das ist dieselbe Lautstärke, die ein – dickeres – XMG Neo 15 (E22) mit 175 Watt starker GeForce RTX 3080 Ti Laptop GPU in Spielen erreicht. Das Alienware X14 zollt in diesem Punkt seiner schlanken Silhouette Tribut.
Auch im Desktop-Betrieb weckt Browsen im Netz oder ein Download in Steam die Lüfter in den leistungsstarken Betriebsmodi immer wieder deutlich hörbar auf. Wird das Energieprofil „Leise“ gewählt, sinkt die Lautstärke unter Last und unter Windows lässt es sich ohne nerviges Lüfterrauschen arbeiten.
Akkulaufzeit und Ladedauer
Alienware bestückt das x14 laut Datenblatt mit einem 80 Wh großen Akku, unter der Haube offenbart das Notebook mit 80,5 Wh minimal mehr. Im Office-Betrieb mit Browser, LibreOffice und Videokonferenzen lieferte das Notebook im Test eine Laufzeit von knapp 9 Stunden im PCMark 10, der bei einer kalibrierten Display-Helligkeit von 200 cd/m² durchgeführt wurde.
Beim YouTube-Streaming in 720p-Qualität im vorinstallierten Edge-Browser von Windows 11 kommt das x14 auf eine Laufzeit von 7:35 Stunden. In beiden Tests sortiert sich das Notebook damit absolut betrachtet im unteren Mittelfeld ein, allerdings vor anderen zuletzt getesteten Gaming-Notebooks. Die Office-Konkurrenz ohne dedizierte Grafikkarten und mit weitaus geringeren TDPs auf den CPUs läuft dem x14 jedoch davon. Der Spagat zwischen beiden Welten gelingt dem x14 aber noch vergleichsweise gut.
Rund 2 Stunden Spielen am Stück
Einzig und allein aufs Spielen bezogen darf nicht von mehr als 2 Stunden Laufzeit ohne Netzteil ausgegangen werden. Der Gaming-Akkutest des PCMark 10 bringt das Notebook bereits nach 1:47 Stunden zum Herunterfahren.
USB-C-Netzteil mit 130 Watt
Fürs Laden setzt Alienware glücklicherweise nicht auf proprietäre Stecker, sondern vertraut auf standardisiertes USB-C. Dem Notebook liegt ein rund 500 g schweres 130-Watt-Netzteil bei, das wie eine XXL-Version eines Dell-XPS-Netzteils aussieht. Das hochwertige Kabel lässt sich einfach um das Netzteil wickeln und wird mit einer Klemme in Position gehalten.
Alienware weist ausdrücklich darauf hin, dass das x14 auch mit anderen Netzteilen über USB-PD geladen werden kann. Um das Entladen unter Volllast zu vermeiden, sollte das dann aber schon eine vergleichbare Leistung liefern.
Fazit
Im Segment der kompakten Gaming-Notebooks ist das Alienware x14 ein höchst interessanter neuer Mitstreiter, der viel Leistung auf vergleichsweise wenig Volumen zur Verfügung stellt. Das ungewöhnliche Chassis mit Entenbürzel fällt besonders dünn aus, sollte aber nicht mit den üblichen Abmessungen eines klassischen 14-Zoll-Notebooks gleichgesetzt werden. Das x14 benötigt mehr Stellfläche, ohne dabei jedoch auf zu großem Fuß zu stehen. Auch auf kleineren Schreibtischen oder auf dem Schoß macht sich das Notebook gut.
Die Kombination aus Intel Core i7-12700H und Nvidia GeForce RTX 3060 Laptop GPU liefert eine sehr hohe Office- respektive Anwendungs- und eine gehobene Gaming-Leistung, die höher ausfällt, als die maximal 75 Watt der GPU es zunächst vermuten ließen. Nicht zu unterschätzen ist der Vorteil bei den Shadern im Vergleich zur Desktop-Variante, außerdem bietet das x14 eine effektive Kühlung. Im Gegenzug muss man aber ein ziemlich hohes Lautstärkeniveau hinnehmen, das mit der potenten Hardware und dünnen Bauweise zwangsweise einhergeht.
Die unausgegorene Software nervt abermals
Kein Ausschlusskriterium, aber dennoch und vor allem abermals im Windows-Segment nervig ist die unausgereifte Software in Bezug auf Power-Profile, Nvidia Advanced Optimus und Dynamic Boost. Erneut müssen sich Käufer damit auseinandersetzen, welche der in Windows und der im Command Center von Alienware hinterlegten Power-Profile Vorrang haben und was sie genau mit dem Notebook machen. Advanced Optimus ist auf dem Papier die perfekte Lösung, um den Wechsel zwischen iGPU und dGPU unter Verwendung des MUX-Switches automatisch und ohne Neustart zu vollziehen. In der Praxis gelingt der automatische Wechsel aber nicht immer und Apps und Spiele spucken Fehlermeldungen aus. Darüber hinaus funktioniert der Dynamic Boost für zusätzliche 15 Watt beim x14 nur dann, wenn Advanced Optimus im Nvidia-Treiber aktiviert wurde. Ausschließlich unter Verwendung der dGPU drosselt das Notebook auf 60 Watt.
Das alles sind Kinderkrankheiten, die einfach nicht sein müssten und die die Redaktion in ähnlicher Form immer wieder bei unzähligen Notebooks festgestellt hat. Die jahrelange Kritik scheint aber weder bei den OEMs noch bei Microsoft anzukommen. Vermutlich stört sich Otto Normalverbraucher noch nicht mal daran, aber versierten Nutzern werden sich mit hoher Wahrscheinlichkeit die Haare aufstellen. Abermals bleibt nur zu hoffen, dass künftige Software-Updates die Wogen glätten können.
Ein solider Kandidat im kompakten Segment
Von diesen relativ einfach vermeidbaren Kritikpunkten abgesehen, punktet das Alienware x14 mit vielen, wenngleich schlecht erreichbaren Anschlüssen, einem guten Full-HD-Display mit 144 Hz und G-Sync sowie einer hochwertigen Verarbeitung. Der Startpreis von rund 1.900 Euro respektive 2.400 Euro für das Testgerät ist angesichts der gebotenen Leistung nachvollziehbar. Auf der Suche nach einem kompakten Gaming-Notebook kann das Alienware x14 in die engere Wahl genommen werden.
- Sehr hohe produktive Leistung
- Gehobene Gaming-Leistung
- Gutes Full-HD-Display mit 144 Hz
- Flaches Design
- Viele Anschlüsse
- Hochwertige Verarbeitung
- Verwirrende Power-Profile
- Nvidia Advanced Optimus fehleranfällig
- Dynamic Boost nicht immer verfügbar
- Anschlüsse schlecht erreichbar
- Lautes Kühlsystem
ComputerBase wurde das Alienware x14 leihweise von Dell zum Testen zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme des Herstellers auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.
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