Back to the roots: GOG rückt Spieleklassiker wieder ins Rampenlicht
GOG besinnt sich wieder auf seine Wurzeln. Künftig sollen Spieleklassiker mit einer neuen Kategorie wieder stärker in den Vordergrund rücken. Der Versuch, in Konkurrenz zu Steam und Co auch moderne AAA-Spiele zu verkaufen, scheint nicht den gewünschten Erfolg zu haben. Passend zur Ankündigung kommt The Wheel of Time ins Angebot.
Good Old Games werden kuratiert
Als erster Schritt in dieser Richtung werden über 500 Spiele mit dem „Good Old Game“-Tag versehen. Hierbei handelt es sich um eine kuratierte Auswahl, die mindestens zehn Jahre alte, „ikonische Klassiker“ auszeichnen soll. Im Grunde entsteht so ein einfacher Weg, um unter der Masse von Indie-Spielen in einem mittlerweile kaum mehr überschaubaren Angebot zeitlose Spiele zu finden.
Hinter „Good Old Games“ stand ursprünglich die Idee, Spieleklassiker auf legalem Weg einfach verfügbar und vor allem einfach spielbar zu machen. Denn ein Spiel von CD-ROM, das unter Umständen mit 16-Bit-Installationsroutinen arbeitet oder gar von Diskette auf einen modernen PC zu bringen und in den Tiefen des Netzes nach teils nötigen Patches zu suchen, ist eine Zeit und Nerven raubende Angelegenheit – bis dann der Endgegner oft „Kopierschutz“ heißt.
Komfort als Argument
Diese Arbeit nimmt GOG etwa durch vorkonfigurierte DOS-Emulatoren oder direkt eingepflegte (Fan-)Updates ab, die oft auch moderne Annehmlichkeiten wie Widescreen-Auflösungen oder überhaupt hohe Auflösungen ermöglichen. Dabei werden Klassiker auch mit dem Erscheinen neuer Betriebssysteme lauffähig gehalten. Das Versprechen ist also simpel: Alte Spiele mit einem Klick so gut wie möglich spielen zu können.
Gleichzeitig bemüht sich GOG, Titel überhaupt wieder in den Handel zu bringen. Dies ist bei unklarer Rechtslage oft schwierig: No One Lives Forever etwa kann deshalb nicht in digitaler Form erscheinen, bei Star-Trek-Klassikern der 2000er-Jahre gelang die Neuveröffentlichung hingegen. Gleichsam als Beleg für die Ernsthaftigkeit der Ankündigung wird zudem erstmals The Wheel of Time wieder angeboten. Die Umsetzung der Buchvorlage gilt als ein stark unterbewertetes Kleinod.
Klassiker gegen schlechte Zahlen
Die Nische für solche Dienstleistungen, das belegt die lange Existenz der Plattform, ist fraglos vorhanden. GOG soll künftig wieder „der beste Ort für Spieleklassiker“ werden, weil „das Zelebrieren und Bewahren von Klassikern wichtig ist“. Die Begründung kann aber nur ein Teil der Wahrheit sein: GOG hatte zuletzt für Verluste gesorgt, die Rückbesinnung auf das eigentliche Kerngeschäft kann daher auch als Versuch gesehen werden, durch die Schärfung des Profils wieder auf Wachstumskurs zu gehen.