Buy with Prime: Versandvorteile auch in Shops außerhalb von Amazon
Amazon möchte Prime künftig auch außerhalb des eigenen Online-Shops etablieren und startet in den USA dafür „Buy with Prime“. Über diesen Dienst können Händler den Service in ihren eigenen Online-Shop integrieren und Kunden so die Versandvorteile von Amazon Prime bieten. Zahlung, Adressverwaltung und Versand übernimmt Amazon.
Zunächst wird dieser Dienst im Laufe dieses Jahres nur in den USA eingeführt werden und Prime-Kunden dort zur Verfügung stehen, die auf die Abwicklung und den schnellen Versand, der je nach Region in den USA bei ein bis zwei Tagen liegt, sowie kostenlosen Rückversand für berechtige Bestellungen künftig auch außerhalb von Amazon zurückgreifen können. Der Dienst ist im eigenen Online-Shop des Händlers mit dem bekannten Prime-Logo gekennzeichnet und Kunden können auf die bei Amazon gespeicherten Versandadressen zugreifen, wie es jetzt schon bei Zahlung über Amazon Checkout der Fall ist. Auch die bei Amazon hinterlegte, bevorzugte Zahlungsvariante wird übernommen. Hierfür müssen sich Kunden nach der Wahl des Kaufs über „Buy with Prime“ in ihrem Amazon-Account anmelden.
Prime nicht mehr nur beim Kauf über Amazon
Online-Shops, die den Dienst nutzen möchten, müssen für den Dienst, die Lagerung und die Zahlungsabwicklung jeweils eine Gebühr je Bestellung an Amazon zahlen. Langfristige Verträge oder Fixkosten sollen nicht anfallen, so dass Händler den Dienst nach Belieben testen und jederzeit erweitern oder wieder ausbauen können. Zum Start läuft der Dienst allerdings nicht vollumfänglich an, sondern ist zunächst nur auf Einladung von Amazon für Händler verfügbar, die derzeit schon Fulfillment by Amazon (FBA) nutzen – ihre Waren also bei Amazon für einen direkten Versand in den Lagern vorrätig haben und auch über Amazon anbieten. Bislang konnten Händler auf die Versandvorteile von Prime so zwar bei einem Verkauf über den Online-Shop zurückgreifen, nicht aber, wenn ein Kunde direkt über den eigenen Online-Shop des Unternehmens Produkte erworben hat.
Genau dies ändert sich nun, was aber auch dazu führen könnte, dass Händler die Preiskalkulation im eigenen Online-Shop überdenken werden. Derzeit sind viele Produkte, die Händler über FBA direkt auf Amazon verkaufen, bei Amazon etwas teurer als im eigenen Online-Shop des Unternehmens, auch um die anfallenden Gebühren auszugleichen. Eine zusätzliche Preisstaffelung im eigenen Online-Shop bei der Wahl von „Buy with Prime“ ist jedoch unwahrscheinlich.
Bald auch für Händler, die nicht bei Amazon verkaufen
In Zukunft soll der Dienst dann aber auch Händlern zur Verfügung stehen, die bislang ihre Waren gar nicht bei Amazon im Online-Shop anbieten und kein FBA nutzen.