HyperX Cloud Alpha Wireless im Test: Klang und Mikrofon
2/3Ausgewogener Klang
Bereits bei der Vorstellung Anfang Januar dieses Jahres hat HyperX neben der hohen Laufzeit auch die Audio-Fähigkeiten des Cloud Alpha Wireless besonders hervorgehoben. So sollen die speziell entwickelte Zwei-Kammer-Technologie und die eigenen 50-mm-Treiber mit einem Frequenzgang von 15 Hz bis 21 kHz selbst hohen klanglichen Ansprüchen gerecht werden. Die erste Hörprobe überrascht dann positiv: Das Headset präsentiert sich klanglich sehr luftig mit einer breiten Bühne und einer hohen räumlichen Abbildung der Inhalte. Die einzelnen Bereiche sind recht gut aufeinander abgestimmt und bieten in der Menge ein ausgewogenes Klangbild mit gutem, aber nicht zu kräftigem Bassfundament und dezenten Mitten. Lediglich die Höhen können dem einen oder anderen Hörer an manchen Stellen zu dominant erscheinen, was besonders bei S- und Zischlauten auffällt. Dennoch wirkt der Testkandidat deutlich ausgewogener als das etwas günstigere Cloud II Wireless.
Bei Spielen zeigt sich das Cloud Alpha Wireless als ein Allround-Talent. Große Titel mit epischer Klangkulisse weiß das Headset wirkungsvoll wiederzugeben, bei eher stillen Shootern sind selbst leiseste Geräusche gut zu vernehmen und damit ebenso gut ortbar. Auch bei Musik kann das Headset überzeugen, obschon reine Kopfhörer eine vergleichbare Klangqualität bereits zu einem deutlich günstigeren Preis bieten. Gleiches gilt fürs Filmschauen, wobei es hier deutlicher auf die jeweilige Abmischung ankommt.
Software mit kleinen Tücken
Sagt dem Nutzer der ausgegebene Klang nicht zu, kann er über einen 10-Band-Equalizer in der NGenuity-Software den eigenen Wünschen angepasst werden. Die einstellbaren Frequenzen sind dabei fest zugewiesen und können nicht geändert werden. Das funktioniert generell erst einmal gut – mit einer Ausnahme: Auch wenn der Frequenzgang des Cloud Alpha Wireless laut Spezifikationen bereits bei 15 Hz beginnt, haben Veränderungen am 32-Hz-Band keine Auswirkungen auf die Ausgabe. Damit entfällt ein gewisser Teil des sich nach unten abrundenden Frequenzfundamentes, was sich nicht nur bei Spielen, sondern auch bei Musik bemerkbar machen kann.
Neben den genannten Aspekten hält der Testkandidat mit DTS:X auch eine Raumklangfunktion vor. Sie bringt bei Spielen oder Filmen jedoch kaum einen nennenswerten Vorteil. Die Ausgabe wirkt zwar etwas breiter, dafür aber mit weniger Bass und schwierigerer Ortung. In dem Fall sollte der Nutzer eher der Audio-Engine des jeweiligen Spieles vertrauen.
Durchschnittliches Mikrofon
Eines muss HyperX gelassen werden: In Sachen Mikrofon bleibt das Unternehmen ehrlich und gibt nicht den möglichen Frequenzgang des Mikrofons, sondern den Umfang an, der auch wirklich am PC oder an der Konsole ankommt – und der beträgt beim Cloud Alpha Wireless, der limitierten Bandbreite geschuldet, 50 bis 7.200 Hz. Es bleibt somit immer noch fraglich, warum Hersteller gerade bei solch hohen Preisen immer noch nicht zwei Funkeinheiten verbauen. Sicher: Obwohl sich die Aufnahmen eher nach einem alten Telefon mit Wählscheibe anhören, sind sie bei Spiele-Sessions ebenfalls gut zu verstehen – ein Headset in der Preislage möchte jedoch auch gerne für andere Einsätze verwendet werden.
HyperX Cloud Alpha Wireless
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Der Klang wird darüber hinaus zusätzlich durch die nicht optimal arbeitende und nicht deaktivierbare Rauschunterdrückung gemindert. Sie sorgt aufgrund der Filterung des Umgebungsrauschens zwar für mehr Bandbreite für die eigentliche Stimme, aber gerade bei Wortanfängen nach einer Pause reagiert die Funktion recht träge, wodurch ein leichter Fade-in-Effekt erkennbar wird.
Da das Elektret-Kondensatormikrofon bei den meisten Nutzern gerade einmal bis zum Mundwinkel reichen sollte, lassen sich dadurch Plosivlaute bereits deutlich reduzieren. Sollte dennoch einmal etwas durchdringen, sorgt der aufsetzbare Pop-Schutz für eine ebenso gute Filterung, wie er es bei Störgeräuschen wie Wind oder Ähnlichem vermag.
Über die bereits erwähnte Software lässt sich zudem eine Monitorfunktion aktiveren, bei der aber nicht gesondert das Verhältnis zwischen der eigenen Stimme und dem externen Signal justiert werden kann. Darüber hinaus wäre ein Zuschalten über einen Knopf direkt am Headset für den Nutzer sicherlich von Vorteil gewesen.