Einplatinencomputer: Raspberry Pi OS erhält Linux 5.15 LTS und Wayland

Sven Bauduin
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Einplatinencomputer: Raspberry Pi OS erhält Linux 5.15 LTS und Wayland
Bild: Raspberry Pi Foundation

Die freie Linux-Distribution Raspberry Pi OS – ehemals Raspbian – für Mini-PCs, Maker und Einplatinencomputer wie den Raspberry Pi 4 und den Raspberry Pi 400, basiert auf Debian 11 („Bullseye“) und setzt jetzt auch erstmals auf den aktuellsten Betriebssystemkern Linux 5.15 LTS sowie ein experimentelles Wayland-Backend.

Linux 5.15 LTS

Raspberry Pi OS, das hauseigene freie Betriebssystem der Raspberry Pi Foundation, wechselt von Linux 5.10 LTS zum aktuellsten Linux 5.15 LTS, welcher nicht nur Support bis Oktober 2023, sondern auch Unterstützung für die aktuellste Hardware sowie ein erweitertes Featureset liefert. Die Arbeitsspeicherarchitektur Non-Uniform Memory Access (NUMA) und ein optimierter NTFS-Treiber sind nur zwei der prominenten Neuerungen. Alternativ stehen Linux 4.19 und Linux 5.10 LTS zur Auswahl.

Raspberry Pi OS mit PIXEL-Desktop auf LXDE-Basis
Raspberry Pi OS mit PIXEL-Desktop auf LXDE-Basis (Bild: Raspberry Pi Foundation)

Als Oberfläche dient der von der freien Desktop-Umgebung LXDE für Unix und andere POSIX-konforme Plattformen wie Linux und BSD abgeleitete PIXEL-Desktop der Raspberry Pi Foundation. Außerdem wurden der Support für das freie GUI-Toolkit GTK, ehemals GTK+, verbessert und die Verschlüsselungstechnik OpenSSL unter ARM64 beschleunigt. Zudem wurden einige System-Icons leicht angepasst.

Raspberry Pi OS – Highlights
  • Full GTK3
  • File Manager
  • KMS Video Driver
  • New Camera Driver
  • Mutter Windows Manager
  • Notification Center
  • Update Plugin
  • Linux 5.15.32
  • Bookshelf
  • Debian 11

Eine weitere interessante Änderung der neuen Version ist die initiale Unterstützung eines experimentellen Backends für das Display-Server-Protokoll Wayland, welches Benutzer über das Befehlszeilenprogramm raspi-config in den erweiterten Optionen aktivieren können.

Fensterwechsel, FFmpeg und ARandR

Raspberry Pi OS verfügt jetzt auch über ein intuitives Verhalten beim Wechseln zwischen Fenstern und offenen Anwendungen, eine verbesserte Hardwarebeschleunigung von FFmpeg sowie Unterstützung für das Zeilensprungverfahren (Interlace) bei der Verwendung der ARandR-GUI für Multi-Monitor-Setups.

Zudem wurden die Installationsroutine und der Installationsassistent sowie die Unterstützung für Bluetooth-Peripherie aufgebohrt.

Neue Softwarepakete

Softwareseitig sind der Browser Chromium 98, die freie Office-Suite LibreOffice und der VLC Media Player 3.0.16 „Out of the Box“ an Bord und über die Quellen von Debian 11 („Bullseye“) können auf Wunsch mehr als 35.000 Softwarepakete nachgeladen werden.

Das neueste Raspberry Pi OS aktualisiert zudem die Firmware aller gängigen Modelle der Raspberry-Pi-Serie. Weitere Details liefert die offizielle Ankündigung.

Drei Systemabbilder stehen bereit

Neben dem großen Systemabbild Raspberry Pi OS mit Desktop und Software (IMG) stehen mit Raspberry Pi OS mit Desktop (IMG) und Raspberry Pi OS Lite (IMG) kompaktere Images zum Download bereit.

Auf Wunsch hilft auch der einfach zu bedienende Raspberry Pi Imager beim Erstellen von Installationsmedien unter Windows, Linux und macOS.

Weitere Informationen liefern die offizielle Website, das Forum sowie die umfangreiche Dokumentation der Raspberry Pi Foundation.