Hydra Market: BKA schaltet den weltgrößten Marktplatz im Darknet ab
Dem Bundeskriminalamt (BKA) ist es nach eigenen Angaben gelungen, den weltweit größten Marktplatz im Darknet, den russischsprachigen Hydra Market, vollständig vom Netz zu nehmen und abzuschalten. Wie die Bundesoberbehörde mitgeteilt hat, konnten dabei etwa 19.000 Verkäufer- sowie 17 Millionen Kundenkonten sichergestellt werden.
1,23 Milliarden Euro Umsatz im Jahr 2020
Der seit mindestens 2015 aktive Hydra Market löste im Januar 2021 den bis dahin dominierenden DarkMarket, der seinerzeit nach monatelangen Ermittlungen von der Zentrale Kriminalinspektion Oldenburg (ZKI) unter der Leitung der Landeszentralstelle Cybercrime (LZC) abgeschaltet werden konnte, als weltweit größten illegalen Marktplatz im Darknet ab. Laut BKA-Angaben wurden allein im Jahr 2020 weltweit 1,23 Milliarden Euro an Umsätzen über den Hydra Market generiert.
Wie das BKA in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hat, gingen der Sicherstellung aufwändige Ermittlungen voraus, die seit August 2021 vom BKA und der ZIT geführt wurden und an denen auch mehrere US-Behörden beteiligt waren.
Die Identitäten der verantwortlichen Betreiber und Administratoren der Darknet-Plattform sind bislang noch nicht abschließend geklärt, so die Bundesoberbehörde weiter.
Tor und Bitcoin erschweren Ermittlungen
Der russischsprachige Darknet-Marktplatz war ausschließlich über das dezentralisierte Tor-Netzwerk erreichbar und nutzte den Dienst „Bitcoin Bank Mixer“ zur Verschleierung digitaler Transaktionen, was die Strafverfolgung für die Behörden „immens erschwert“ habe, so das BKA.
Pressekonferenz mit weiteren Details
Weitere Details wollen der Leiter der Abteilung Cybercrime im Bundeskriminalamt, Carsten Meywirth, und der dafür zuständige Pressesprecher der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main, Sebastian Zwiebel, am Hauptsitz des BKA gegenüber Journalisten bekanntgeben.
Die Redaktion wird diese Meldung entsprechend aktualisieren, sollten neue Erkenntnisse vorliegen.
Illegaler Handel mit Betäubungsmitteln und Geldwäsche
Den noch nicht näher bekannten Betreibern hinter der Plattform wird vorgeworfen unter anderem gewerbsmäßig mit Betäubungsmitteln gehandelt und Geldwäsche betrieben zu haben.
Außerdem seien bei über den Hydra Market weltweit ausgespähte Daten gefälschte Dokumente sowie digitale Dienstleistungen gewinnbringend angeboten worden, wie der Tagesspiegel berichtet.