Intel A370M vs. AMD 6500M: Mit 33 % mehr Transistoren 36 % langsamer in Games
AMD hat es sich nicht nehmen lassen, einen Seitenhieb gegen Intels jüngst vorgestelltes GPU-Debüt auszuteilen. Auf Twitter zieht AMD einen Benchmark-Vergleich zwischen Intel Arc A370M und Radeon RX 6500M, bei dem der Konkurrent deutlich geschlagen wird.
Duell der zweit kleinsten GPUs
Die Arc A370M ist unter allen Arc-Neuvorstellungen Intels zweitlangsamste Notebook-GPU, das gleiche gilt für die Radeon RX 6500M aufseiten von AMD. Ein Duell auf Augenhöhe ist es bei der Leistung aber lange noch nicht, wie AMD auf Twitter deutlich macht. In den von AMD ausgewählten Spielen Hitman 3, Total War Saga: Troy, F1 2021, Strange Brigade und Final Fantasy XIV liegt die RX 6500M klar in Front und knackt durchweg und oft deutlich die Marke von 80 FPS bei 1080p-Auflösung, während Intels Arc A370M zumeist an 70 FPS scheitert.
Die Resultate für die Intel-GPU hat AMD augenscheinlich den Präsentationsfolien des Konkurrenten entnommen und nicht selbst getestet – ein direkter Vergleich ist damit nicht gegeben.
Sicher hat AMD unter anderem mit F1 2021, wo die Radeon mehr als doppelt so schnell arbeitet, Titel gewählt, die dem Konkurrenten gar nicht liegen. Doch der Mittelwert von 56 Prozent mehr Leistung in den ausgewählten fünf Titeln für AMD respektive das Minus von 36 Prozent bei Intel spricht so oder so für einen klaren Sieg.
An der Stelle muss zudem angemerkt werden, dass AMDs Navi 24 GPU erheblich langsamer ist als die sonstigen Radeon-GPUs der aktuellen Generation, wie der Test der Desktop-Variante RX 6500 XT gezeigt hat. Bemerkenswert ist außerdem, dass Intels Chip trotz gleicher Fertigung (6 nm TSMC) 33 Prozent mehr Transistoren besitzt, davon aber nicht profitiert.
GPU | ACM-G10 | Navi 22 | Navi 23 | ACM-G11 | Navi 24 |
---|---|---|---|---|---|
SKUs | Arc A770M Arc A730M Arc A550M |
RX 6850M XT RX 6800M RX 6700M |
RX 6800S RX6700S RX 6600S RX 6650M XT RX 6650M RX 6600M |
Arc A350M Arc A370M |
RX 6500M RX 6300M |
Prozess | TSMC N6 | TSMC N7P | TSMC N6 | TSMC N6 | |
Chipgröße | 406 mm² | 336 mm² | 237 mm² | 157 mm² | 107 mm² |
Transistoren | 21,7 Mrd. | 17,2 Mrd. | 11,1 Mrd. | 7,2 Mrd. | 5,4 Mrd. |
FP32-ALUs | 4.096 | 2.560 | 2.048 | 1.024 | 1.024 |
Speicherinterface | 256 Bit | 192 Bit | 128 Bit | 64 Bit | 64 Bit |
Intel hat den direkten Vergleich gescheut
Dass Intel bei der Vorstellung seiner ersten diskreten GPUs den direkten Vergleich mit AMD und Nvidia gescheut und stattdessen nur Benchmark-Vergleiche zu den integrierten Lösungen aus eigenem Hause gezogen hat, hat also einen guten Grund.
Wie erwartet ist der Einstieg in das dGPU-Geschäft alles andere als leicht. Letztlich können aber noch Treiberoptimierungen das Verhältnis zugunsten von Intel verbessern. Denn auch bei der Software steht Intel noch am Anfang.
Es wird sich erst zeigen, wie gut Intels größere und schnellere Lösungen A550M, A730M und A770M, die für den Sommer geplant sind, gegen Radeon und GeForce abschneiden werden. Doch diese Vorzeichen drücken die Erwartungen weiter nach unten.
Zudem arbeiten AMD und Nvidia längst an ihren neuen GPU-Generationen, die Intel das Leben noch schwerer machen werden.